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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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düstere Farben umgaben sie. Und sie
schienen mit diesen schattenhaften Schleiern eins zu werden.
    Keuchend warf Arson sich nach vorn.
    Noch zwei Schritte bis zur Schalttafel…
    Er mußte es schaffen! Er fühlte, daß sie verloren
waren, wenn diese starke dämonische Kraft vollends Besitz von
ihnen ergriff.
    Nicht umsonst waren Björn und Carminia verschwunden und nicht
mehr zurückgekehrt, wie man es von ihnen erwartet und gehofft
hatte…
    Und nun sah alles so aus, als würden auch sie diesen Weg
gehen. Doch es war zu früh. Wenn sie der gleichen Kraft zum
Opfer fielen, war nichts damit gewonnen, wenn sie den Weg zu
Björn und Carminia einschlugen. Sie kamen als Geschwächte
an, wo immer dies auch sein mochte. Sie mußten der Kraft
entkommen, diese studieren – und dann einen Vorstoß
unternehmen. Nur einen Gegner, den man kennt, kann man auch
besiegen.
    Der Mann mit der Silberhaut forderte das Letzte von sich.
    Er warf sich nach vorn, als die eingedrungene Dunkelheit schon
seinen Körper berührte und auch ihn zu Fall brachte.
    Und im Fallen noch berührte Arson einen Kontakt.
    Vibrieren… die Bilder auf den Sichtschirmen veränderten
sich… dann ein Ruck und eine ungeheure Geschwindigkeit, die das
Zeitschiff aufnahm.
    Das war nicht normal!
    Von Beschleunigung und Bewegung war normalerweise in dieser Kugel
nichts zu spüren.
    Mit verzerrtem Gesicht lag Arson am Boden und konnte sich nicht
mehr erheben, um noch irgend etwas an der Instrumententafel zu
verändern.
    Auch er wurde hineingezogen in die schattengleichen Gebilde und
die düsteren Farben.
    Das Innere der Kabine schien sich aufzulösen wie unter
ätzender Säure. Und das Zeitschiff stürzte
röhrend und kreischend in die Ungewißheit…
     
    *
     
    »Am Morgen, wenn der neue Tag erwacht«, sagte
Bolonophom, »muß ein Krieger tüchtig essen und
trinken.« Er sah sich begierig um. »Und wenn ein Krieger
vom Stamm der Loarks ist – dann erst recht. Ich werde uns ein
frugales Mahl bereiten. Ich nehme an, daß du auch etwas
Kräftiges essen möchtest. Auch Götter müssen
essen…«
    Er untersuchte ein paar Bäume und Büsche, pflückte
Beeren und Obst und stopfte sie sich in den Mund. Von jeder Sorte
aber bot er Macabros das erste Stück an und beobachtete ihn, wie
er es kostete.
    Macabros brauchte weder zu essen noch zu trinken. Er hatte keine
Zellen, die ernährt werden mußten. Dennoch nahm er die
angebotene Speise an, um den Mann vom Stamm der Loarks nicht zu
verdrießen.
    Bolonophom sah ihn aufgeregt an. »Die Vorspeise kann sich
sehen lassen, nicht wahr?«
    Macabros nickte angetan, obwohl er keinen Geschmack
verspürte.
    Bolonophom machte auf dem Absatz kehrt. »Jetzt kommt der
zweite Gang. Der braucht seine Zeit.« Er suchte die Stelle auf,
wo Macabros in der vergangenen Nacht die wilde Bestie erlegt
hatte.
    Das Tier lag schlaff da, hatte alle Viere von sich gestreckt.
    Bolonophom ging in die Hocke. Sein Brustpanzer, der von breiten
Ledergurten an der Seite gehalten wurde, ächzte.
    Mit der flachen Hand klopfte der schwarzgelockte Mann die Flanken
des toten Tieres ab, hob dann die großen, lederartigen
Augenlider und stieß mit dem Zeigefinger die Augäpfel an,
als wolle er deren Festigkeit prüfen. Er machte ein bedenkliches
Gesicht.
    »Das ist nichts mehr Gescheites«, sagte er dann mit
Kennerblick. »Sein Fleisch war hart und zäh. Scheint ein
besonders alter Bursche gewesen zu sein. Braten lohnt nicht. Der
Aufwand wäre zu groß. Außerdem würden wir uns
durch den Rauch verraten. Dann wissen die Traphilen, daß wir
noch in der Nähe sind. Das würde meine Überraschung
zunichte machen.«
    Macabros hob kaum merklich die Brauen. »Du führst noch
etwas gegen sie im Schild?«
    »Klar. Ich will’s genau wissen. Bluffen die Priester nur
– oder ist es ihnen tatsächlich gelungen, alle meine
Begleiter zu fangen und zu töten. Ich kann es kaum glauben. Die
Zeit der Entdeckung bis zum Ritual vor der Götzenstatue kam mir
zu kurz vor. Ich kann mich auch täuschen. Zu meiner eigenen
Schande muß ich zugeben, daß ich eine Zeitlang
bewußtlos gewesen bin. Wie lange – konnte ich später
nicht mehr feststellen. Als ich erwachte, hörte ich bereits die
rituellen Gesänge, den Ton der Instrumente, das Stampfen der
Tänzer auf der Erde und die Schreie der Sterbenden, denen man
die Köpfe abschlug, ehe sie dem Moloch in der ungewissen Tiefe
geopfert wurden…«
    »Was weißt du über ihn?« nahm Macabros den
Gesprächsfaden wieder auf, als sie sich durch

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