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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Freundin wieder außerhalb,
sah sie wieder vier Objekte.
    »Was hat das zu bedeuten, Danielle? Was geht hier vor? Warum
sehe ich nur drei Augen, warum verwischt der Eindruck und wechselt
ständig? Ich kann das vierte Manja-Auge weder visuell erfassen,
noch materiell ertasten? Was ist zwischen dir und mir –
anders?«
    »Es ist ein unheimliches Phänomen, zumal hier auf
Marlos.«
    Danielle wurde zum erstenmal damit konfrontiert.
    Für Carminia war es so, als versuche tatsächlich jemand,
das vierte Manja-Auge telekinetisch zu entfernen. Bei Danielle trat
dieses Phänomen nicht auf.
    »Also – ist es eine Täuschung«, konstatierte
die Brasilianerin, die durch Zufall erst kürzlich beim
Zurücklegen eines Manja-Auges das Unerklärliche
wahrgenommen hatte.
    Rani, Pepe, Björn und Ak Nafuur hatten sich Manja-Augen aus
dem Behälter genommen. Nie hatten sie über eine
außergewöhnliche Beobachtung dabei gesprochen.
    Carminia nagte an ihrer Unterlippe und holte vergangene Tage in
ihr Bewußtsein zurück. Was an ihr oder ihren Sinnen war
anders als bei den anderen, die hier auf der Insel lebten?
    Nur in einem unterschied sie sich von ihnen. Sie hatte schon mal
gelebt… Als Loana. War die Tochter des Hestus gewesen.
    War dies ausschlaggebend für das, was sie sah oder zu sehen
glaubte?
    Mit Danielle erörterte sie das Problem eingehend. Sie fanden
keine Lösung, so sehr sie sich auch bemühten.
    Die Tatsache, daß sie nur drei Manja-Augen wahrnahm,
während Danielle vier sah, machte sie nervös und
ängstigte sie.
    Jedes Ereignis, das außergewöhnlich war, hatte
Björns und ihr Leben und das der Menschen, die ständig und
direkt mit ihnen zu tun hatten, stets auf irgendeine Weise
verändert.
    Carminia maß ihrer Beobachtung allergrößte
Bedeutung bei, auch wenn sie sie sich nicht erklären konnte.
    »Es ist stärker als das letzte Mal«, fuhr sie fort.
»Beim erstenmal war ich erschöpft, geschwächt. Da
glaubte ich noch an eine momentane Sinnestäuschung. Aber diesmal
ist es mehr. Es ist ein Hinweis darauf, daß ein Manja-Auge
weniger da sein muß, als ihr alle zusammen seht. Nur – von
euch hat es noch keiner bemerkt. Es kann natürlich auch sein,
daß ich durch eine Kraft aus dem Unsichtbaren beeinflußt
werde. Ich muß es klären, und Björn muß
darüber unterrichtet sein, denn ihn geht es an. Ich
fürchte, wenn er nicht auf der Insel ist, kann ich das
Phänomen wahrnehmen. Vielleicht hätte ich es auch
früher schon bemerkt, wenn ich von Zeit zu Zeit einen Blick in
den Behälter geworfen hätte. Aber ich hatte nie einen Grund
dafür…«
    Sie eilte über die Stufen nach unten. Danielle blieb an ihrer
Seite.
    Mit sicherer Hand ergriff die Brasilianerin aus dem Waffenvorrat,
den sie bei verschiedenen Auseinandersetzungen zwischen
dämonisch beeinflußten Gegnern und Dämonen
andererseits auf diversen Welten erbeutet hatten, eine Waffe.
    Es war ein federndes Langschwert.
    Danielle, die in der Zwischenzeit auf der Insel in mancher Stunde
im Schwertkampf unterrichtet worden war, nahm sich ebenfalls
eines.
    »Was hast du denn vor?« fragte Carminia verwundert.
    »Ich werde dich auf keinen Fall allein gehen lassen. Wenn du
schon nach ›drüben‹ willst, werde ich mit von der
Partie sein. Vier Augen sehen mehr als zwei, und zwei bewaffnete
Hände erreichen im Notfall mehr als eine Hand. Außerdem
kann ich dir mit meinen besonderen Fähigkeiten vielleicht
nützlich sein. Wer weiß…«
    Da hatte sie recht.
    Danielle de Barteaulieé verfügte über einige
besondere Fähigkeiten. Sie hatte die Gaben, die sie durch
dämonische Macht zugesprochen bekam, ins Gegenteil verkehrt. Sie
war eine weiße Hexe.
    Carminia nickte. »Gut. Gehen wir gemeinsam…«
    Als zusätzlichen Schutz nahm sie noch Velenas Armreif mit.
Der konnte ihnen beiden von Nutzen sein, wenn es sich als notwendig
erweisen sollte.
    Pepe und Jim wurden von ihrem Vorhaben unterrichtet. Dann
pflückten sie sich jeweils eine jener besonderen Blumen, die aus
den Zaubergärten des Hestus stammten und in faszinierenden
Farben schillerten. Björn, Rani und Arson hatten die gleichen
Blüten mitgenommen. Sie waren der Schlüssel dazu, um an
jenem Fixpunkt, an dem sie ankommen würden, wieder die
Rückkehr einleiten zu können.
    Beide Frauen verbargen wie die ihnen vorausgegangenen Männer
die Blüten in ihrer Kleidung.
    Dann sprangen Carminia und Danielle kurz hintereinander in die
Spiegelmulde. Als sie verschwanden, sah es so aus, als wären sie
in einen See

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