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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verlieren. Er warf die Tüte mit den
Brötchen mitten auf das zerwühlte Lager. »Ich
hab’ dich überall gesucht. Die Wohnung war leer… wo
hast du denn gesteckt? Hast du mit irgendeiner hier im Haus
gepennt?«
    »Wie kommst du denn darauf? Ich habe hier gelegen und bin vor
ein paar Minuten aufgestanden. Allerdings mit einem ziemlich dicken
Kopf. Nein, es ist nicht, was du denkst – ich habe gestern abend
keinen Tropfen getrunken. Es muß der Traum gewesen
sein…« Er sprach leise, und seine Stimme klang schwach.
    Balmore wollte etwas sagen. Da fiel ihm auf, daß es etwas an
Bowles gab, das er die ganze Zeit über schon sah und vor Wut und
Enttäuschung doch nicht mit bewußten Sinnen aufnahm.
»Heh…«, sagte er verwundert. »Wie siehst du denn
aus? Deine Augenbrauen… deine Haare… die sind ja
völlig versengt!«
    Bowles zuckte zusammen. Er war blaß. Mit unsicheren
Schritten wankte er zum Spiegel und betrachtete sein Konterfei.
    »John«, preßte Vincent Bowles kaum hörbar
hervor, »dann… war es kein Traum… Ich wollte es nicht
wahrhaben – aber ein Zweifel ist nun ausgeschlossen. Ich
war… drüben.«
    »Drüben?«
    »In Vaii-peen…«
    Balmores Augen verengten sich. »Nie gehört… hast du
’nen Trip gemacht, Vince? Mach keinen Quatsch! Du hast das Zeug
nie gebraucht, nie angerührt. Du wirst doch
nicht…«
    »Ich nehm’ keine Drogen, das weißt du, und doch
klingt das, was ich dir zu sagen habe, wie der Bericht von einem
Horror-Trip. Ich weiß nicht, was es war, wie es passiert ist
– ich habe diese Welt verlassen,… daß ich mir nicht
sämtliche Kopfhaare verbrannt habe, John, ist wohl ein Zufall
und der schnellen Reaktion Chomools zu verdanken.« Er gab sich
einen Ruck und sah den Freund mit festem Blick an. »Es hört
sich verrückt an, was ich dir zu erzählen habe, aber es ist
die Wahrheit. Du bist dir ganz sicher, daß ich nicht in der
Wohnung war, als du nach mir gesehen hast?«
    »Ich habe jede Ecke nach dir abgesucht.«
    »Das ist der Beweis«, entgegnete Bowles mit fremd
klingender Stimme. »Ich war weit weg – und bin erst vor
wenigen Minuten zurückgekehrt, ehe der Feuerstrahl aus dem Maul
des Drachens mich vergleichen ließ wie eine Motte im
Kerzenlicht.«
    Dann berichtete er stockend von dem, was er erlebt hatte, von dem
maskierten Besucher namens Chomool, dessen mysteriösen
Andeutungen und der Stadt Vaii-peen, wo der Kampf der Drachen mit den
Drachentötern stattfand, um keinem Volk die Chance zu geben, je
die Herrschaft allein auszuüben.
    Er schloß mit den Worten: »Ich wurde Zeuge, wie ein
Mensch gegen einen Drachen kämpfte und wie vermutlich die
Einwohner eines fremden Planeten dies mit unverhohlener Begeisterung
verfolgten. Das Untier entdeckte mich und stampfte auf mich zu. Da
tauchte Chomool, der mich zuvor verlassen hatte, erneut wie ein Geist
auf. Er riß mich zurück – in meine Welt, gerade noch
rechtzeitig. Ich sah die Feuerwand vor mir und fühlte die
atemraubende Hitze – dann fiel ich. Chomool entschuldigte sich
noch, daß er mich so lange allein gelassen hatte. Es sei etwas
Unerwartetes eingetreten. Er würde es mir später
erklären… er will wiederkommen, um mich in meine Aufgabe
einzuweihen…«
    Sprachlos starrte John Balmore den Freund an, als dieser geendet
hatte. Nicht ein einziges Mal hatte er ihn während seiner
Berichterstattung unterbrochen.
    »Du wirst mich für verrückt halten, ich
weiß«, fuhr Bowles mit dumpfer Stimme fort. »Aber
jedes Wort entspricht der Wahrheit… du mußt mir einfach
glauben. Ich weiß nicht, was und wie es passiert ist, aber es
muß mit dem Amulett zusammenhängen, das du mir besorgt
hast. Chomool hat es angesprochen… Er ist der
rechtmäßige Eigentümer. Sein Ich und das Okmel, so
hat er es bezeichnet, sind auf rätselhafte Weise miteinander
verbunden. Er muß es zurückhaben, um wieder frei zu sein.
Was das alles zu bedeuten hat, weiß ich nicht… Der es ihm
entwendet hat, muß gefunden werden. Wo hast du das Amulett her,
John?«
    Mit diesen Worten griff Vincent Bowles nach dem Anhänger an
der Kette um seinen Hals.
    »Zeig her!« stieß Balmore hervor, und er wurde
weiß wie Kalk. »Aber…«, stammelte er dann,
»aber… das kann doch nicht sein…!«
    »Was ist los? Was hast du?«
    Ruckartig riß Balmore das Amulett aus Bowles Händen.
Das geschah so heftig, daß das Silberkettchen riß.
    »Das Motiv…, Vincent… es hat sich verändert.
Schau her!« Er öffnete die Hand, so daß das
achteckige Gebilde

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