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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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getaucht…
     
    *
     
    Am frühen Nachmittag machten sie sich auf den Weg. Der Laden,
in dem John Balmore vor Jahren das Amulett entdeckt hatte,
öffnete nur um diese Zeit.
    Ein Mann Ende siebzig war Geschäftsinhaber.
    Balmore und Bowles betraten den Laden. Es roch muffig nach alten
Möbeln, Büchern und Staub.
    Mister Evans warf den beiden Besuchern einen raschen Blick
zu r grüßte freundlich und fragte, womit er
dienen könne.
    Balmore rückte sofort mit der Sprache heraus und
erklärte, daß er vor vier oder fünf Jahren schon mal
im Geschäft gewesen sei, einige Bücher und auch das
fragliche Amulett erworben hätte.
    Da musterte der Alte ihn.
    »Richtig!« bestätigte er dann mit klarer Stimme.
»Sie sind mir gleich bekannt vorgekommen, als Sie
eintraten.«
    »Sie haben mich – wirklich wiedererkannt?« staunte
Balmore nicht schlecht.
    »O ja! Meine alten Knochen wollen zwar nicht mehr so recht,
aber mein Gedächtnis funktioniert zum Glück noch
ausgezeichnet. Wenn ich mal einen Namen gehört und ein Gesicht
gesehen habe, dann vergesse ich das nie…« Seine Brille war
fast bis zur Nasenspitze gerutscht, und über den dünnen
Goldrand hinweg starrte er Balmore an. »Ihr Name… Sie
nannten mir damals Ihren Namen…«
    »Richtig, ich…«
    »Nein, nein, sagen Sie ihn nicht«, fiel der Alte ihm ins
Wort. »Ich muß von allein draufkommen. Moment, wie war er
denn noch?« Er dachte eine halbe Minute intensiv nach,
preßte die Lippen zusammen und murmelte etwas in seinen Bart.
Dann klärte seine Miene sich plötzlich auf. »Ja!
Balmore… Sie sind doch dieser Mister Balmore, der immer auf der
Suche nach Bücher-Raritäten ist. Bücher über
rätselhafte Vorgänge und Persönlichkeiten, Praktiken
der Magie und des Okkultismus… stimmt’s?«
    John Balmore war einige Sekunden fassungslos.
    »Ja«, sagte er dann und strahlte. »Ich kann es mir
kaum vorstellen. Ich war – lassen Sie mich überlegen…
hm…«
    »Sie waren ein einziges Mal in meinem Geschäft,
Sir…«, frischte der Alte seine Erinnerung auf und blies bei
dieser Gelegenheit ein paar imaginäre Staubkörnchen von der
altmodischen Verkaufstheke. Darauf standen in einem Glaskasten uralte
Zinnfiguren, saßen auf einem Gestell mehrere nicht minder alte
Puppen mit Porzellanköpfen und lagen ein paar Bücher, ganz
in Leder gebunden, schon abgegriffen, aber noch in gutem Zustand.
    »Also, das gibt’s nicht! Sie haben recht!« machte
er aus seiner Überraschung und Begeisterung keinen Hehl.
»Ich war ein einziges Mal hier – und Sie erkennen mich auf
Anhieb wieder. Dabei liegt mein Besuch einige Jahre zurück. Ich
weiß auch nicht, weshalb ich ausgerechnet in Ihrem Laden nur
ein einziges Mal gewesen bin, Mister Evans. In sämtlichen
Antiquitätengeschäften in und um London habe ich schon
geschnüffelt. Es vergeht kaum eine Woche, in der ich das nicht
tue.
    Aber hierher bin ich nie wieder gekommen. Liegt wohl daran,
daß es so weit abseits ist. Richtung New Caledonien fährt
man nicht jeden Tag…«
    »Da haben Sie sicher recht. – So, und was ist jetzt mit
dem Amulett?«
    Balmore reichte es ihm über die Theke. Der
Antiquitätenhändler schaltete eine zusätzliche Lampe
ein, um den düsteren Laden etwas aufzuhellen.
    »Was für ein Amulett ist das, Mister Evans? Wissen Sie
etwas über seinen Zweck und seine Herkunft?«
    Der Alte wiegte bedächtig den Kopf. »Ein seltsames Motiv
in einer seltsamen Form, nicht wahr?« murmelte er kaum
hörbar, und die Bemerkung war wohl mehr als Selbstgespräch
gedacht und nicht als Mitteilung an seine Besucher.
    »Als Sie es damals erwarben, wußte ich nichts über
diesen Gegenstand. Erst als Sie ihn mir zeigten, erfuhr ich von ihm.
Erinnern Sie sich noch, Sir?«
    Balmore stutzte einen Moment. »Das ist unglaublich…, ja,
es stimmt! Jetzt fällt es mir auch wieder ein. Ich stöberte
in einem Bücherberg, fand auch einiges – und zwischen den
Deckeln lag dieses Amulett. Die Fremdartigkeit und die
geheimnisvollen Zeichen interessierten mich und übten sofort
einen eigenartigen Reiz auf mich aus. Ich war besessen von dem
Gedanken, zwischen den Büchern die eine oder andere Schrift zu
entdecken, die sich vielleicht mit dem Motiv befaßte. Leider
war dies nicht der Fall. Danach lag das Amulett dann bei mir zu Hause
herum. Andere Dinge und Bücher nahmen meine Zeit in Anspruch. Da
ich aus einem unerfindlichen Grund das Amulett für einen
Glücksbringer hielt, schenkte ich es vor einigen Tagen
schließlich meinem

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