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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Doppelkörper, bestehend aus einer
feinstofflichen, geistigen Substanz, die er durch reine Gedankenkraft
einige Male weit hinter die Mauern der dunklen Stadt versetzte, die
Gigantopolis hieß und im Moment Apokalyptas Herrschaftszentrum
darstellte…
    Die Eindrücke, die Macabros mit allen seinen Sinnen empfing,
wurden auch zum Bewußtseinsinhalt Björn Hellmarks.
    So wußte er ständig, was Macabros sah und hörte,
in welcher Situation er sich befand, als er in der ewig drohenden
Dunkelheit dieser geheimnisvollen Stadt, in der nur Monster lebten,
einem der großen Plätze entgegenstrebte, in dessen
Mittelpunkt sich ein gewaltiger, in die Tiefe führender Krater
befand.
    In der Luft lag ein ätzender, penetranter Geruch, den auch
Macabros registrierte, der ihn aber nicht störte oder gar
behinderte.
    Macabros brauchte nicht zu atmen…
    Ein rätselhaftes, rhythmisches Glimmen lag über dem
Krater, und die Luft dort drüben flimmerte unter der Hitze, die
aus der Tiefe aufstieg.
    Es schien, als würde dort glühende Magma
schwimmen…
    Alle Straßen, Gassen und Plätze waren leer.
    Die Alptraumgeschöpfe, die die Stadt beherbergte, schienen
wie vom Erdboden verschluckt. Sie hielten sich in den
engbrüstigen, verwinkelt stehenden dunklen Häusern auf,
schliefen oder vegetierten vor sich hin und warteten vermutlich auf
die Ankunft der schwarzen Ritter, um erneut an dem grausigen Ritual
teilzunehmen, oder auf die Stunde, die Apokalypta ihnen prophezeit
hatte.
    Macabros blickte aufmerksam in die Runde.
    In der Ferne hinter steil aufragenden Türmen, die sehr eng
standen, war der eine, der alle anderen haushoch überragte, mehr
zu ahnen, denn zu sehen.
    Dort lag Apokalyptas Palast, das Zentrum des Grauens in
Gigantopolis.
    Von diesem höchsten Turm aus war die ganze riesige Stadt von
einem Ende bis zum anderen zu überschauen.
    Doch nicht für menschliche Augen. Die nahmen in dieser
zwielichtigen Atmosphäre kaum etwas wahr. Es waren die Augen der
Dämonischen, die dies alles sehen konnten.
    Macabros riskierte es nicht, einfach den Platz zu
überqueren.
    Hellmark war nicht darauf angewiesen, mit seinem Zweitkörper
Bedingungen einzuhalten, denen sein Originalkörper notgedrungen
unterworfen war. Wäre er mit ihm hier gewesen, hätte er den
Platz überqueren müssen.
    So aber genügte ein Gedanke, um Macabros aufzulösen und
ihn dort wieder entstehen zu lassen, wo der Wulst des Kraters sich
nach innen zog.
    Für Macabros existierten keine physikalischen
Abhängigkeiten.
    Er schwebte inmitten des rötlichen Dunstes, der aus ferner
Tiefe emporstieg und ihn völlig wie Nebel einhüllte.
    Über ihm spannte sich der bleierne, undurchdringliche Himmel,
der sich wie eine Kuppel über die riesige Alptraumstadt spannte.
Unter seinen Füßen breitete sich eine fremdartige,
erschreckende Welt aus.
    Er sah die Umrisse mehrerer turmartiger Gebäude, die dunkel
und massig in die Höhe ragten.
    Er hatte geglaubt, im Innern des Kraters glutflüssige Magma
vorzufinden – doch nun sah er sich getäuscht. Auch im
Krater selbst existierte eine Turmstadt, die der, in der er sich
befand, aufs Haar glich. Sie war nur kleiner, gewissermaßen
eine Miniaturausgabe von Gigantopolis!
    Was hatte das zu bedeuten?
    Unwillkürlich mußte Macabros daran denken, daß
Rani Mahay seinerzeit eine Vision von einem Krater gehabt hatte, in
dem sich eine Turmstadt befand. Diese Vision war zu einem Zeitpunkt
aufgetreten, als sich die Rückkehr der schwarzen Ritter
abzeichnete.
    Macabros ließ sich langsam in die Tiefe sinken.
    Wie ein Gespenst tauchte er zwischen den düsteren Türmen
auf und konnte von hier aus noch nicht den Grund des Kraters
erkennen.
    Und weiter ging’s in die Tiefe…
    Dann sah er endlich Grund.
    Es gab Straßen und Plätze, und er fand hier ein genaues
Ebenbild jenes Platzes, den er vorhin beobachtet hatte und auf den
sich kürzlich das Ritual mit den Schwarzen Rittern und den
Monstern aus Gigantopolis abspielte.
    Die Anordnung der Gebäude und des Platzes war ganz genauso.
Es gab nur einen einzigen Unterschied – der Krater, der den
riesigen Platz dort oben einnahm, war hier unten als Zeichnung
angebracht.
    Groß und rund war der rote Fleck, der sich wie ein Rachen
unter ihm ausnahm. Die Ränder des markierten Platzes waren
ausgezackt und spitz und erinnerten an die dichtstehenden Zähne
in einem Haifischmaul.
    Aber das war noch nicht alles.
    Der Boden zwischen den Zacken wirkte seltsam erhaben. Wie kleine,
dunkle Hügel… Es waren

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