Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Rolle
spielten.«
    Jerez berichtete von der ordnungsgemäßen Ankunft der
blondhaarigen Deutschen in ihrem Bungalow. Dort standen jetzt noch
ihre Koffer unausgepackt.
    »Wenn Sie daran glauben, daß es menschengroße
Insekten gibt, die mit Schwertern um sich schlagen… wenn Sie
daran glauben, daß ein solches Geschöpf mit der
Entführten sich einfach in Luft auflösen kann und auch ein
Toter verschwindet, als hätte er nie existiert… dann,
Senores, ist das die Wahrheit, die ich Ihnen im Moment bieten
kann…«
    Jerez’ Stimme klang belegt. »Aber das, Senores, ist noch
nicht alles«, fuhr er unvermittelt fort. »Drei Zeugen
behaupten übereinstimmend, gesehen zu haben, wie der Tote vor
ihren Augen erst durchsichtig wurde und sich dann verkleinerte. Von
Sekunde zu Sekunde schrumpfte der Körper mehr, wurde zu einem
winzigen, nicht mehr auffindbaren Etwas… mikroskopisch klein, so
daß wir ihn nicht mehr finden konnten…« Er blickte
einen nach dem anderen an. »Und das können Sie auch
glauben, nicht wahr?«
    Er konnte sein Zusammenzucken nicht verbergen, als Morell
nickte.
    Morell stellte sich vor, wie Jerez wohl reagieren würde, wenn
er erführe, welche unglaublichen, haarsträubenden Abenteuer
Björn Hellmark und Frank Morell gerade erlebt hatten.
    Die Gefahr aus dem Mikrokosmos! Björn mußte
unwillkürlich an die Ausführungen denken, die Ak Nafuur,
der ehemalige Molochos, ihm gegenüber machte.
    Es gab also doch einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen um
Frank Morell und denen hier im fernen Rosas.
    Gerade das Gebiet rund um die spanisch-französische Grenze
hatte es in sich. Vor langer Zeit war von Geistern und Dämonen,
von Eindringungen aus anderen Welten und Dimensionen der Grundstein
für manche Schrecken der Neuzeit gelegt worden. Wenn die Leiche
auf eine derart geheimnisvolle Weise in den Mikrokosmos geschleust
worden war, konnte man davon ausgehen, daß auch der unheimliche
Insektenmensch samt Alexandra Becker sich dorthin begeben hatte!
    So paßte alles wieder zusammen.
    Seine Begegnung mit den Spinnenrittern hatte ihn mit Wesen
zusammengebracht, die insektenartig aussahen, die Spinnen dressiert
hatten, als Reittiere benutzten und mit ihnen in einer sonderbaren
Symbiose lebten.
    Hellmark sprach mit den Männern, die das Ungeheuer gesehen
hatten. Es sah anders aus als jene, die die Spinnen seinerzeit
ritten…
    Im Gespräch mit Capitán Forgas kam heraus, daß
Alexandra Becker den gewaltigen Schädel am Himmel über der
zerklüfteten Bucht erwähnte. Die junge Deutsche hatte ihn
selbst nicht gesehen.
    Sie gab nur eine Beobachtung von Elke Denner weiter.
    Frank Morell ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn gerade
diese Mitteilung traf.
    Capitán Jerez zeigte den beiden Freunden den Bungalow, in
dem noch ein Hauch von Alexandras Parfüm ›Ypsilon‹
schwebte.
    Aus dem mit einer hohen Mauer umschlossenen Garten hatte der
Entführer mit seinem Opfer auf normale Weise unmöglich
entkommen können…
    Bei dem allgemeinen Betrieb, der noch herrschte, fiel nicht auf,
wie Frank Morell und Björn Hellmark wenig später das
Restaurant verließen und in der nächsten, dunklen
Seitenstraße auf Macabros’ Weise Rosas den Rücken
drehten.
    Capitán Jerez, der ihnen noch folgte um sie etwas zu
fragen, begriff nicht, wieso die Straße vor ihm plötzlich
leer war, obwohl er gerade noch die Umrisse von zwei Menschen
wahrgenommen hatte. Nein, es waren ja drei gewesen…
    Wen hatten Björn Hellmark und Frank Morell getroffen?
    Zu all den rätselhaften Ereignissen an diesem Abend kam ein
neues für Jerez dazu…
     
    *
     
    Sie kehrten zurück in Morells Wohnung.
    Doch dort blieben sie nicht lange.
    »Ich muß es einfach wissen«, sagte Frank ernst. Er
stand am Fenster und starrte auf die belebte Straße.
»Othh… Alexandra hat von Othh gesprochen… und Othh hat
sich mir gezeigt und aufgefordert, zu ihm zu kommen. Ob sie wohl bei
ihm ist?«
    Sie waren nur auf Vermutungen angewiesen.
    Doch damit gab sich keiner dieser Männer zufrieden, die
gewohnt waren, jeder Sache auf den Grund zu gehen.
    »Ist es bedeutungsvoll oder Zufall, daß Othh, jener
Rätselhafte mit dem Riesenhirn, sich ausgerechnet bei der
Begegnung mit Dr. Chancer zeigte?« sinnierte Morell.
    »Es wäre leicht nachzuprüfen«, warf Björn
ein. »Und vielleicht sollten wir auch mal diesen Dr. Chancer
unter die Lupe nehmen. Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser,
nicht wahr? Erst fühlen wir mal diesem Dr. Chancer auf den Zahn.
Dämonen haben

Weitere Kostenlose Bücher