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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Büsche
schlugen. Bolonophom wollte zum Fluß, dessen Rauschen ganz nahe
war.
    »Über wen? Über – den Moloch?«
    »Ja.«
    »Nichts. Keiner hat ihn je gesehen. Es gibt allerlei
schreckliche Geschichten über ihn. Aber ob sie auf Wahrheit
beruhen oder Wirklichkeit sind… keiner weiß
das…«
    »Und was erzählt man sich über ihn?«
    »Das geringste, was man über den berichtet, der ihnen
die Macht verleiht, ist sein unstillbarer Durst nach Blut. Die Loarks
werden aussterben, wenn die Traphilen weiterhin ihrem Götzen
dienen. Sie müssen von dem Wahn abgebracht werden. Sie sind
Primitive.«
    »Wie groß ist dein Volk?«
    »Wir sind noch achtzigtausend. Es war einst zehnmal so
groß…«
    Er erschrak, als er diese Zahlen hörte.
    »Wo lebt ihr?«
    »Am Rand der Wüste. In den kühlen Gründen der
Tiefe, wo die heiße Sonne unsere Haut nicht austrocknen
kann.«
    »Ist es weit von hier?«
    »Vier Tagesreisen zu Fuß.«
    Bolonophom war nicht sehr gesprächig. Seine Augen befanden
sich in ständiger Bewegung. Offenbar hing das mit seiner Suche
nach Nahrung zusammen. Er dachte nur daran.
    Diese Vermutung wurde Macabros auch gleich darauf
bestätigt.
    Die Büsche und Bäume standen nicht mehr so dicht. Der
Boden fiel sanft zum Fluß hin ab. Er war so breit, daß
Macabros im ersten Moment meinte, es handele sich um einen gewaltigen
See.
    Der Ondur schleppte gewaltige Wassermassen mit. Am Ufer war er so
flach, daß man die regenbogenfarbenen Steine auf seinem Grund
sehen konnte.
    Die Steine waren flach wie eine Flunder und an allen Seiten
abgeschliffen.
    Kleine und große Fische glitten durch das klare Wasser. Sie
schimmerten gold- und silberfarben, so daß man im Tageslicht
und der Wasserbewegung den Eindruck gewann, im Fluß würde
es manchmal aufblitzen.
    »Ich muß weiter in den Fluß hinein«, meinte
Bolonophom. »Hier in Ufernähe sind die Fische sehr mickrig.
Ich werde uns etwas ganz Besonderes holen…«
    Er war voller Tatendrang, zu dem ihn ein unvorstellbarer Hunger
anzutreiben schien.
    Er öffnete die Ledergurte seines Brustpanzers und streifte
ihn ab. Deutlich waren auf seinem gebräunten, muskulösen
Oberkörper die Druckstellen der Eisenplatten zu sehen.
    Bolonophom fuhr sich durch das Haar und wanderte dann
gemächlich ins Wasser. Als er bis zur Brust drin stand, begann
er zu schwimmen.
    Macabros blieb am Ufer zurück.
    Er beobachtete seinen neuen Freund. Dies war notwendig, um sich
ein Bild vom Charakter und der Lebensart jener Menschen zu machen,
die im frühen Xantilon lebten und mit denen er nun zu tun
hatte.
    Eine Welt voller Rätsel und Mythen, eine Welt, in der
Barbarei und Magie existierten, eine Welt, in der es Zauberei,
Monster und Bestien gab und die Ursprünge des Dämonismus in
seiner reinsten Form…
    Dies alles konnte er in der Kürze der Zeit, die ihm
möglicherweise zur Verfügung stand, unmöglich allein
herausfinden und klären.
    Er brauchte Informanten und Helfer. Und sein Status, der ihm dabei
erwuchs, kam ihm bestens zugute. Er kämpfte nach dem
ausführlichen Gespräch mit Al Nafuur nicht mehr dagegen an,
von Bolonophom als Gott bezeichnet zu werden. Der Loark sah in ihm
einen Boten von den Sternen. Den ersten Andeutungen nach zu urteilen,
gab es viele Götter. Mit mehr und weniger wichtigen
Funktionen.
    Was Bolonophom von ihm hielt, wie er ihn in die Hierarchie der
Götter von den Sternen einreihte, das mußte sich erst noch
erweisen…
    Kraftvoll tauchte Bolonophom unter.
    Sprudelnd stieg das Wasser über ihm auf. Luftblasen…
dann Stille.
    Eine halbe Minute verging, eine Minute…
    Da wurde Macabros langsam unruhig, und er schickte sich an, ins
Wasser zu gehen, um Bolonophom zu Hilfe zu eilen, falls sich das als
notwendig erweisen sollte.
    Da tauchte der Loark wieder auf. Er streckte seine Rechte in die
Höhe, in der ein großer Fisch zappelte.
    »Der schmeckt!« brüllte Bolonophom. »Du wirst
dich wundern… das ist wie Manna und Ambrosia zusammen. Da wird
dein Götterherz einen Sprung extra machen.«
    Auch von dem Fisch erhielt Macabros den ersten Bissen.
Natürlich roh. Er war butterweich und duftete sahnig.
    Bolonophom war ganz aus dem Häuschen, daß es ihm
gelungen war, dieses Prachtexemplar zu erwischen.
    Er hockte sich im Schneidersitz auf den Boden am Uferrand und
aß in aller Ruhe. Die Haut löste er fein säuberlich
ab. Die Beute wog nach Macabros’ Schätzungen mindestens
zwei bis zweieinhalb Kilo.
    Mehr als die Gräten blieben nicht davon übrig.
Bolonophom

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