Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten
Kristall zerstören, wurde Mandragoras Welt ein
Ort der Erinnerung. Der Kristall und ihr dämonisches Leben waren
miteinander verknüpft. Warum – das wußte kein
Sterblicher. Aber darauf kam es auch nicht an. Wichtig war ihr
Untergang, um damit das Machtpotential der Kräfte aus der
Finsternis zu brechen.
Der ’Kristall der bösen Träume’ durfte auf
keinen Fall in die Hände der Männer in Schwarz geraten!
Sie fielen ihn an und rissen ihn zu Boden. Macabros
schüttelte seine Gegner ab wie lästige Insekten.
Von alldem bekam Björn Hellmark nichts mehr mit.
Bleich wie ein Leintuch stand er umgeben von der erstarrenden
Kälte in seinem Dunkelfeld. Seine Augen waren geschlossen.
Björn Hellmark befand sich in tiefer Bewußtlosigkeit. Nur
sein Unterbewußtsein hielt den Astralkörper noch aufrecht
und voll aktiv.
Die Schwäche, die ihn in die Besinnungslosigkeit getrieben
hatte, konnte jeden Augenblick so weit gehen, daß auch die
Existenz von Macabros zusammenbrach…
Aber noch war es nicht so weit, und Macabros, der wußte, was
auf dem Spiel stand, tat soviel wie möglich, um die Zeit mit der
Auseinandersetzung abzukürzen!
Die Männer in Schwarz hatten längst begriffen, daß
sie es mit einem Gegner besonderer Art zu tun hatten. Sie wollten
mehr über ihn wissen.
Der Schütze rappelte sich wieder auf.
Macabros wurde von hinten gepackt und herumgerissen. Mit
Verwunderung registrierte er, daß das Wandbild durchlässig
war. Der Mann in Schwarz stand darin, seine Hände ragten aus dem
Gemäuer. Macabros verschwand zur Hälfte darin. Das Antlitz
funktionierte ähnlich dem Spiegel der Kiuna Macgullyghosh.
Macabros hätte die Kraft gefunden, sich dem Zugriff zu
entwinden. Er ließ sich absichtlich mit nach vorn fallen, in
der Erwartung und Hoffnung, daß er auf diese Weise vielleicht
noch etwas erfuhr, das ihm sein weiteres Vorgehen erleichterte.
Er stürzte nach vorn und passierte ein riesiges, schwarzes
Loch. Nein, der Übergang erfolgte doch anders als in Kiuna
Macgullyghoshs Zauberspiegel.
Am Ende des Loches wurde er förmlich ausgespuckt. Er erkannte
gerade noch rechtzeitig, daß es sich um einen Felsen handelte.
Ein Felsenantlitz, riesig, auf den ersten Blick nicht
überschaubar, besonders nicht bei den herrschenden
Lichtverhältnissen.
Wäre ein Mensch aus Fleisch und Blut hier in dieser Höhe
angekommen und in die Tiefe gestürzt, hätte es keine
Rettung mehr für ihn gegeben.
Der Schwarze stand seitlich auf dem vorspringenden Augenwulst des
Steingesichts. Er versetzte Macabros einen Stoß und verfehlte
ihn, da dieser sich geistesgegenwärtig auf das Gesicht
zurückversetzte. Dabei registrierte er den Kräfteverlust,
der ihn erschreckte. Die Verbindung über die Dimensionen hinweg
laugte ihn aus. Etwas, das er eigentlich sonst nicht schaffte, war
über die beiden Riesenköpfe möglich, strengte ihn
allerdings so stark an, daß er meinte, im nächsten Moment
wie eine Kerze zu verlöschen.
Der Angreifer wurde durch seinen eigenen Schwung nach vorn
gerissen und stürzte mit einem Aufschrei in die Tiefe.
Die beiden anderen tauchten in einem Augenloch des Steinkopfes
auf.
Macabros machte kurzen Prozeß. Zwei gezielte Kinnhaken
streckten die beiden zu Boden. Da half auch nicht, daß einer
der ’Men in Black’ noch Macabros’ Oberam umklammerte.
Bei Macabros konnte kein Herz aussetzen…
Aber er merkte, wie sehr ihn die Trennung von der Dimension
schwächte, in der Hellmark sich in dieser Minute aufhielt, auch
wenn er nicht mehr bei Bewußtsein war.
Er mußte zurück!
Vor irgendwelchen Störungen durch die Schwarzen war er
zunächst sicher und konnte sich ganz auf seine Aufgabe
konzentrieren.
Er merkte sich die Höhle mit dem Steinantlitz gut. Sie befand
sich in der Welt der 3. Dimension, im Bauch eines Berges.
Einzelheiten wollte er später ergründen.
Er warf sich in das Augenloch zurück und kam aus der Wand die
hinter Mandragoras Thron lag.
Keine neuen Halluzinationen! Macabros begriff, daß dies mit
dem Zustand des Originalkörpers zusammenhing. Björn konnte
von den unsichtbaren Kräften, die die Welt Than und die
Zaubergärten erfüllten, nicht mehr beeinflußt
werden.
Er riß das ’Schwert des Toten Gottes’ empor. Mit
gewaltigem Hieb spaltete er die Sitzfläche des Throns. Krachend
entstand ein breiter Spalt im Stein. Mit beiden Händen und mit
Hilfe des Schwertes drückte Macabros ihn weiter auseinander.
Kostbare Minuten verstrichen.
Die Schwäche nahm zu…
Macabros erhielt
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