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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und
merkwürdige Situationen erlebt, um nicht sofort
mißtrauisch zu werden.
    »Hat er einen Grund für seine Abreise genannt?«
Björn wußte nur zu gut, daß diese Frage
unverschämt war, dennoch stellte er sie. »Wir waren fest
davon überzeugt, ihn hier zu treffen.«
    »Es ist nicht üblich, Sir, daß Gäste, wenn
sie unser Haus verlassen, mitteilen, wohin sie sich
begeben.«
    »Hat Mister Redgrave etwas zurückgelassen?«
Björn versuchte mit aller Gewalt, das Gespräch noch zu
halten und in eine andere Richtung zu lenken, um den
Hotelangestellten eventuell zu einer unbedachten Äußerung
zu veranlassen.
    Doch der hatte sich unter Kontrolle.
    »Nein, Sir, er ist ausgezogen – und hat alles
mitgenommen. Tut mir leid, Ihnen keine andere Auskunft geben zu
können.«
    »Vielleicht kommt er noch mal zurück«, sinnierte
Björn halblaut, Carminia Brado zugewandt. »Das wäre
ein Grund zu bleiben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er uns
so im Stich gelassen hat…« erwähnte er, »um die
Gedanken des Mannes, der sie offensichtlich belog, in eine bestimmte
Richtung zu lenken.« Er wandte sich dem Concierge wieder zu.
»Haben Sie noch ein Doppelzimmer frei?« fragte er
unvermittelt.
    »Ja, Sir.«
    »Dann möchten wir gern hierbleiben«,
entschloß sich Björn Hellmark sofort. »Zunächst
für zwei oder drei Tage. Ich bezahle im voraus. Wenn es sich als
notwendig erweisen sollte, werden wir dann noch den einen oder
anderen Tag dranhängen…«
    »Wie Sie wünschen, Sir…« Der Concierge trug
ihre Namen ins Gästebuch ein. Daß ihre Zunamen nicht
übereinstimmten, registrierte er mit kaum merklichem Anheben der
linken Augenbraue. Daß Paare, die nicht verheiratet waren,
gemeinsam im selben Zimmer übernachteten, war in der heutigen
Zeit keine Besonderheit mehr. In den meisten Fällen gaben sich
diese Paare allerdings als verheiratet aus. Davon machte dieser Mann
jedoch keinen Gebrauch. Der Concierge konnte nicht ahnen, daß
ein gemeinsames Schicksal und eine große Liebe diese beiden
Menschen enger verband als ein Trauschein.
    »Unser Gepäck kommt nach«, stellte Hellmark
beiläufig fest, als er die Vorausrechnung beglich.
    Er war hartnäckig.
    Das ganze Drum und Dran gefiel ihm nicht. Wenn es um die Person
Bill Redgraves ein Geheimnis gab, dann war er entschlossen, dies so
schnell wie möglich zu lösen. Denn dann stellte sich auch
ein Verdacht ein, dem umgehend nachgegangen werden mußte.
    Vielleicht hing Bill Redgraves Aufenthalt in Alaska mit der
legendären Schwarzen Hexe zusammen, über die sie noch so
wenig wußten und doch soviel erfahren mußten, um einen
entscheidenden Schritt weiterzukommen…
     
    *
     
    Er hörte den wilden, alles übertönenden Aufschrei
in sich und wußte nicht, ob er ihn selbst ausgestoßen
hatte oder ob er woanders herkam.
    Rani Mahay stürzte durch undurchdringliches Dunkel.
    Sein Bewußtsein war betäubt, das Gefühl für
Raum und Zeit eingeschränkt, so daß er nicht sagen konnte,
wie lange der »Fall« ins Nichts dauerte, ehe seine Sinne
wieder vollwertig ansprachen.
    Durch das Dunkel drang von der Seite her schwacher Lichtschein, in
sein Blickfeld. Es dauerte noch eine geraume Weile, ehe er alles
ringsum wahrnehmen konnte.
    Es blieb dämmerig und herrschte eine Stimmung, als würde
die Sonne gerade auf- oder untergehen. In der Kürze der Zeit war
es ihm noch nicht möglich, den Zeitpunkt zu ergründen.
    Mahay lag auf dem Boden. Der Grund war trocken… Gras.
    Rings um ihn herum wuchsen verschiedenartige Bäume. Sie
standen so dicht wie im Dschungel.
    Der Inder erhob sich.
    Träumte er? Wie kam er hierher?
    Er hatte doch eben noch im Lift gestanden, der ihn in die vierte
Etage zum Zimmer des Ehepaares Bardon tragen sollte.
    Das war ein Anschlag auf sein Leben!
    Eine Dimensionsfalle?
    Irgend jemand, irgend etwas hatte hier seine Finger im Spiel, von
dem er bisher nichts wußte.
    Rani Mahay blickte sich in der fremden Umgebung um.
    Die Luft war warm, roch würzig und frisch. Eine sanfte Brise
strich vom Meer über seine braune Glatze.
    Er stand auf einer Anhöhe, und als er jetzt einige Schritte
weiter nach vorn ging, der Richtung des sanften Windes entgegen, da
kam er an den Rand der Anhöhe. Vereinzelt standen ein paar
dünne Bäume herum, Büsche, das Gras war flacher. Die
Anhöhe fiel sanft ab und endete dann jäh vor einer steilen
Klippe, die kerzengerade in die Tiefe fiel.
    Unten war weißer, weicher Sand, auf dem sich das Licht der
hinter dem Horizont verschwindenden roten

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