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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Leiche findet. Die Welt jenseits
des felsigen Abhangs ist zerklüftet, daß kein Mensch je
dorthin kommt. Sie werden zwischen den Felsbrocken vermodern, und die
Sonne wird einst Ihre Gebeine bleichen… Björn Hellmark war
einmal… und nun treten Sie bis zum Abhang zurück, damit Sie
gleich richtig fallen. Ich möchte mir an dem Mann, der Evita
Mochares in den Wahnsinn getrieben hat, nicht noch die Finger
schmutzig machen…«
    Julio Hernandez war entschlossen, den Mord zu begehen.
    Hellmark redete seinem Gegenüber beruhigend zu.
    Hernandez’ Miene war wie aus Stein gemeißelt, sein
Entschluß felsenfest.
    Es blieb Björn nichts anderes übrig als zu
gehorchen.
    Hernandez’ rechter Zeigefinger lag fest auf dem Abzugshahn
der Waffe, nur noch einen Millimeter, und er überwand den
Druckpunkt.
    Der Schuß krachte…
     
    *
     
    Sie hatte einen Kopf, der mit flüssigem Blei angefüllt
schien.
    Stöhnend drehte die Frau ihn zur Seite. Ihr Gesicht verzerrte
sich vor Schmerz.
    Angelika Huber öffnete die Augen.
    Dunkelheit…
    Die Frau war im ersten Moment davon überzeugt, zu Hause in
ihrem Bett zu liegen…
    »Peter?« flüsterte sie, unwillkürlich tastete
ihre Hand zur Seite und erwartete, ihren schlafenden Mann zu
spüren.
    Sie griff ins – Leere.
    Angelika Huber fuhr zusammen. Sie wurde mitten in der Nacht wach,
und abrupt brachen ihre Gedanken ab.
    Die Erinnerung setzte ein.
    Sie entsann sich an die Feier, die sie hatte geben wollen, die
aber dann nicht stattgefunden hatte… die Begegnung mit Sonja
Wilken, die abstreitet, Sonja Wilken zu sein… der amerikanische
Wagen, in den sie einstieg… und der auf sie zuraste… sie
fühlte noch jetzt den Schlag gegen die linke Hüfte und
hörte den dumpfen Knall, der durch den Aufprall ihres
Körpers auf die Karosserie verursacht wurde.
    Dann folgten viele undefinierbare Stimmen… hin und wieder ein
Lichtblick im Dunkel ihrer Erinnerung… helle Kittel… der
Geruch von Desinfektionsmitteln…, sie befand sich im
Krankenhaus… und nun wachte sie auf… ob Peter schon da
gewesen war? Wie lange lag sie eigentlich schon hier?
    Waren es Stunden oder gar Tage?
    Unwillkürlich tastete sie nach ihrer Armbanduhr. Ihr
Handgelenk war leer…
    Angelika Huber wurde irritiert, und ihre Verwirrung wuchs, als sie
vergebens nach einem Lichtschalter tastete und nach einem Knopf
für die Rufanlage suchte.
    Da war nichts vorhanden! Was war das nur für ein
Krankenhaus?
    Angelikas Kopf schmerzte. Die junge Frau bemühte sich, sich
so wenig wie möglich zu bewegen. Selbst wenn sie die
Augäpfel bewegte, war dies eine Tortur.
    »Hallo?« rief sie schwach. »Ist da jemand? Warum
kommt denn… niemand?«
    In der Dunkelheit bewegte sich etwas.
    »Peter?«
    Angelika Huber lauschte. Sie hatte die Augen weit geöffnet.
Ihr fiel auf, daß das Bettzeug, mit dem sie zugedeckt war, gar
nicht weiß aus der Dunkelheit schimmerte. Nur eine dunkle Decke
lag auf ihrem Körper.
    Da stimmte doch etwas nicht. Alles war zu fremdartig, zu
ungewöhnlich…
    Was war geschehen, woran sie sich nicht erinnern konnte?
    War dies vielleicht nur ein Traum?
    Sie begann, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was nach dem
Unfall passiert war? Da war doch noch etwas gewesen…
    Und jetzt fiel es ihr wieder ein.
    Polizeibeamte, denen sie von Sonja Wilken erzählte und den
Verdacht mitteilte, daß sie nicht an einen Unfall glaubte. Man
hatte absichtlich versucht, sie umzufahren. Ein Anschlag auf ihr
Leben…, und es gab dafür sogar einen plausiblen Grund. Sie
hatte Sonja Wilken wiedererkannt. Das sollte offenbar nicht sein! Die
Boutiquebesitzerin wollte nicht, daß jemand wußte,
daß sie noch lebte. Das klang zwar verrückt, traf aber
haargenau den Nagel auf den Kopf. Wenn jemand sich verbarg, hatte das
seinen Grund…
    Es fiel Angelika Huber schwer, längere Zeit konzentriert
nachzudenken.
    Klar wurde ihr, daß der Anschlag auf sie offenbar
mißglückt war, daß sie sich nun in Sicherheit
befand… es konnte nur ein Krankenhaus sein. Jetzt entsann sie
sich auch wieder, mit ihrem Mann schon gesprochen zu haben… er
hatte Blumen mitgebracht. Gelbe Teerosen.
    »Ist da jemand? Warum… gibt es hier kein
Licht?«
    Kaum, daß ihre Worte verklungen waren, vernahm sie wieder
die leisen schlurfenden Schritte. Dann trüben, funzeligen
Lichtschein.
    In der schummrigen Atmosphäre bewegte sich dieses Licht. Es
war eine alte Petroleumlampe.
    »Wer ist da? Was hat das alles zu bedeuten?«
flüsterte die Liegende erregt. Sie hob den

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