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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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steinerne Zeugen aus der
Vergangenheit vorstellte, Bauwerke und Ruinen, die ins Gerede
gekommen waren und zu allerlei Spekulationen Anlaß gaben.
    Manch steinernen Reste aus vergangener Zeit dichtete man magische
und okkulte Zwecke an.
    Es gab viele solcher steinernen Zeugen, von denen die einen
behaupteten, sie wären von Menschenhand errichtet und es sei
nichts Besonderes an ihnen, während andere wiederum felsenfest
davon überzeugt waren, daß einst auf der Erde landende
oder havarierende ›Astronautengötter‹ sie errichtet
hätten. Oder – daß Menschen sie mit deren Hilfe oder
zu deren Gedanken aufstellten.
    Die Werniks hatten über diese ungeklärten Rätsel im
Lauf der letzten fünf Jahre sehr viel Material gesichtet und
zusammengestellt. Sie waren dabei auf viel Bekanntes, aber auch Neues
gestoßen.
    Seit drei Wochen waren die Deutschen unterwegs.
    Sie hatten ein paar alte Steinwälle in Wales aufgesucht,
Ruinen in Schottland, und alte Castles abseits vom Weg.
    Peter und sein Bruder Klaus kannten die meisten Stellen schon. Als
sie beide noch zur Schule gingen, nutzten sie mal die großen
Ferien und fuhren mit dem Fahrrad kreuz und quer durch England. Sie
übernachteten in Scheunen und Schuppen, auf Bauernhöfen
oder unter freiem Himmel, wenn sie keinen Unterschlupf fanden. Schon
damals interessierte sie das Obskure, Rätselhafte, alles,
worüber es geteilte und keine eindeutigen Meinungen gab.
    Nun wiederholten sie dieses Erlebnis – unter anderen
Gesichtspunkten.
    Sie wollten ein paar Tage in Stonehenge bleiben und Aufnahmen
machen. Die Nacht verbrachten sie – wie die anderen Nächte
zuvor auch – im Laderaum des VW, der zwei Notbetten enthielt,
die zum Schlafen von den Wänden geklappt wurden. Klaus Wernik
schlief in der Fahrzeugkabine.
    »Da vorn ist es!« Peter Wernik strahlte.
    Im Licht der weitreichenden Scheinwerfer und des glitzernden
Regens sahen sie die dunklen Umrisse der emporragenden
Steinsäulen.
    Peter Wernik lenkte das Fahrzeug in die Nähe einer kleinen
Baumgruppe. Von dort aus hatten sie einen ausgezeichneten Blick auf
die Anlage, die noch heute die Gemüter erregte.
    Minutenlang saßen die drei jungen Leute im Auto und starrten
hinüber auf die riesigen Steine und die ›Tore‹, die in
der Mitte der Anlage durch querliegende Quader bewirkt wurden.
    Der Regen wurde schwächer und hörte schließlich
ganz auf.
    Peter Wernik stellte den Motor ab, schaltete die Scheinwerfer aus
und griff nach seiner Wetterjacke, die auf dem Sitz hinter ihm
lag.
    »Ihr könnt euch schon mal schlafen legen, wenn ihr
wollt«, sagte er und zog die Jacke an. »Ich vertret’
mir noch ein bißchen die Beine, rauch’ ’ne Zigarette
und seh’ mir Stonehenge bei Nacht an. Das habe ich mir immer
gewünscht. Das ist genau die richtige Atmosphäre.
Unheimlich, gespenstisch, außer uns gibt’s keine Menschen
weit und breit und…«
    »Ich glaube, du täuschst dich«, fiel ihm Sandra ins
Wort. »Da drüben, Peter – zwischen den Monolithen
– hat sich eben etwas bewegt!«
     
    *
     
    Peter Werniks Augen verengten sich. »Wo?« fragte er
nur.
    Sandra gab nicht gleich Antwort. Ein wenig nach vorn gebeugt
starrte sie atemlos durch die Frontscheibe des Busses.
    »Es ist weg… es war kein Mensch, Peter…«,
sagte sie wie in Trance.
    Er erschrak, als er ihr Gesicht in der dunklen Kabine fahl
schimmern sah.
    »Du hast dich getäuscht… der Mond«, sagte er
schnell. »Da, jetzt kommt er wieder hinter den Wolken
hervor… die Sterne werfen bizarre Schatten, durch die rasche
Bewegung der Wolken wurde lediglich der Eindruck erweckt,
daß…«
    »Da war etwas«, bestand die dunkelblonde junge Frau auf
ihrem Standpunkt, »ich hab’s genau gesehen. Und es war kein
Schatten. Der Stein, Peter… einer der Steine hat sich
bewegt.«
    Da mußte er lachen, drehte sich halb um und nahm sie in die
Arme. Doch das Lächeln gefror ihm auf den Lippen. »Sandra!
Du… zitterst ja?! Mädchen, du fühlst dich ganz kalt
an…«
    »Mich friert, und ich habe Angst…«
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Da ist nichts,
Sandra.«
    »Ich möchte… weg von hier… fahr’ weiter.
Bleib nicht hier, Peter.«
    »Aber warum? Es gibt doch keinen Grund!«
    »Doch.«
    »Welchen?«
    Sandra Gerhusen starrte noch immer durch das Fenster. »Dort
drüben… ist etwas… Es beobachtet uns…«
    »Unsinn!« stieß Peter Wernik hervor.
    »Wir sehen nach«, schaltete sich sein Bruder ein. Klaus
wechselte einen Blick mit Peter. »Wenn da etwas ist,

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