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Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Macabros 077: Zitadelle der Grausamen

Titel: Macabros 077: Zitadelle der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einer
abstoßenden Besonderheit versehen. Auf jeder
Gesichtshälfte hatte er zwei Augen.
    Da schlug der Affenmensch zu!
    Hart krachte sein Schwert auf die Kühlerhaube, und Eve
Finigan meinte, ihren Augen nicht trauen zu können.
    Die Schneide ging durch das Stahlblech wie ein heißes Messer
durch einen Block Butter.
    Mit einem einzigen Hieb durchtrennte der unheimliche Riesenaffe
die Motorhaube, den Kühlerblock und die daruntersitzende
Stoßstange.
    Dann kamen die beiden grausamen Wächter, die aufrecht auf
zwei Beinen gingen wie Menschen, und die doch keine Menschen waren,
um den Wagen herum, standen links und rechts neben den
Vordertüren und rissen sie mit einem einzigen Ruck auf…
     
    *
     
    Ein eigenartig schummriges Licht umgab ihn.
    Der Mann lief leicht nach vorn gebeugt, und man merkte ihm an,
daß er schon lange auf den Beinen war.
    Sein Schritt war schleppend und schwerfällig.
    Graue Nebelschwaden, die vom Boden emporstiegen, hüllten ihn
bis zu den Hüften ein.
    Der Mann trug eine helle Hose und ein weißes,
aufgeknöpftes Sporthemd. Seine Haut war gebräunt.
    In seiner Rechten hielt er ein Schwert, dessen Klinge schmaler war
als die einer normalen Waffe.
    Es war das ’Schwert des Toten Gottes’, das einst in
Xantilon geschmiedet worden war.
    Björn Hellmark wußte nicht, wie er hierher kam und was
geschehen war, ob das, was geschah, Wirklichkeit oder nur ein Traum
war…
    Er war bei Bewußtsein, aber ohne Erinnerung.
    Manchmal kam es ihm so vor, als wäre seine Umgebung
unendlich, würde sich bis zum Horizont nach allen Seiten
erstrecken, dann wiederum hatte er das Gefühl, von eigenartig
schiefen Mauern und Deckenschrägen umgeben zu sein, die
plötzlich auf ihn rückten und ihn zu erdrücken
drohten.
    Er wollte Macabros entstehen lassen, um seine nähere Umgebung
besser zu erforschen.
    Aber es war nicht möglich.
    Es fehlte ihm die Kraft.
    Hinter den wabernden Nebeln nahm er silhouettenhaft die Umrisse
einzeln stehender Felsen wahr, die aussahen wie Türme, wie
riesenhafte oder turmartige Säulen.
    Die steuerte er jetzt an, nachdem sie ihm bewußt geworden
waren.
    Doch sie wirkten näher, als sie in Wirklichkeit waren.
    Die Atmosphäre um ihn herum verdichtete sich plötzlich,
ohne daß er dafür einen äußeren Anlaß
sah. Die Umrisse der säulenartigen Erhebungen verloren sich in
unwirkliche, pulsierende Schwärze.
    Hellmark blieb stehen.
    Beinahe körperlich spürte er die Gefahr, die ihn umgab
und die er doch nicht mit Namen bezeichnen konnte.
    Die Wände ringsum erstanden wieder, und er sah deutlich die
kahlen, dunklen Mauern, die fensterlos von allen Seiten emporragten
und eine neue Welt bildeten, die ihm zum Verlies wurde, das er nicht
verlassen konnte.
    Für dies alles hatte er keine Erklärung. Er nahm es
einfach hin, ohne sich Gedanken darüber zu machen.
    Den Kopf nach oben gereckt, hatte er das Gefühl, als
würden die eigenartigen Dachschrägen langsam, aber stetig
auf ihn zukommen.
    Alle Wände ringsum befanden sich in Bewegung.
    Es waren nicht nur vier Wände, die ihn umgaben, sondern
– sechs, acht, zehn… Sie bildeten einen wirren,
verschachtelten Raum, der immer enger wurde, dann ihn so
bedrängte, daß er um sein Leben fürchtete.
    Es kam zur Berührung mit den Wänden.
    Da erst merkte er, daß er keinen Boden mehr unter den
Füßen hatte.
    Er hing in der Luft.
    Obwohl er all seine Kraft zusammennahm und auch mit dem
»Schwert des Toten Gottes« versuchte, die Wände
zurückzudrängen, gelang es ihm nicht.
    Sie hatten keine feste Struktur!
    Sie waren weich und durchgängig wie Wolkenberge, die ihm
entgegenrückten.
    Sie hüllten ihn vollkommen ein, schienen sogar seinen
Körper zu passieren, um sich dann nach allen Seiten wieder
auszudehnen.
    Der Raum mit den schiefen, aus dem Lot geratenen Wänden
ringsum war wie Gummi, der sich nach allen Seiten ziehen
ließ.
    Dann wurde die Welt dahinter wieder sichtbar.
    Diesmal befand er sich nicht mehr draußen, sondern inmitten
eines großen, düsteren Ganges. Er konnte sogar die
Wände spüren, die nicht verschachtelt und verwinkelt waren,
die keine schrägen Decken aufwiesen, so daß man
unwillkürlich auf den Verdacht kam, der Architekt sei bei der
Planung und Ausführung betrunken gewesen.
    Hellmark hielt den Atem an.
    Es war nicht nur die neue, die sich aus dem Nichts schälende
Umgebung, die ihn irritierte, sondern auch die Gedanken, die ihm
plötzlich kamen.
    Er vermißte Carminia und seine Freunde!
    Wo befanden sie

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