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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gefolgsmann Molochos’, vor Jahrtausenden in den
Mikrokosmos verschlagen, ließ Chancer schließlich
unbeachtet stehen. Alle Lebensinformationen, die wichtig waren, die
mit der Gestalt des Mannes aus New York auf irgendeine Weise
bedeutsam waren, hatte sein Hirn gespeichert.
    Mit der Analyse des Bewußtseinsinhalts Dr. Chancers war
gleichzeitig der posthypnotische Befehl in sein Hirn eingepflanzt
worden, dem er jetzt Folge leistete.
    Der D-Agent der UNO ging auf die riesige Rakete zu.
    Der Hypnotisierte war in diesem Moment noch einen Zentimeter
groß. An dieser Stelle wurde der Schrumpfungsprozeß
gestoppt. Im Vergleich zu dem Amerikaner war die Rakete
dreißigmal so groß…
    Chancer verschwand in der dunklen, ovalen Öffnung, die sich
hinter ihm schloß.
    Der Schwarze Priester jedoch ging in der Gestalt Dr. Chancers in
die erste Lichtsäule. Dort nahm er an Größe und
Volumen zu, und das geheimnisvolle, flackernde Licht pulsierte
heftiger, die Karos, Rechtecke und Quadrate umschwirrten ihn lautlos
und lösten das Mikrotisierungsfeld auf.
    Der mattsilberne Raketenkörper begann zu leuchten. Dann
zeigte sich ein grelles Licht unter dem Objekt Lautlos jagte die
Miniaturrakete empor, stieß durch das weit geöffnete
Fenster in die Nacht und verlor sich als winziger, heller Punkt
zwischen der Wolkendecke.
    Dort entstand kurzfristig ein schwarzes Loch, das die
Miniaturrakete schluckte.
    Die beiden Lichtsäulen in der Mitte des Apartments Nummer
1109 erloschen.
    Der Schwarze Priester in der Gestalt Dr. Chancers stand Ajit
Lekarim und seiner Begleiterin Siddha gegenüber.
    »Du kannst auf meine Hilfe rechnen«, sagte der Schwarze
Priester mit der Stimme Dr. Chancers. »Der Mann, mit dem Dr.
Chancer als Beauftragter einer großen Organisation konferiert
hatte, wird dir in die Falle gehen, die du hervorragend vorbereitet
hast. So werden wir gemeinsam zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Du bekommst den Dykten Mirakel und läßt ihn für alle
Zeiten im Nichts verschwinden – und ich erhalte die Chance,
Molochos’ verwaisten Thron einzunehmen und Rha-Ta-N’mys
Wille zu erfüllen…«
    Er wollte Chancers Jackett an sich nehmen.
    Als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten, wich er zwei
Schritte zurück.
    Ajit Lekarim mußte erst die zweite Abwehrgemme aus dem
Kleidungsstück entfernen, ehe der Schwarze Priester in die Jacke
schlüpfen konnte.
    Die magischen Zeichen verursachten ihm körperliche
Schmerzen.
    Daran zeigte sich, daß er nicht von dieser Welt war,
daß der Geist der Finsternis ihn erfüllte…
     
    *
     
    »Urbanisation ›Las Jardines‹…«, meldete
sich die charmante Stimme am anderen Ende der Strippe.
    Frank Morell erkundigte sich nach Alexandra Becker und freute sich
darauf, verbunden zu werden und ihre Stimme zu hören.
    Doch am anderen Telefon entstand Unruhe und herrschte Verwirrung,
die ihm nicht entging.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte er irritiert.
    »Einen Moment bitte, Senor… bitte gedulden Sie sich noch
einen Augenblick«, wurde er vertröstet.
    Die Stimme der jungen Spanierin klang unsicher.
    Zwischen Frank Morells Augen entstand eine Falte.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Hellmark ihn.
    »Sie verbinden mich nicht mit ihr…«, entgegnete
Morell.
    Dann drang wieder die Stimme aus dem Hörer. »Hallo,
Senor, sind Sie noch an der Strippe?«
    »Ja.«
    »Leider kann ich Sie nicht verbinden.«
    »Weshalb nicht?« hakte Frank nach.
    »Es ist nicht möglich.«
    »Die Senorita erwartet meinen Anruf. Sie können ruhig
durchstellen. Sie ist noch wach.«
    »Darum geht es nicht, Senor. Sie kann nicht ans
Telefon.«
    »Ist etwas passiert, Senorita? Ich bitte Sie, mir die
Wahrheit zu sagen.«
    »Das kann man nicht so sagen, Senor… sind Sie verwandt
mit ihr? Ihr Verlobter?«
    »Ihr Verlobter. Wir wollen bald heiraten…«,
fügte er schnell und überzeugend hinzu.
    Da erfuhr er, daß es am Abend in der Bungalow-Anlage zu
einem Unfall gekommen war. Die Einzelheiten teilte sie ihm nicht mit.
Sie beruhigte ihn insofern, daß sie ihm zusicherte, Alexandra
Becker wäre nicht tot. Doch man habe sie entführt!
Über die Umstände wisse man nichts Genaues.
    »Am besten wäre es, wenn Sie so schnell wie möglich
hierher nach Rosas kommen könnten…«
    »Ich werde es sofort tun, Senorita. Ich bin in wenigen
Minuten bei Ihnen.«
    »Sie scherzen, Senor…« Sie ließ ihren Worten
die Andeutung eines Lachens folgen.
    »Ich wollte mich mit meiner Verlobten in Rosas treffen«,
fuhr Morell unbeirrt fort.

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