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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Scheint ’ne Figur aus Afrika zu
sein…«
    »Vielleicht… sie ist mir unheimlich. Sie muß dem
Mann, nachdem er zu Boden gestürzt war, aus der Tasche gerutscht
sein. Das Ding ist mir nicht ganz geheuer…«
    »Da muß ich dir recht geben. Das Mädchen sieht
zwar recht attraktiv aus, aber irgend etwas geht von ihr aus, das mir
Unbehagen bereitet. Ich kann nicht erklären, was es ist. Es ist
einfach da, ich spüre es… Hier, nimm’, schaff es weg!
Wirf sie in den Abfluß oder schlag’ mit dem Hammer
darauf.«
    Sie streckte ihre Hand aus.
    Da erstarrte sie.
    Die Figur begann plötzlich zu leuchten. Ein dunkelgrüner
Schein ging von ihr aus, der blitzschnell schwarz wurde.
    Die Hand der Liebesdienerin war in eine Aura gehüllt. Wie von
Röntgenstrahlen wurde ihr Fleisch durchleuchtet. Die Knochen
waren zu sehen. Die schwarze Aura verbreitete sich rasend schnell
über den ganzen Körper.
    Auf dem Bett hockte ein schreiendes Skelett, das unfähig war,
den unheimlichen Gegenstand, der sich als ein Objekt schwarzer Magie
erwies, einfach fallen zu lassen.
    Die Frau klebte förmlich an der handtellergroßen Statue
– und verschwand wie Fietje Bensen in schwarzem Nebel.
    »Lilo!« Sumo sprang auf und war zu feige, nach der Frau
zu greifen, um sie aus dem magischen Bezirk herauszureißen. Er
wich kreideweiß zurück. Mit schreckgeweiteten Augen sah
er, daß der schwarze Nebel sich auflöste, Lilo und die
unheimliche Statue mitnahm…
    Da ging die Tür hinter ihm auf.
     
    *
     
    Die Luft war eisig. Aber das spürten sie nicht mehr, als sie
jetzt die Straße überquerten.
    Der eisige Wind fegte den lockeren Schnee über
Bürgersteig und Fahrbahn. Die Menschen, denen sie begegneten,
waren in Fellmäntel gehüllt und trugen Pelzkappen. Die
kleine Stadt in der Nähe von Dawson, Alaska, sah aus wie aus der
Zeit des Goldrausches. Seit damals schien sich hier nichts
verändert zu haben.
    Den beiden Fremden – einem Mann und einer Frau, die kaum zu
erkennen waren, so vermummt waren sie – kamen Trapper entgegen,
die in der Stadt ihre Felle absetzten und Einkäufe
tätigten, um dann irgendwo in der Weite dieses faszinierenden
Landes wieder zu verschwinden: In einer einsamen Hütte umgeben
von Schnee und Eis und dem Heulen der Schlittenhunde in frostklaren
Nächten…
    Vor den Geschäften und Gasthäusern standen viele
Schlitten und warteten die Hunde auf die Rückkehr ihrer Herren.
Die Tiere lagen an den Leinen, und blickten den Passanten nach. Dem
Paar, das leise lachend die Straße entlangkam und sich
über irgend etwas köstlich zu amüsieren schien.
    Auf dem kurzen Weg zum Hotel, das den berühmten Namen
»Dawson City« trug, mußten der Mann und die Frau
immer wieder daran denken, was ihnen vor wenigen Minuten passiert
war.
    »Es ist ja auch zu komisch, wenn zwei Leute in Sommerkleidung
in einem Geschäft auftauchen, um sich für die hiesigen
Breitengrade neu einzukleiden«, sagte der Mann. Sein Gesicht war
markant geschnitten, braungebrannt. Die hellen Augen schimmerten
kühn und abenteuerlustig.
    Ein Saum von Schneeflocken hing an den Brauen und Lidern des
Mannes, der gerade gesprochen hatte.
    Die Frau an seiner Seite fiel auf durch ihre großen,
schwarzen Augen und die schokoladenbraune Haut, die sie hatte. Ihre
Zähne schimmerten weiß und gleichmäßig wie
Perlen, als sie lachte.
    »Ich werd’ sein Gesicht nie vergessen. Wahrscheinlich
glaubt er jetzt noch nicht, daß es wirklich passiert
ist.«
    Das Paar, das sich da unterhielt, war niemand anders als
Björn Hellmark, der Herr von Marlos und Carminia Brado, die
Frau, die er liebte. Die hübsche Brasilianerin hakte sich bei
ihm unter.
    »Ich komme mir vor wie ein Bär«, sagte sie, indem
sie einen Blick an sich herunterwarf. »So zottig und so
trampelig. In einem solchen Mantel und vermummt bis zum Kinn kann
sich doch kein Mensch wohl fühlen…«
    »Besondere Umstände erfordern besondere
Maßnahmen«, erwiderte der große blonde Mann.
»Ich kann mir schlecht vorstellen, daß du hier im Bikini
oder bunten Seidenrock Spazierengehen würdest. Schon das
dünne Kostüm, das du getragen hast, als wir unsere Kluft
besorgten, eignet sich hier in Alaska nicht zum
Promenieren…«
    Als Björn dies sagte, wandte Carminia Brado kurz den Kopf und
fing wieder an zu lachen. »Er steht an der Eingangstür,
Björn, er sieht uns nach,… der Mann bekommt noch
Alpträume… wie konntest du das nur tun?«
    Sie waren beide in der Kleidung, die sie auf der Sonneninsel
Marlos trugen,

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