Macabros 091: Die Pestreiter
Sinn, Björn was nutzt die Befreiung von
diesen Fesseln, wenn andere, größere uns bereits
umschlungen haben, das Zeitschiff befindet sich nicht mehr in meiner
Hand. Eine Gruppe Aufständischer hat es übernommen, mich
überrumpelt und in Hypnose ausgepreßt wie eine Zitrone.
Sie haben alles von mir erfahren, gegen meinen Willen es tut mir so
leid, Björn…«
»Du konntest nichts daran ändern, Arson, du hast keine
Schuld.«
»Ich war zu sicher, hatte geglaubt, es zu schaffen ohne
größere Schwierigkeiten. Das war mein größter
Fehler im Xantilon der Zeit, als die Dinge drunter und drüber
gingen, ist die Verwirrung größer, als wir uns vorstellen
können. Da bekämpft jeder jeden, und der Freund kann sich
im nächsten Moment als Todfeind, als Verbündeter einer
dämonischen Macht entpuppen, an einen solchen Freund bin ich
geraten und geriet in einen Hinterhalt. In Hypnose habe ich die
Funktion des Zeitschiffes ausgeplaudert. Hypnose trifft die Sache
genau. Es war eine Gehirnwäsche übelster Art, mit Mitteln
wie sie nur jenen zur Verfügung stehen, die im Reich des Grauens
zu Hause sind, ich habe befürchtet, daß sie diese
Kenntnisse ausnutzen würden, um an dich heranzukommen, und es
ist ihnen gelungen. Ich konnte es nicht verhindern.«
»Wer ist ›Sie‹, Arson?«
»Krieger für die Fahne Rha-Ta-N’mys, Menschen, die
sich freiwillig für die Saat des Bösen entschieden haben,
die versessen darauf sind, daß diese Saat auf der Erde sich
entwickelt. Wahnsinnige…« Er legte eine längere Pause
ein. Das Sprechen hatte ihn angestrengt. Dann fuhr er fort. »Sie
haben dir eine Falle aufgestellt und du bist voll hineingerannt. Du
glaubtest, mir zu begegnen…«
Die letzten Worte zeigten, daß Arson schon eine ganze Zeit
nicht mehr auf dem laufenden war.
, Björn schüttelte den Kopf. »Es war anders,
Arson«, sagte er leise. »Die dich in Gefangenschaft nahmen
und alles über uns und dich erfuhren, haben einen
glücklichen Zeitpunkt für die Unternehmen gewählt. Sie
wußten genau, wo wir uns aufhielten. Rani und ich waren dabei,
mehr über die Pestreiter in Erfahrung zu bringen. Die jetzt den
Flug des Zeitschiffes beherrschen, scheinen darüber bestens
informiert gewesen zu sein.«
Björn versuchte den ungeheuerlichen Vorfall zu
rekonstruieren. Die Geheimnisvollen aus Xantilon, die nicht auf der
Seite der Weißen Priester kämpften, hatten ihr Unternehmen
von langer Hand vorbereitet.
In diesem Zusammenhang paßte ein Ereignis als Steinchen in
das Mosaik. Pepes rätselhafter Unfall auf der Insel! Hatte das
Zeitschiff versucht, dort heimlich zu landen, aber die benutzten
Koordinaten hatten sich schließlich als nicht ganz brauchbar
erwiesen? War Pepe praktisch mit dem Zeitschiff Arsons
zusammengestoßen?
Die Arson überrumpelt hatten, waren Menschen aus Fleisch und
Blut, steuerten einen bestimmten Punkt im Strom von Raum und Zeit an
und materialisierten dann. Das war das Prinzip. Auf Marlos hatte es
nicht funktioniert, es hatte Unsicherheiten gegeben. Also versuchten
die Gegner es auf andere Weise. Sie fanden heraus, zu welchem
Zeitpunkt Rani Mahay und er an jener bestimmten Stelle mitten im
afrikanischen Dschungel sein würden. Mit Hilfe dämonischer
Wesen oder einem kraftvollen Medium, das in die fernsten Tage der
Menschheit blicken konnte, war dies unter Umständen
möglich.
Die Entführung gelang, in dem ein Teil des Schiffes genau
für diesen Zweck präpariert wurde. Gasdüsen wurden
installiert, die genau in dem Augenblick in Aktion traten, da die
beiden verhaßten Gegner sich am Einsatzort aufhielten.
»Erst Rani – und dann ich«, sagte Hellmark leise,
wie im Selbstgespräch. »Aber wo ist Rani, Arson? Warum ist
er nicht hier?«
Der Mann mit der Silberhaut zeigte sich erstaunt. »Rani? Soll
auch er hier sein?«
Hellmark erzählte in groben Zügen, was sich ereignet
hatte, ehe das Betäubungsgas seine Sinne löschte.
Arson schüttelte den Kopf. »Nein… Rani war nicht
hier, ich habe ihn nicht gesehen und das wäre doch sicher ganz
im Sinn unserer Widersacher gewesen, nicht wahr? Sie banden mich
schon lange an den Pfahl, den sie extra in die Kammer einbauten. Sie
gaben mir Medikamente, damit ich durch das Gas nicht auch
betäubt wurde. Ich sollte deine Ankunft miterleben. Dann
hätte man auch die Ranis nicht ausgespart, etwas stimmt da
nicht, Björn.«
»Doch, es hat alles seine Richtigkeit«, erwiderte eine
eisige Stimme.
Björn warf den Kopf herum. Arson war zu schwach, um so
schnell
Weitere Kostenlose Bücher