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Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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konnte er immer noch mal Fred Mason auf den Zahn
fühlen. Das Geheimnis der Erkrankung lag in einem bestimmten
Gebiet.
    Wodurch war dieses Gebiet verseucht und weshalb waren bisher in
zwei Fällen, die er jetzt kannte, nur Frauen befallen waren und
nicht auch Mason und er und die Eingeborenenträger?
    Mason begleitete ihn zur Haustür.
    Fraplin zeigte sein Interesse an einem weiteren klärenden
Gespräch, und Fred Mason schien dem nicht abgeneigt.
»Bringen Sie Ihre Angelegenheit in Ordnung, sprechen Sie mit
Manderly! Die Krankheit – das kann ich Ihnen jetzt schon sagen
– ist nicht das alleinige Werk uns bisher unbekannter Erreger,
sondern auch einer geistigen Kraft, die in den Organismen
wirkt.«
    Fraplin nickte. »Ich habe es mir bereits gedacht, da sind zu
viele Merkwürdigkeiten, die in das Bild passen.
Merkwürdigkeiten, die sich auf eine geheimnisvolle Weise
fortsetzen. Begonnen hat es mit der Neugierde Ihres Forschungsweges,
Mason und ihren bisherigen Höhepunkt haben sie in der Begegnung
in diesem Haus gefunden. Ich werde das Gefühl nicht los,
daß uns der Weg in den Dschungel alle ein bißchen
verändert hat«, sagte er lauernd und öffnete die
Tür.
    Das Grauen sprang ihn an wie eine Pantherkatze.
    Vor der Tür standen drei nachtschwarze Pferde, deren Augen
wie Kohlen glühten.
    Auf den Pferden saßen drei Reiter mit dicken, weißen
Köpfen und weiß leuchtenden Händen. Das war auch
schon alles. Einen Körper hatten die Reiter nicht.
     
    *
     
    Er hatte das Gefühl, im Nichts zu schweben.
    Das entsprach in etwa auch seinem Zustand.
    Es gab ihn noch – und es gab ihn doch nicht mehr! Sein neuer
Daseinszustand irritierte ihn nicht mehr, er hatte sich daran
gewöhnt und empfand ihn als angenehm.
    Dies bedeutete jedoch nicht, daß er sich damit abgefunden
hatte, diesen Zustand nicht mehr verändern zu wollen.
    Genau das Gegenteil war der Fall!
    Pepe glaubte, daß eine Überreaktion seiner paranormalen
Fähigkeiten während der Narkose diesen Zustand
herbeigeführt hatte. Sein Geist war im wahrsten Sinn des Wortes
aus dem Körper herauskatapultiert worden – ob bewußt
oder unbewußt, diese Frage konnte er sich nicht
beantworten.
    Vielleicht spielten auch noch äußere Umstände eine
Rolle, die er bisher nicht ergründet hatte, die ihm unbekannt
waren.
    Er war frei und doch ein Gefangener. Und er fürchtete sich
vor der Kettenreaktion, die sein ›Tod‹ –, der
medizinisch nicht erklärbar war – die Menschen erschreckte,
die er liebte, die ihn liebten.
    Er mußte in seinen Körper zurück und jene
Verbindung eingehen, die Seele, Geist und Leib aneinanderkettete. Ein
rätselhaftes unsichtbares Kraftfeld hinderte ihn daran.
    Da er körperlos war, stellten Türen und Mauern kein
Hindernis für ihn dar, wie er schnell erkannte.
    Als der Pfleger gegangen war, passierte Pepe die graue
Metalltür und unternahm noch mal den Versuch, in seinen reglos
unter dem Laken liegenden Körper zurückzukehren. Es war das
Gleiche, wie zuvor.
    Er meinte, gegen eine gewaltige Kraft anzukämpfen, die ihn
zurückstieß. Etwas befand sich zwischen Geist und
Körper, das er einfach nicht überwinden konnte.
    Er gab seine Versuche auf, verließ den Leichenkeller und
schwebte durch Gänge und Korridore nach oben. Er durchquerte die
dicken Betondecken, als wären sie ein Nebelhauch für
ihn.
    Er kehrte in den Operationssaal zurück, als suche er etwas,
tauchte dann in Professor Hendersons Arbeitszimmer auf und sah
Männer in blauer Monteurkleidung, die damit beschäftigt
waren, das defekte Telefon des Arztes zu reparieren.
    Das Telefonat, das Henderson mit Dr. Mills geführt hatte,
fiel ihm heiß und kalt wieder ein.
    Ob Mills schon Verbindung mit Carminia oder Björn oder Rani
gehabt hatte, die gewiß wissen wollten, wie die Operation
verlaufen war?
    Irgend etwas drängte ihn zur Eile.
    Er mußte einen Weg finden, auf seine mysteriöse Lage
aufmerksam machen! Aber was konnte er tun, damit die anderen merkten,
daß es ihn noch gab, daß er nicht gestorben war,
daß nur der äußere Schein dafür sprach?
    Sein Erregungszustand steigerte sich derart, daß er seine
Kräfte nicht länger unter Kontrolle halten konnte.
    Im Korridor brannten alle Lampen. Der Abend war längst
hereingebrochen.
    In dieser Minute, als Pepes Geist durch den Korridor in der ersten
Etage schwebte, erloschen mehrere Glühbirnen. Pflegepersonal und
Patienten wurden Zeugen. Niemand hatte eine plausible Erklärung
dafür. Wäre auch nur einer imstande gewesen,

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