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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gerücht auf den
Grund zu gehen.
    »In jener Trapperhütte soll es zu Spukerscheinungen
gekommen sein, bei der – und nun lachen Sie mich nicht aus,
Björn – keine weiße, sondern ein schwarze Frau eine
Rolle gespielt haben soll…«
     
    *
     
    Hellmark war wie elektrisiert.
    »Genau das, Ronald, ist es, worüber ich mit Bill
Redgrave sprechen wollte«, sagte er leise. »Ich hatte den
Verdacht, daß er etwas über ein Phänomen weiß,
über das erstaunlicherweise mehrere Menschen Bescheid wissen,
ohne daß es jedoch tiefer in das Bewußtsein der
Allgemeinheit vorgedrungen ist.«
    »War Bill Redgrave so etwas wie ein Gespensterforscher?«
fragte Jefferson.
    »Das glaube ich nicht. Ich denke, daß er nur in einem
speziellen Fall Interesse gezeigt hat. Vielleicht wollte er damit
etwas unter Beweis stellen, was ihm vor einiger Zeit kein Mensch
glauben wollte…« sinnierte Björn Hellmark halblaut. Er
erwähnte die Geschichte mit Will Bardon, dem Streit, der die
beiden so eng befreundeten Männer schließlich
auseinandergebracht hatte. »Ich frage mich nur, warum Redgrave
schließlich ausgerechnet ins ferne Alaska kam. Hätte er
sich von der Welt zurückziehen wollen, würde ich das noch
verstehen. Aber hier einem Gerücht nachzugehen, das mit dem
seinerzeit in der Zeitung geschilderten wohl kaum etwas Gemeinsames
aufzuweisen hat, ist doch sehr mysteriös.«
    »Vielleicht weniger, wenn man bedenkt, wen Bill Redgrave
aufsuchen wollte. Sie nennen ihn nur ›Terry, den
Globetrotter‹. Er wohnt in der besagten Hütte. Jetzt als
Trapper. Aber das war er nicht immer. Er war Zeitungsträger,
Geschirrwäscher, Schuhputzer, Farmarbeiter und Totengräber.
Er war als Seemann unterwegs und als Goldsucher. Terry kennt die Welt
wie kein zweiter. Dann kam er nach Alaska, war erst
Schuhverkäufer, wurde dann Fallensteller und Trapper…
sagten Sie nicht vorhin, daß dieser Bradon oder
Barton…«
    »Will Bardon«, berichtete Björn.
    »Richtig, dieser Bardon – auch kreuz und quer durch die
Welt gereist ist?«
    Der blonde Deutsche nickte.
    »Na sehen Sie, Björn. Vielleicht haben sich auf diese
Art irgendwo auch mal die Wege von Mister Bardon und Terry, dem
Globetrotter, gekreuzt… unser guter alter Globus ist manchmal
kleiner, als man denkt…«
    »Vielleicht haben Sie gar nicht so unrecht,
Ronald…« Jeffersons Überlegungen schlugen genau in die
Kerbe. Bill Redgrave mußte diese Verbindung auch entdeckt
haben, und wenn er dabei das Gerücht von der ›schwarzen
Frau‹ in Betracht zog, dann paßten plötzlich noch
mehr Bilder in das Mosaik…
    »Nun können Sie’s wahrscheinlich gar nicht mehr
abwarten, bis Sie Redgrave begegnen, wie?« lachte Jefferson rauh
und leerte den Rest aus seinem Bierglas. Er wischte sich den Schaum
vom Oberlippenbart. »Selbst wenn wir im Morgengrauen aufbrechen,
werden einige Wochen ins Land ziehen, ehe Sie an Ort und Stelle sein
werden. Das liegt in der Natur der Sache. Wenn Sie’s ganz eilig
haben, können Sie ’ne Privatmaschine mit Pilot chartern.
Viele Trapper haben schon eigene Maschinen. Dann geht’s
schneller…« Er reckte sich und breitete die Arme aus.
»Für mich kommt das nicht in Frage. Ich muß meinen
Schlitten und die Hunde mitnehmen, und es kostet Zeit, die
weiße Wüste zu durchqueren. Das war vor hundert Jahren
schon so, und es wird sich auch in hundert Jahren noch nichts daran
geändert haben… Jetzt, da ich die Gelegenheit habe, meinen
Proviant aufzubessern und mir zwei neue Hunde zu beschaffen,
möchte ich auch so schnell wie möglich weg von
hier.«
    »Vielleicht kann ich noch mehr für Sie tun, Ronald, als
nur Hunde und Proviant zu finanzieren«, erwiderte Björn
Hellmark.
    »Wie meinen Sie das, Björn?«
    »Zum Beispiel – Ihre Reise beschleunigen.«
    Jefferson grinste und zündete sich eine Zigarette an.
»Und wie wollen Sie das bewerkstelligen?«
    »Lassen Sie das meine Sache sein… Wenn Sie interessiert
daran sind, noch vor Mitternacht an Ihrem Zielort zu sein, werde ich
das in die Wege leiten.«
    Jefferson blickte sein Gegenüber an wie einen Geist »Sie
machen Quatsch, Björn… können Sie etwa
hexen?«
    »Damit muß es nichts zu tun haben. Sind Sie daran
interessiert, noch heute nacht in der Hütte Ihres
Trapperfreundes zu sein, ja oder nein?«
    »Die Frage erübrigt sich. Je eher ich hier weg bin,
desto lieber ist es mir…«
    »Wie lange brauchen Sie, um Ihre Siebensachen
zusammenzupacken?«
    »’ne Stunde…«
    »In einer Stunde also, Ronald, geht’s

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