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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Substanz mehr, er sah
aus, als hätten die unheimlichen Spinnen mit den
Hornschnäbeln jeden Fetzen Fleisch abgepickt…
     
    *
     
    Seine Neugierde wurde ihm zum Verhängnis.
    James Bannister beugte sich etwas zu weit nach vorn. Da kam ein
loser Stein, auf den er nicht geachtet hatte, ins Rutschen.
    Das Geräusch hallte durch die Nacht.
    Drei, vier der ihm am nächsten befindlichen Spinnen warfen
wie deren Reiter blitzschnell die Köpfe herum.
    In den riesigen Augen der Tiere, die facettenartig zusammengesetzt
waren, glomm es gefährlich auf, und die fahlen Gesichter und
Hände, die er von den rätselhaften Reitern in der
Dunkelheit wahrnahm, schienen ebenfalls wie von ihnen heraus
aufzuleuchten.
    Im gleichen Augenblick erfüllten seltsam schmatzende und
pfeifende Laute die Luft.
    Diese Geräusche kamen aus den Mundöffnungen der Ritter,
die sich nach vorn beugten und mit diesen Geräuschen ihre
Reittiere offensichtlich anfeuerten.
    Die Spinnen begannen zu laufen.
    Mit einer Schnelligkeit, die Bannister in Panik versetzte.
    Hals über Kopf handelte er, wie es sonst nicht seine Art
war.
    Er warf sich herum und begann zu rennen. Er stolperte über
die Steine hinweg, fiel zu Boden, rappelte sich wieder und merkte die
schattenhafte Bewegung hinter sich, die er nur eine Armlänge von
sich entfernt wahrzunehmen glaubte.
    Sie waren dicht hinter ihm, und er hatte überhaupt keine
Chance, so schnell zu laufen wie die unheimlichen Spinnen mit ihren
sechs Beinen.
    Die riesigen, plumpen Körper schnellten heran wie Pfeile von
der Sehne.
    Bannister warf sich nach vorn. Sein Herzschlag raste, und der
Schweiß brach ihm aus allen Poren. Er fühlte ihn von den
Achselhöhlen an der Seite herabrinnen.
    Da – links…
    Genauso ein Schatten wie der erste, den er bemerkt hatte! Das
riesige Maul öffnete sich, und heißeres Fauchen kam aus
dem Schlund der Spinnen, die dort von der Seite her auf ihn
zuschnellten.
    Bannister stürzte.
    Das Tier verfehlte ihn um Haaresbreite, und der amerikanische
Agent kroch auf allen vieren unter den hohen, schwarzen Beinen durch,
die ihn umstanden wie gewaltige, hochragende Säulen. Sie trugen
einen birnenförmigen, schwarzen Körper, der beim
Herabsenken den CIA-Agenten zermalmen würde wie zwei
Mühlensteine ein Weizenkorn.
    Das Ungetüm über ihm war groß wie ein
Einfamilienhaus!
    James Bannister hatte in seinem Beruf schon manche
haarsträubende Geschichte erlebt und war oft mit knapper Not dem
Tod entronnen. Ein solches Grauen, solch tiefgreifende, namenlose
Angst jedoch hatte ihm nie zuvor zu schaffen gemacht.
    Er rollte sich herum, sprang auf, lief geduckt unter den
säulenartigen Beinen der Riesenspinne hinweg, landete mit seinen
Füßen in einem bleichen, menschlichen Skelett ohne
Schädel, dessen Knochen klappernd auseinanderfielen, als er
hineintrat, und pirschte dann atemlos sittlich davon, in der
Hoffnung, den Spalt zwischen den Felsen zu erreichen, um sich dort in
der Enge und der Dunkelheit zu verbergen.
    Da tauchte neben ihm eine weitere Spinne auf, so schnell, als
würde sie wie durch Zauberei aus dem Boden wachsen.
    Es war ungeheuerlich, mit welcher Geschwindigkeit sich die
respektablen Tiere bewegten, mit welcher Sicherheit sie von ihren
bizarr anmutenden, außerirdisch aussehenden Reitern gelenkt
wurden.
    Bannister schlug Haken wie ein Hase.
    Er wußte nicht mehr, wie er lief, welche Richtung er
einhalten sollte, er hatte überhaupt keine Überlegungen
mehr.
    Er handelte nur instinktiv, um seine Haut zu retten.
    Wie durch ein Wunder erreichte er tatsächlich die
Straße, in der er gebückt um mannsgroße Felsbrocken
lief, indem er geschickt schmale Spalten und Wege nutzte, die die
unheimlichen Spinnen und deren Reiter nicht auf Anhieb aufsuchen
konnten wie er.
    Doch keine Macht der Welt hätte ihn dazu gebracht, hier, von
diesen Ungetümen umgeben, einfach hinter einem Felsblock
abzuwarten und so zu tun, als wäre er im Erdboden
versunken… Er merkte nur zu gut, daß diesen
Geschöpfen Kraft zur Verfügung stand und eine Intelligenz
sie auszeichnete, die er ihnen eigentlich nicht zugetraut
hätte.
    Kaum, daß er in einem solchen Spalt verschwunden war, wurden
schon lange, klebrige Fäden nach ihm ausgeworfen, die die
Spinnen in speziellen Drüsen produzierten und wie Lassos nach
ihm schleuderten.
    Ihre Zielgenauigkeit war erschreckend. Sie schienen die Nähe
seines warmen, von Blut gefüllten Körpers wie feinste
Schwingungen wahrzunehmen.
    James Bannister rannte die holprige,

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