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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dem
Schiffbrüchigen angestellt wurde.
    Sehr freundlich hatte das, was geschehen war, nicht ausgesehen.
Fast schien es, als hätten die Eingeborenen auf diesen
Schiffbrüchigen gewartet. Man hatte ihn hart angepackt, nicht
sofort irgendwelche Rettungsmaßnahmen ergriffen.
    Handelte es sich bei den Wilden, die in den Höhlen nahe der
Bucht hausten, um einen kriegerischen Stamm, der Menschenopfer
darbrachte oder zur Gattung der Kannibalen zu zählen war?
    Dann allerdings war das Triumphgebrüll zu verstehen, mit der
die Höhlenbewohner ihren Fund begrüßt hatten. Sollte
noch ein Funken Leben in dem Mann stecken, der durch eine Fügung
des Schicksals als einziger dem Chaos entkommen war, dann war dieser
Funke im Nu ausgelöscht.
    Rani wartete die Dunkelheit ab und macht sich auf den Weg, um mehr
über die fremdartige rätselhafte Welt zu erfahren…
     
    *
     
    Er hörte das leise Quietschen der Tür und warf sich
herum.
    »Lilo?« fragte irritiert eine weibliche Stimme.
»Hast du geschrien?«
    Auf der Schwelle stand eine junge Blondine, stark geschminkt,
nichts weiter auf der Haut als einen winzigen, durchsichtigen
Slip.
    »Heh, Sumo!« sagte die Blonde erstaunt und blickte sich
in der Runde um. »Wo ist sie denn? Ich habe doch gerade ihre
Stimme gehört… Warum hat sie denn geschrien?«
    »Geschrien?« echote der Mann. »Hat sie das? Ich
habe gar nichts gehört…« stammelte er.
    »Warum bist du denn so blaß?« Die Blonde trat
näher.
    Sumo stand ihr genau gegenüber, zwischen Bett und
Türschwelle.
    »Ist war vorgefallen zwischen euch?« fragte die
Liebesdienerin mißtrauisch. Sie musterte den Pakistani mit
unstetem Blick. »Hast du irgendeinen Quatsch gemacht, Sumo? Hast
du sie in den Schrank gesperrt, hast du ihr etwas angetan?«
fragte sie plötzlich mit rauher Stimme.
    Sumo konnte nur die Achseln heben und wieder senken. Seine
Stimmbänder versagten, und er war unfähig, sich von der
Stelle zu bewegen. Er stand noch immer am gleichen Fleck, und sein
Herz pochte.
    Das Mädchen wandte den Kopf und blickte zum Bett – dann
wich sie, weiß wie ein Leinentuch zurück.
    »Scheusal… Wahnsinniger«, stieß sie hervor,
ihr Atem flog. Sie gab einen spitzen, gellenden Schrei von sich, der
durch das ganze Haus hallte. »Der Wahnsinnige – er hat sie
umgebracht, er…«
    »Still!« stieß Sumo da hervor und warf sich nach
vorn, um ihr die Hand auf den Mund zu pressen.
    »Rühr mich nicht an! Hilfe! Hilfe!«
    Die Blonde war einen Schritt schneller als der Pakistani.
»Polizei! Ruft die Polizei!«
    Sumo erschauerte. »Bist du von Sinnen?« gurgelte er.
»Du bringt mich ins Zuchthaus… ich habe sie nicht
getötet. Sie ist verschwunden – wie der Fremde. Durch das
Amulett, ein dämonisierter Gegenstand… ein Tiki… ich
habe nichts damit zu tun…«
    Überall im Haus waren Schritte zu hören, Türen
wurden aufgerissen. Die Treppen ächzten.
    Mehrere Mädchen tauchten vor der weitaufgerissenen Tür
zu Lilos Apartment auf.
    Das Grauen stand in ihren erbleichenden Gesichtern
geschrieben.
    »Mörder«, hauchte die Blonde. Zitternd wich sie
Schritt für Schritt zurück – und dann folgte Sumo dem
fiebernden Blick, und der Mann erstarrte zur Salzsäule.
    Er begann an seinem Verstand zu zweifeln und begriff, weshalb
Lilos Freundin, die auf ihren Schrei herbeigeeilt war, so und nicht
anders reagierte. Und es wurde ihm gleichzeitig blitzartig klar,
daß es für ihn keinen Ausweg mehr gab.
    Das Kopfkissen…, das Laken…, die beiden riesigen
Blutflecke leuchteten wie ein Fanal…
     
    *
     
    Er schrie noch immer, als sie ihn schon abführten, und er
beteuerte seine Unschuld. Er sprach von der schwarzen Statue und der
Gefahr, die von ihr ausging.
    Niemand glaubte ihm. Er konnte nichts beweisen. Die Statue war
verschwunden. Wie das Mädchen der käuflichen Liebe,
Lilo…
    Man stellte das Zimmer auf den Kopf und durchsuchte das ganze
Haus, obwohl es ausgeschlossen war, daß der Pakistani die
Leiche davongeschleppt haben konnte. Es gab keine Blutspuren auf dem
Boden, keine auf der Treppe. Und bei dem regen Personenverkehr, der
im Haus herrschte, war damit zu rechnen, daß der vermutliche
Mörder mit seinem Opfer gesehen wurde.
    Als Indiz zählte nur das blutbesudelte Bett.
    Die Leiche war nirgends auffindbar.
    »Weil es keine gibt!« brüllte Sumo, als er schon
mit Handschellen gefesselt war, weil er sich allzu nachdrücklich
zur Wehr gesetzt hatte. »Und wenn es eine gibt – dann nicht
mehr in dieser Welt, sondern in einer

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