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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer
Autoren: Dan Shocker
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herrschen! Und wir werden es!
Vielseitig war unsere Entwicklung, ehe die Natur sich gegen uns
stellte und Einhalt gebot. Die Zeit blieb stehen – und damit
alles Leben. Damit war die Rasse der Dämonen –
unabhängig von jeglicher Natur – uns überlegen. Aber
der Schein trügt. Mit dem Leben derer, die jetzt noch ahnungslos
auf dem Schiff sind, werde ich zurückkommen, und Stein wird zu
Fleisch werden. In Horron werden wieder die Waffen klirren… Die
alten Zeiten werden anbrechen, die Tage nach der ersten Dunkelheit.
In der Welt des mikroskopisch Kleinen werden die aus Horron das Sagen
haben. Und nichts wird sein außer ihnen, nichts wird
nachkommen. Die Zeit wird sich anders bewegen… neue Zeiten
anbrechen… eine Zeitlang war ich Mensch. Da hatte ich den Namen
Jonathan Pallert. Ich mußte die Menschenwelt verlassen –
und wurde Fisch, in dem ich in einen Fluß sprang, um mich vor
meinen Verfolgern in Sicherheit zu bringen. Ich fand noch die
Gelegenheit, den Ruf auszustoßen, der die Ringe
herbeizitiert… sie stammen aus Horron und sind ein Teil jener
Welt, in der eigene Gesetze herrschen. Sie tauchen aus dem
Mikrokosmos auf, lassen Raum und Zeit hinter sich und bieten dem, der
sie braucht, Hilfe und Schutz. Der Weg zwischen den Universen
verschiedenartigster Prägung ist kurz und schnell wie ein
Gedanke. In der Natur und im Geist ist alles vorhanden, was dem Leben
nützt. Die Ringe wandern wie Planeten durch den Mikrokosmos,
werden nur auf Horron-Befehl aktiv und verbinden die Kosmen
miteinander, so daß eine Reise zwischen ihnen zum Kinderspiel
wird. Und deshalb werden alle mitkommen, die sich auf dem Schiff
befinden. Als Geisterschiff wird es weiterhin über den Ozean
reisen, ehe man erkennt, daß sich kein Mensch mehr an Bord
aufhält.
    Keiner wird fehlen. Und darauf kommt es letztendlich
an…«
    Der Fischmensch stieß sich ab.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte John Racliffe den
Eindruck, als befänden sich auf den Schultern des seltsamen
Vampirs zusammengefaltete Flügel, die sich kaum entfalteten, als
er pfeilschnell in die Höhe stieg.
    Wäre Racliffe dem seltsamen Geschöpf aus einer anderen
Welt noch näher gewesen, hätte er die dunkle, verkrustete
Stelle wahrgenommen, die unterhalb der Brust sich befand. Es handelte
sich um ein Einschußloch, hervorgerufen durch eine Pistolen-
oder Gewehrkugel. Das im Körper steckende Projektil war
verkapselt, die entstandene Wunde in verhältnismäßig
kurzer Zeit bestens abgeheilt. Dem Horron-Barbar merkte man von der
Verletzung nichts mehr an. Dabei war die Begegnung mit den
Scharfschützen der Polizei erst einige Tage vorüber.
    John Racliffe lag am Boden. Das Gesichtsfeld des Tauchers
schränkte sich weiter ein. Es schien, als würde sich vor
ihm ein Loch immer mehr schließen. Dann herrschte völlige
Dunkelheit.
    Racliffes Sinne schwanden. Einsam und verloren lag er auf dem
Grund eines Meeres, das nicht der Ozean war, in den er vorhin mitsamt
seiner Taucherausrüstung und in Begleitung seines Bruders
gesprungen war.
    Als er die Augen wieder öffnete, wußte er nicht,
wieviel Zeit seit seiner Begegnung mit dem Horron-Barbar und seiner
Ohnmacht vergangen war.
    Er richtete sich auf. Noch immer spürte er eine
Schwäche, wie er sie nie zuvor in seinem Leben gekannt
hatte.
    Von den Ruinen und dem Wrack, die er ›vorhin ‹
wahrgenommen hatte, sah er keine Spur mehr.
    Hatte jemand ihn während seiner Bewußtlosigkeit
woanders hingebracht? Oder waren die Eindrücke vorhin nur
-Einbildungen gewesen?
    Ziemlich wackelig stand er auf den Beinen. Er bewegte sich
roboterhaft.
    Ihm schien, als würde sich weitab etwas bewegen. Er brachte
es nicht fertig, den Kopf zu wenden, doch aus den Augenwinkeln nahm
er den massigen Körper eines Fischmenschen wahr.
    So groß war der, mit dem er zuerst zusammengetroffen war,
nicht gewesen!
    Den er jetzt registrierte, übertraf den Horron-Barbar um
mindestens das Drei- bis Fünffache. Das mußte das
Tiefseemonster sein, von dem alle an Bord gesprochen hatten!
    Seine Gedanken liefen davon wie kleine Käfer. Er konnte sie
nicht halten…
    Dann gab es ja zwei verschiedene Monster! Dasjenige, von dem die
Zeugen behauptet hatten, es gesehen zu haben, und ein zweites –
den Horron-Barbar, der sich als Vampir entpuppt hatte.
    Bestand zwischen beiden eine Verbindung?
    Es mußte wohl so sein, wenn man bedachte, auf welche Weise
Rosemary Williams entführt worden war. Von einem riesigen
Monster – hatte es geheißen. Aber Rosemary
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