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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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werden
wir’s finden…«
    Sandra schluckte. »Bleibt hier! Ich habe entsetzliche
Angst…«
    Klaus Wernik griff in das Handschuhfach. »Hier ist etwas, an
dem du dich festhalten kannst«, sagte er lächelnd.
    Es war eine Gaspistole. Insgesamt besaßen sie zwei. Für
den Fall, daß sie sich gegen unliebsame Zeitgenossen zur Wehr
setzen mußten. Bei einer Tour wie dieser, die sie in die
entlegensten Winkel verschiedener europäischer Länder
brachte, mußte man mit allem rechnen.
    »Wir gucken uns die Steine mal aus der Nähe an. In ein
paar Minuten sind wir wieder zurück…« Peter fuhr ihr
durchs Haar. »Ich kenn’ dich gar nicht wieder. Daß du
mal ohne Grund Angst zeigen würdest…«
    »Ich versteh’ mich selbst nicht«, erwiderte sie
leise. »Ich kann nichts dagegen tun… ich fühl’s
einfach. Seid vorsichtig! Da drüben ist etwas. Ich…
weiß es genau…«
    Die Wernik-Brüder stiegen aus dem Fahrzeug und schlugen die
Türen hinter sich zu. Angespannt und blaß saß Sandra
Gerhusen hinter der Windschutzscheibe und sah ihnen nach.
    »Möchte bloß wissen, was sie hat«, murmelte
Peter, als sie sich von dem VW-Bus entfernten. »So kenn’
ich sie gar nicht… Sandra als hysterische Ziege – das ist
etwas ganz Neues…«
    »Vielleicht wird sie krank.«
    Peter Wernik überging diese Bemerkung seines Bruders.
»Fühlst du irgend etwas?«
    »Was?«
    »Nun, das, was Sandra angedeutet hat, daß… Unheil
in der Luft liegt…«
    Klaus Wernik zuckte die Achseln. »Ich merke nichts…
braucht aber nichts zu bedeuten. Vielleicht entwickelt sie sich zum
Medium…«
    »Ach was, Unsinn!«
    »Es wird wohl die Umgebung sein«, wurde Klaus Wernik
ernster. »Ein bißchen komisch ist’s hier schon…
die Dunkelheit, zwischendurch der Mond, der die Objekte bizarre
Schatten werfen läßt… es ist ein gespenstischer
Ort…«
    Peter Wernik sagte nichts dazu.
    Sie passierten den Erdwall und näherten sich dem
äußeren Ring der Anlage.
    Im Mondlicht waren die feucht schimmernden schwarzen Steine gut zu
erkennen. Wie die Zähne eines entsetzlichen Ungetüms aus
vorsintflutlicher Zeit ragten sie aus dem Boden empor.
    Ein Schatten bewegte sich zwischen zwei Monolithen…
    Plötzlich ging alles blitzschnell.
    »Hey!?« rief Peter Wernik noch. »Was ist denn
los?«
    Er meinte damit den schwarz quellenden Nebel, der zwischen den
Steinen aufstieg, unerwartet seine Richtung änderte und schnell
auf sie zuglitt wie ein aus dem Schlaf gerissenes Lebewesen.
    Die Nacht zwischen den Steinen war stockfinster.
    Und sie bewegte sich. Wie eine Wolkenlandschaft, die von einem
plötzlich aufkommenden Orkan durcheinandergewirbelt wird.
    »Zurück!« brüllte Peter Wernik. Er rief es
instinktiv und handelte auch so.
    Sein Bruder war einen Schritt näher an dem fraglichen Stein
als er. Klaus Wernik wurde von den schwarzen Wolken umhüllt.
    »Aaaaaggghhh!« Sein Schrei war furchtbar. Er ging Peter
Wernik durch Mark und Bein.
    Totenbleich wankte der junge Mann zurück.
    »Klaus?! Verdammt… was ist los? Warum… schreist du
denn so?!«
    »Peter?!« Der Ruf schien aus unendlicher Ferne zu ihm zu
dringen. »Wo… bin ich… wo bin ich denn hier…
ich…« Die Stimme wurde so leise, daß sie nicht mehr
zu verstehen war.
    Peter Wernik taumelte zurück, sah, daß nun
explosionsartig und mit gespenstischer Lautlosigkeit überall
zwischen den Steinen des äußeren Ringes die Luft schwarz
wurde, sich bedrohlich zusammenballte und alles zu schlucken schien,
was sie berührte.
    Der Boden wurde bedeckt, die Steine verschwunden, der
bewölkte Himmel tauchte weg.
    »Peter!« Der Schrei hinter seinem Rücken riß
ihn in die Wirklichkeit zurück.
    Wernik warf sich herum.
    Sandras Stimme!
    Er sah, daß seine Verlobte die Tür zum Fahrersitz
aufgerissen hatte und heftig winkte.
    »Schnell! Komm zurück! Das Licht… das Licht
verschwindet und die Finsternis wird uns aufnehmen. Die Schwärze
ist ja schon überall… Komm’, laß’ uns
wegfahren…«
    Die junge Frau drehte den Zündschlüssel. Der Motor
sprang sofort an.
    Wernik blickte gehetzt nach allen Seiten, während seine Beine
sich automatisch zu bewegen begannen.
    Er lief vor den schwarzen, ringsum sich auftürmenden Wolken
weg. Der innere, hufeisenförmig angelegte Steinring mit den
Trilithen war von der Schwärze völlig verschluckt.
    »Wo bin ich .? Warum hilft mir niemand?« Die Stimme
drang wie ein Hauch an sein Ohr. Es war die Stimme seines Bruders
Klaus.
    Peter Werniks Herz schlug wie rasend.
    Auch

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