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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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trotz aller Raffinesse ganz offensichtlich keinen Anhaltspunkt
gefunden, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Dabei konnte er von
dem Gedanken ausgehen, daß im Reich der Finsternis sein
Vorstoß sicher mit aller Aufmerksamkeit beobachtet wurde.
    Um so verwunderlicher war es, daß nur wenig geschah, ihn von
seinem Weg abzubringen. Björn Hellmark brachte dies damit in
Verbindung, daß die Auswahl der einzelnen Weg und ihre
chronologische Reihenfolge etwas damit zu tun haben mußten.
Bevor Ak Nafuur starb, hatte er ihn wissen lassen, daß der
dreizehnfache Wege eine Chance ermöglichte, in Rha-Ta-N’mys
Geisterwelt einzudringen.
    Jeder neue Vorstoß allerdings sei mit unbeschreiblichen
Gefahren und unvorhersehbaren Abenteuern behaftet. Jeder Weg, den er
einschlug, konnte der letzte für ihn sein.
    Er erhob sich und ging über die Treppe nach unten. Er kam an
den steinernen Thronsitzen vorbei, die hier in der Geister-Höhle
auf der pyramidenförmig sich nach oben zuspitzenden Treppe
standen.
    Auf jedem Thron saß ein Skelett, das einen aus kostbarer
Seide gefertigten Umhang trug, der mit goldenen Spangen auf den
Schultern gehalten wurde. Es waren die ’Alten’, die Weisen
und Priester, die einst auf dem versunkenen Kontinent Xantilon
lebten. Als sie die Stunde ihres Todes nahen fühlten, zogen sie
sich in die Höhle zurück, und starben. Ihr Geist aber blieb
hier lebendig, überdauerte die Jahrtausende und war dafür
vorgesehen, an Björn Hellmark beim Auftauchen der Insel Marlos
wichtige Botschaften weiterzugeben. Dies war seinerzeit nur
unvollkommen gelungen.
    Im Sockel eines jeden Thronsitzes waren die Namen der Verblichenen
eingemeißelt.
    Der oberste Thron, der die Pyramidentreppe abschloß, war
noch leer. Aber auch er trug schon einen Namen.
    In großen Lettern stand Björn Hellmark darauf. Er hatte
diese Namen nicht einmeißeln lassen.
    Schon vor Jahrtausenden hatte festgestanden, daß mal einer
mit diesem Namen geboren werden würde, und daß er dazu aus
dazu auserwählt war, den damals mißglückten Versuch
zu unternehmen, die Mächte aus dem Reich der unseligen Geister
und Dämonen zu bekämpfen. Ein rätselhaftes
Vermächtnis bestimmte ihn dazu. Björn Hellmark wußte,
daß er bereits schon mal gelebt hatte. Damals, auf Xantilon,
als die unheilvollen Ereignisse ihren Anfang nahmen. Da war er ein
mutiger, bekannter Kämpfer gewesen, der den Namen Kaphoon trug.
Dies hieß seltsamerweise ’der Namenlose’…
    An alle diese Dinge mußte Björn beiläufig denken,
als er die Stufen nach unten ging. In der letzten Zeit ging ihm
überhaupt so allerlei durch den Kopf.
    Er hatte ein seltsames Gefühl, wenn er daran dachte, worauf
er sich eingelassen hatte.
    Ak Nafuur wies ihm die dreizehn Wege in eine Dimension des
Grauens, in der Rha-Ta-N’my zu Hause war.
    Jeder neue Vorstoß in dieses Reich konnte der letzte sein.
Es gab keine Gewißheit für ihn, daß er die Begegnung
mit der Dämonengöttin schaffte. Und sollte es gelingen,
wußte er nicht, wie sie sich ereignete. Über alle diese
Dinge Überlegungen anzustellen, war genau genommen absurd, da er
nicht die geringsten Anhaltspunkte besaß. Die Botschaften, die
ihn noch erwarteten, waren versiegelt. Und sie mußten
versiegelt bleiben, solange er eine in Angriff genommene Aufgabe
nicht zu Ende geführt hatte. Nur er durfte die für ihn
bestimmten Umschläge öffnen. Zusammen mit den bisher
errungenen Trophäen – der Dämonenmaske, vier Augen des
Schwarzen Manja, dem Trank der Siaris, dem Schlüssel zum Reich
Komestos II. Velenas Armreif und dem ’Schwert des Toten
Gottes’ – bewahrte er sie hier in der Geister-Höhle
auf.
    Ganz unten stand vor der glatten, mit Zeichen und Symbolen
versehenen Felswand, der Spiegel.
    Er war mehr als mannsgroß. Der schwere, breite Holzrahmen
war unter dem roten Stoff deutlich zu erkennen, er hob sich von der
Spiegeloberfläche ab.
    Björn verglich die Skizze seines toten Freundes mit der Wand
vor sich und verrückte dann den Spiegel genau so, wie Ak Nafuur
es in der Zeichnung angab. Noch immer nahm er jedoch das Tuch nicht
ab.
    Hellmark schloß die Vorbereitungen ab und verglich die
Stellung mehrmals, um keinen Fehler zu begehen. Aus Erfahrung
wußte er, daß der Spiegel der Druidin Kiuna Macgullyghosh
das Tor in viele Welten sein konnte. Es kam ganz darauf an, an
welchem Ort der Spiegel stand. So vielgestaltig wie die Universen und
Dimensionen waren die Welten auf der anderen Seite der
Spiegelfläche…
    Nun nahm

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