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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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entwickelte einen erstaunlichen Appetit, und Macabros
wurde unwillkürlich an Rani Mahay erinnert. Der Inder war ein
nicht minder starker Esser. Bolonophom hätte seine Freude an ihm
gehabt…
    Der Gedanke an den Freund stimmte ihn wehmütig.
    Was mochte er jetzt tun? Suchten er und die anderen einen Weg, um
das Schicksal des verschollenen Paares zu klären? Es war
anzunehmen, aber auch zu bezweifeln, daß sie einen Weg hierher
fanden in die ferne Vergangenheit Xantilons, wo geheimnisvolle Dinge
vorgingen, die im Nebel der Geschichte lagen und auch nie im
›Buch der Gesetze‹ erwähnt wurden…
    Während der Speise wurde Bolonophom sehr gesprächig und
unternehmungslustig.
    Er ließ den ›Gott‹ wissen, daß er
herausfinden wolle, ob wirklich alle seine Leute dem Blut-Ritus
für den Götzen zum Opfer gefallen waren – oder ob es
noch Überlebende gab.
    Enttäuscht zeigte er sich darüber, daß es ihm
nicht gelungen war, auch nur einen einzigen Traphilen gefangen zu
nehmen, um ihn verhören zu können. Es stellte sich heraus,
daß dieses geheimnisvolle Eingeborenenvolk nie die dichten
Wälder verließ, die bis zur Quelle des Ondur reichten und
an das Schattengebirge mit den violetten Felsen stießen.
    Wer in den Wald geriet, war meistens verloren.
    Es sei denn, es gelänge, Aka La Yana zu erreichen. Bis
dorthin kamen die Traphilen nicht. Sie mieden diesen Ort der fremden
Götter. Warum er eine Art Friedens-Oase inmitten
blutrünstiger Feinde war, vermochte auch Bolonophom nicht zu
sagen.
    Macabros erfuhr auch den Grund, weshalb die Loarks die Traphilen
so haßten.
    »Unsere Frauen sind die Hauptleidtragenden«, sagte er
ernst. »Sie verlassen die Dörfer und kehren nie wieder
zurück. Es gibt Nächte, in denen sie sich wie hypnotisiert
benehmen. In Trance gehen sie von dannen. Ihr Ziel sind die
Wälder rund um den Ondur. Dort warten schon die Traphilen auf
sie. Sie nehmen teil an den wilden, ungezügelten Festen und
Gelagen und bleiben bei den Traphilen… Das geht nicht mit
rechten Dingen zu. Frauen verlassen ihre Männer und Kinder, die
Schwester den Bruder. Wir sind ohne Frauen ein zum Tod verurteiltes
Volk…«
    »Ich habe im Dorf der Traphilen aber keine Frauen
gesehen«, widersprach Macabros. »Nur die Eingeborenen
selbst – und die Priester, die aus der Dunkelheit unter den
brückeschlagenden Beinen des Steinkolosses kamen…«
    »Was mit den Frauen nach den Festlichkeiten passiert, wissen
wir noch nicht. Das war der Grund für unsere
Expedition…« Bolonophom erhob sich. »Man sagt, ich sei
ein mutiger Mann… ich fürchte weder den Kampf – noch
den Tod… ich habe alle meine Waffen und meinen Llonoll
eingebüßt…«
    »Llonoll?« fragte Macabros verwundert. Er konnte sich
unter diesem Begriff nichts vorstellen.
    »Ein Tier – zum Reiten und Fliegen… mit ihm
läßt sich die Reise in meine Heimat innerhalb weniger
Stunden zurücklegen. Im Kampfgetümmel haben wir uns
verloren. In den dichten Wäldern ist ein Llonoll unbeholfen und
schwerfällig. Seine Heimat ist die Steppe und die
Wüste… vielleicht finde ich ihn wieder, draußen im
freien Land… vorausgesetzt, daß ich lebend zu den Meinen
zurückkehre… mit einer brauchbaren Nachricht, nach
Möglichkeit…« Einen Moment war er sehr ernst. Dann
aber hellte sich seine Miene wieder auf. »Aber eigentlich habe
ich da keine Bedenken mehr…« sagte er plötzlich.
    »Und was macht dich so sicher?«
    »Das fragst du noch? Du natürlich! In der Begleitung
eines Gottes braucht man keine Furcht zu haben…«
    Er war sehr zuversichtlich. Und wahrscheinlich war diese
Zuversicht ein Grund dafür, daß er sein Unternehmen so
forsch anpackte.
    »In deiner Begleitung habe ich nichts zu befürchten. Ich
bin sicher, daß es mir als einzigem endlich gelingen wird,
hinter das Geheimnis der Traphilen zu kommen, hinter ihre Pläne
und Absichten. Ich werde herausfinden, wohin sie die Frauen
verschleppen, was mit den Geköpften passiert, woher sie ihre
Macht beziehen, welcher Art ihre Gottheit ist… und einiges mehr.
Und du wirst, da du mich begleitest, ganz automatisch auch Kenntnis
von den Dingen erhalten…«
    Bolonophom spannte seinen ›Gott‹ gleich voll in seine
Pläne mit ein. Ein Mann wie er schien von Bescheidenheit noch
nie etwas gehört zu haben. Vielleicht war sie seiner Rasse auch
völlig fremd. Macabros wußte es nicht…
     
    *
     
    Sie verließen die Umgebung des Tabu-Ortes.
    Aka La Yana, der ›Ort der fremden Götter‹, wo es
zur

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