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Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe

Titel: Macabros 094: Todesruf der schwarzen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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in die Tiefe des grenzenlosen
Universums. Da waren wirbelnde Galaxisspiralen, ferne Sonnen, deren
Licht grell ins All schoß, andere, deren Kraft längst
erloschen war, und die als rote, pulsierende Bälle im Nichts
hingen…
    Planeten glitten vorüber. Fremde Welten, manche umgeben von
schimmerndem Kristall und Gasringen, so daß sie am ehesten eine
Ähnlichkeit mit Saturn hatten. Kalte, zerklüftete Trabanten
zeigten sich in diesem Gesicht, das vergleichsweise als Loch zu
bezeichnen war, weil es den Blick in unerforschte, unbegreifliche
Tiefen lenkte.
    Und dann kam ›es‹… es war keine Welt – und
doch eine!
    In den dunklen Augen des Mondgesichtes erstand fahler Schein, und
Macabros wurde veranlaßt, sich wie ein Hypnotisierter nur noch
auf die Augen zu konzentrieren.
    Einen Moment vergaß er, wer er war, was er wollte und wo er
sich befand.
    Die Bilder nahmen sein ganzes Bewußtsein, seine Seele
gefangen, und er meinte, hineingerissen zu werden in den Ablauf der
Geschehnisse, die er zu sehen bekam.
    Die gigantische Burg tauchte auf. Lautlos glitt sie aus dem
schwarzen Nichts hervor und war umgeben von schwarzem Nebel, der sich
nur allmählich auflockerte.
    Die Burg war groß wie ein Mond. Steil und bizarr ragten
verschiedenartig geformte Türme in die Höhe. Zinnenbewehrte
Mauern wuchsen aus dunklem, granitenem Gestein, unzählige Erker,
kleine und große Türme bestimmten die Form jener
›Welt‹, die in den Augen des Knochengesichtes schwebte, und
die Macabros nur noch vor sich sah, während alles andere rings
um ihn in Dunkelheit und Ferne versank.
    Das ›Haus der schwarzen Hexe‹ sah aus wie ein trutzige,
phantastische Burg, hinter deren Mauern ein geheimnisvoller,
mächtiger Magier lebte und nur darauf zu warten schien,
daß jemand in seine finstere Burg kam, den er verzaubern
konnte… Kerzengerade führten verwitterte Treppen auf ein
riesiges Tor zu, das verschlossen war.
    Die Burg stand auf einer massigen, schwebenden Plattform. Doch sie
schwebte nicht aus eigener Kraft, sondern sie wurde getragen.
    Vier kugelrunde, geflügelte Köpfe, beinahe zart und
harmlos aussehend wie aus dem Bilderbuch eines Kindes, hingen unter
den vier Enden der Plattform.
    Die Gesichter waren rosig, mondgesichtig, menschlich. Sie schienen
etwas Engelhaftes auszudrücken. Aber das war eine Falle. Der
Magier – oder wer immer hinter den mächtigen Mauern dieser
Weltraumburg lebte – schien Interesse daran zu haben, Neugier zu
wecken, Harmlosigkeit vorzutäuschen, um dann um so grausamer
zuschlagen zu können. Denn was hinter der zauberhaft wirkenden
Fassade wirklich lebte, sollte und durfte wahrscheinlich keiner
wissen…
    Aber Macabros erfuhr es in dem Moment, als er benommen und
verwirrt die Bilder in sich aufnahm.
    Die Reise durch das Universum mit der Burg der ›schwarzen
Hexe‹ war das Werk weniger Sekunden, die ihm jedoch vorkamen wie
eine Ewigkeit. Die schwarze Hexe jenseits der Mauern war ein
ungeformtes, amorphes Wesen. Hinter den halbrunden Fenstern und
verglasten Lochern war schattenhafte Bewegung. Schwarzer Nebel…
Nebel, der intelligent war, der lebte… und der nur einen Wunsch
hatte: seine Art zu verbreiten, anderes Leben kennen zu lernen und zu
unterdrücken.
    Der ›schwarzen Hexe‹, die so gänzlich anders war,
als Hellmark sie sich vorgestellt hatte, brachte man wie einer
Gottheit Opfer dar.
    Sie wanderte durch das All. Raum und Zeit waren bedeutungslos
für sie. Unter Milliarden und Abermilliarden Sonnen und
Milchstraßen eines grenzenlosen Universums gab es zahllose
belebte Welten. Manchmal stieß sie auf welche, und dann tauchte
sie dort auf.
    Geheimnisvolle Mythen und Legenden auf diesen Welten waren im
Umlauf. Vielerorts wußte man etwas von der ›schwarzen
Hexe‹, in anderen Regionen des Weltraums kam es zu
Erstbegegnungen. Ein Wesen, das dämonischen Mächten wie
Mandragora, Phantoma und Rha-Ta-N’my begegnet war, das über
eigene finstere Magie verfügte, trug viel Unheil in seinem
›Herzen‹.
    Denkende Wesen, ob weiter entwickelt oder auf einer primitiven
Stufe, waren neugierig. Dies überwand meistens auch die
Angstschwelle. Das machte sich die ›schwarze Hexe‹
zunutze.
    Sie lockte diese Neugierigen in ihre Burg, um sie zu sehen, um sie
zu erforschen, um einen Teil ihrer Art auszugießen und
zurückzulassen. Auf vielen Welten verehrte man das Wesen in der
Weltraumburg, das in die Mythen einging. Überall – da oft
Jahrtausende zwischen ihrer Ankunft hier oder dort lagen –

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