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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hoffte dort einen Schritt
weiterzukommen, was den Verbleib des einmaligen und unersetzbaren
Schwertes von Björn Hellmark betraf.
    Bisher gab es von Arson keine Nachricht.
    »Vielleicht kommt er noch«, sagte Carminia leise.
    Sie drückte Ak Nafuur die Hand, sagte ihm Lebewohl und
verließ dann die Hütte, um die anderen zu informieren.
    Einer nach dem anderen kam, verabschiedete sich von Ak Nafuur, der
seinen Tod nahen fühlte.
    »Können wir denn wirklich nichts tun, verdammt noch
mal?« fragte Rani Mahay seinen Freund Björn, als er aus der
Hütte kam.
    »Ich fürchte nein«, entgegnete Hellmark. »Die
Macht über Leben und Tod liegt in den Händen dessen, der
das Universum geschaffen hat. Ak Nafuur geht den normalen Weg alles
Sterblichen.«
    Björn war der letzte, der Abschied nahm.
    Er blickte in die matten Augen des Mannes, der nur noch schwach
und unregelmäßig atmete.
    Dann ein einziges, scheinbar endloses Ausatmen…
    Ak Nafuurs Körper streckte sich kaum merklich.
    Sanft, fast ohne jeglichen Übergang, war der Tod
gekommen.
    Ein friedlicher Ausdruck lag auf dem Gesicht des Greises, als
Hellmark ihm die Augen zudrückte.
     
    *
     
    Björn teilte den draußen Wartenden den Tod Ak Nafuurs
mit.
    »Machen wir uns an die Arbeit, Rani«, sagte er zu dem
Inder mit der prächtigen Glatze. »Heben wir die Grube aus,
bereiten wir die erste Grabstätte auf der Insel
vor…«
    Schweigend nahmen sie Spaten und Schaufel zur Hand, und ebenso
schweigend verrichteten sie ihre Arbeit.
    In Ak Nafuurs Hütte wurden sämtliche Vorhänge
zugezogen. Im Sterbezimmer brannten mehrere Kerzen. Abwechselnd
hielten Pepe, Jim, Carminia und die anderen auf Marlos die Totenwache
am Sterbelager.
    Björn zog sich nach seiner Wache mit den 13 versiegelten
Umschlägen in die Geister-Höhle zurück.
    Sie war sein Refugium, in dem er neue Kraft schöpfte, das
»Buch der Gesetze« studierte, um seine Mission
bestmöglichst zu erfüllen, und in dem er seine
Trophäen aufbewahrte.
    Die Geister-Höhle war ein riesiger hohler Fels, der weit ins
Meer ragte, eine Landzunge, die von schäumenden Wellen
umspült wurde.
    In der Höhle führten Stufen aufwärts, die sich nach
oben hin verjüngten, so daß eine regelrechte
Treppenpyramide existierte. Auf den Stufen standen steinerne Throne,
darauf saßen Skelette, die in kostbare, verschiedenfarbige
Gewänder gehüllt waren.
    Ein Thron war noch frei. Der oberste. Wie alle anderen, so war
auch unterhalb der Sitzfläche ein Name eingemeißelt. In
diesem Fall der von – Björn Hellmark.
    Der großgewachsene Mann lief mit federnden Schritten die
Stufen nach oben, deponierte die untersten zwölf Umschläge
in einer Mauernische unmittelbar in Reichweite und behielt den
dreizehnten Umschlag jedoch in der Hand.
    Der 1. Weg war ihm genannt worden. War es Zufall oder hatte Ak
Nafuur absichtlich bis zur Stunde seines Todes gewartet, ehe er sich
entschloß, ihm diesen »Schlüssel« in die Hand zu
geben? Björn hatte allen Grund zu der Annahme, daß Ak
Nafuur zur Übergabe des entscheidenden Materials nicht
absichtlich seine Todesstunde gewählt hatte. Es war einfach so
gekommen. In den vergangenen Tagen noch hatte er rund um die Uhr
seine Aufzeichnungen und Skizzen überarbeitet, verdeutlicht und
hatte oft auch stundenlang in dem kleinen Hain gesessen, in dem der
Geistspiegel des Hestuus verankert lag.
    Offenbar hatte er ihn in seine Überlegungen mit
einbezogen…
    Ak Nafuur hatte es für dringend erforderlich gehalten, seine
Aufzeichnungen so schnell wie möglich zu Ende und ihm zur
Kenntnis zu bringen.
    Die Entscheidung über den Zeitpunkt des Einsatzes dieser
Mittel aber lag bei Hellmark.
    Und der machte es sich nicht leicht.
    So viele Dinge waren ungeklärt, Dinge, die gerade in den
letzten Tagen ihrer aller Aufmerksamkeit auf sich zogen.
    Da war Jims ungeklärtes Verhalten… der junge Guuf, der
hier auf Marlos eine neue Heimat gefunden hatte, spürte seit
geraumer Zeit den geheimnisvollen Drang, eine Höhle zu suchen.
Er verließ Marlos – und fand sie auch. Die Höhle lag
im Herzen des afrikanischen Dschungels. Darin existierten Totems von
Guuf, über die man bisher im geschichtlichen Ablauf der Erde
offiziell nichts gewußt hatte.
    Nachdem er die Höhle aufgestöbert hatte, war er
unzufrieden darüber, nicht zu wissen, warum es ihn die ganze
Zeit über dahingezogen hatte. Niemand wußte bisher eine
Erklärung dafür.
    Das war nur eine Sache, die Hellmark beschäftigte.
    Es gab noch eine andere, die nicht

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