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Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Titel: Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ließ sich jene Stunde
zurückdrehen, die es schon mal gab und dir nicht mehr in
Erinnerung ist. Schau an dir herab! Du bist nicht mehr Hellmark
– du bist Kaphoon, zurückversetzt um zwanzigtausend Jahre
vor deiner Zeit!«
    Hellmark sah an sich herab – und fuhr zusammen.
    Die Kleidung, die er vorhin noch trug, hatte aus einem
zerschlissenen Hemd und einer nicht minder unansehnlichen Hose
bestanden.
    In der Hektik der auf ihn eindringenden Ereignisse hatte er noch
keine Gelegenheit gefunden, weitere Feststellungen zu treffen.
    Sein Oberkörper war nackt. Björn trug einen Lendenschurz
als einziges Kleidungsstück.
    Nahtlos war seine Persönlichkeit herübergekommen in die
ferne Vergangenheit, als es ihn noch nicht so gegeben hatte, wie er
im zwanzigsten Jahrhundert wiedergeboren werden sollte.
    Damals war er Kaphoon, der ›Sohn des Toten Gottes ‹
gewesen. Aber er konnte sich nicht daran erinnern, daß es
– wie Apokalypta behauptete – schon mal in dieser Form und
im Mikrokosmos auf der Welt Zoor zu einem Zusammentreffen gekommen
war.
    »Wenn in der Vergangenheit die Weichen richtig gestellt
werden«, sagte die Dämonin unvermittelt und unterbrach
Kaphoons Gedankengänge, »wird sich die Zukunft
logischerweise anders entwickeln. Dies ist Nh’or Thruus Chance,
noch mal die Herrschaft über Zoor an sich zu reißen und
der mächtige Herrscher zu bleiben.«
    »Nh’or Thruu ist tot«, stieß
Björn/Kaphoon hervor. »Seine Lebenskräfte wichen unter
den Hieben des Schwertes…«
    »Das war sein Risiko. Aber er weiß auch, daß ich
ihn nicht im Stich lassen werde. Hier an dieser Stelle bist du mir
mal entkommen. Da war ich oberflächlich und verspielt wie
Nh’or Thruu. Ich versuchte dich davon zu überzeugen, wie
gut es für dich wäre, an meiner Seite zu kämpfen
anstatt gegen mich…«
    Björn zermarterte sich das Hirn. Tief in seiner Seele stieg
etwas empor an die Oberfläche seines Bewußtseins.
    Ganz fremd war ihm diese Szene nicht. Sie schien nur unter anderen
Vorzeichen, mit anderen handelnden Personen schon mal stattgefunden
zu haben.
    Es war, als ob er sich an einen alten Traum erinnere, der
schemenhaft in seiner Erinnerung plötzlich wieder auflebte.
    »Davon wolltest du leider nichts wissen. Ich gab dir Zeit zum
Überdenken. Du hast sie schlecht genutzt. Du bist geflohen und
hast den Kampf gegen mich verstärkt fortgesetzt. Du hattest
deine Chance! Eine zweite gebe ich dir nicht! Dein Leben ist
verwirkt!«
    Björn Kaphoon erhob sich langsam.
    Er vermied es, eine übereilte Bewegung zu machen oder sonst
etwas zu unternehmen, was man falsch verstehen könne.
    Die Amazonen hatten neue Pfeile auf ihre Sehnen gelegt, die beiden
Guuf standen einen Schritt hinter ihm… ein leiser Wink
Apokalyptas genügte, um ihm den Garaus zu machen.
    Er hatte nicht mal die Möglichkeit, in einem fairen Kampf
sein Leben zu verteidigen.
    Er begriff die ganze Tragweite des Geschehnisses.
    Zu dem Zeitpunkt, als es in seinem ersten Leben als Kaphoon zu
jener denkwürdigen Begegnung mit Apokalypta gekommen war, hatte
es das ›Schwert des Toten Gottes‹ offensichtlich noch nicht
gegeben oder befand sich an einem für ihn unzugänglichen
Ort…
    »Diese Stunde ist die Apokalyptas, in der sie die Begegnung
mit Kaphoon, dem mutigen Kämpfer, wiederholt und ihn
auslöscht. Dies aber bedeutet, daß es in Zukunft niemals
einen Björn Hellmark geben wird, weil Kaphoons Tod
außerplanmäßig vor seinem normalen Ende liegt, das
die Wiedergeburt erst möglich macht…«
    »Jeder Tod, egal wann und in welcher Form er erfolgt, kann
eine Wiedergeburt nach sich ziehen…«
    »Irrtum! Nicht – wenn das Sterben in Horron, dem
Kontinent der Vergessenen geschieht…«
     
    *
     
    Er stand am Fenster und starrte mit brennenden Augen in die Tiefe.
Auf der belebten Straße schlängelte sich der Verkehr. Die
Menschen wirkten aus der Höhe klein wie Ameisen.
    Jonathan Pallert spürte das fast unstillbare Verlangen in
sich, das Fenster einzuschlagen und sich in die Tiefe zu
stürzen…
    Allein die Vorstellung versetzte ihn in eine seltsam prickelnde
Erregung. Er ballte die Rechte zur Faust und hämmerte gegen die
Fensterscheibe. Das Glas ließ sich nicht so einfach
einschlagen.
    Wenn er einen schweren Gegenstand nahm und…
    Er wollte sich gerade vom Fenster abwenden, als er stutzte.
    Unten wurde ein Auto in den mittleren Fahrstreifen gelenkt. Der
weiße Pfeil deutete nach links. Da gab es nur die Einfahrt in
die Tiefgarage des Bürohochhauses.
    Bei

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