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Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Titel: Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gasthaus. Zimmer gab es nur unterm
Dach.
    Er fragte danach, ob er die Nacht bleiben könne.
    Die Wirtin, die eine dunkelkarierte Schürze trug, nickte.
    »Zimmer sind noch frei… mit petit dejeuner nehmen wir
zwölf Franc die Nacht…«
    Keine Frage nach seinem Namen, seiner Herkunft. Er brauchte sich
nicht mal einzutragen.
    »Hatten Sie einen Unfall, Monsieur?« wurde er
gefragt.
    Das zumindest mußte kommen, das hatte er erwartet.
    Er nickte. »Mir ist einer hinten draufgefahren. Ich hatte
eine Panne. Zum Glück ließ sich der Wagen noch in die
nächste Werkstatt schleppen. Vielleicht kann ich noch
weiter…«
    »Wo wollten Sie denn hin?«
    »Marseille…«
    »Dann haben Sie noch eine lange Strecke vor sich… hier
sind die Zimmerschlüssel, Monsieur. Ich wünsche Ihnen einen
guten Aufenthalt.«
    Er nickte und umfaßte den Koffer fester, in dem er seine
Papiere, einiges Bargeld, Schmuck und Bilder und vor allem das
magische Gefäß hatte. Daß der Koffer ihm nicht
abhanden gekommen war, grenzte bei der riskanten Klettertour
über die Steilklippe an ein Wunder.
    Die ganze Zeit über trug er ihn an einer Lederschlinge um den
Hals. Das Gepäckstück war flach und nicht sonderlich
schwer. Erst nachdem er das Ufer einigermaßen wohlbehalten
erreicht hatte, entschloß er sich, die Lederschlaufe zu
lösen.
    Das Zimmer bot keinerlei Komfort, die Fenster ließen sich
nicht richtig schließen, und in der Toilette funktionierte die
Spülung nur in Zeitlupe. An all diesen Dingen nahm er keinen
Anstoß. Ihn interessierte nicht mal die fette Kakerlake, die
über den fleckigen Dielenboden kroch.
    Die Hauptsache nach einer heißen Suppe war das Bett.
    Er ließ sich einfach hineinplumpsen. Er war zu
erschöpft, um sich noch auszuziehen.
    Drei Minuten später war er fest eingeschlafen…
     
    *
     
    Er fiel nach vorn. In der pulsierenden Schwärze nahm er
seinen Gegner nur schemenhaft wahr.
    Der andere hatte das Überraschungsmoment auf seiner
Seite.
    Rani Mahay stürzte zu Boden, rollte sich über die
Schulter ab und milderte dadurch den Fall beträchtlich. Zum
Glück war es von dem Licht in der Oberfläche der fremden
Welt bis hinunter zum Boden nur schätzungsweise zwei Meter, und
Mahay ergriff die Chance, seinen Gegner zu packen, mit sich zu ziehen
und den Spieß umzudrehen.
    So stürzte nicht nur der Inder, sondern auch der andere, der
offensichtlich geglaubt hatte, leichtes Spiel zu haben.
    Während des Angriffs gingen Rani Mahay eine Menge Gedanken
durch den Kopf. Er dachte an wilde Tiere oder primitive,
menschenähnliche Geschöpfe, die in finsteren Labyrinthen
unter der durchlöcherten Oberfläche auf ein Opfer lauerten.
Aber er fragte sich auch, wie diese Opfer beschaffen sein mochten in
einer Welt, die keine Pflanze und kein Tier hervorgebracht hatte.
    Gleich darauf sollte er eine erschütternde Entdeckung
machen…
    Blitzschnell rollte er sich herum, ehe sein unbekannter
Widersacher erneut aktiv werden konnte.
    Der Inder konnte sich einfühlen in das Bewußtsein
wilder Tiere, im Notfall machte er von dieser Gabe auch Gebrauch bei
Menschen. Er beeinflußte dann mit scharfen, konzentrierten
Gedanken das Hirn seines Gegners, der dann von ihm abließ.
    Rani war darauf gefaßt, daß er es mit einen
dämonischen Geist zu tun hatte, ein Geschöpf, das zwei
Hände besaß, um zuzupacken, möglicherweise eine
entfernt menschliche Körperform aufwies und…
    Es durchfuhr ihn.
    Er spürte – menschlichen Geist, menschliches Denken!
    Aber das konnte doch nicht sein. Hier auf dieser fernen Welt,
irgendwo in der Unendlichkeit des Mikrokosmos!
    Kein vertrautes Bewußtsein, das er einem der Freunde
hätte zuschreiben können. Ein fremder Mensch, ein am Rand
der Gesellschaft Lebender, der wie er hierher verschlagen worden war!
Rani Mahay riß den Arm herum, parierte einen weiteren Angriff
und hörte den überraschten, leisen Aufschrei, als der
Gegner merkte, daß er mit dem Inder kein leichtes Spiel
hatte.
    Mahay riß den Angreifer herum, kam auf ihm zu knien und
hielt im nächsten Moment wie durch Zauberei den Dolch in der
Hand. Er setzte die Spitze der Waffe an die Kehle seines
Widersachers, den er in der Dunkelheit mehr fühlte als sah.
    »Und nun machen Sie keinen Unsinn«, stieß der
Koloß von Bhutan gepreßt hervor. »Unterlassen Sie
alles, was ich falsch deuten könnte – in Ihrem eigenen
Interesse. Das Messerchen in meiner Hand ist nicht so harmlos, wie es
aussieht. Ich brauche gar nicht viel zu tun, und die Klinge
wächst wie

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