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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Himmel kam. Ich sah, wie es hinter
einem Waldstück verschwand. Ein UFO, dachte ich. Zu der Zeit
damals redete die ganze Welt davon. In den fünfziger Jahren
gab’s ja ’ne regelrechte Psychose… Ich weiß
heute noch nicht, was es war. Ich stellte meinen Wagen am
Straßenrand ab, rannte querfeldein, wollte zu dem Licht –
und mußte schließlich erkennen, daß es mich schon
umgab.
    Ich sah mehrere Gestalten. Menschen. Alles Männer. Sie trugen
schwarze Anzüge und hatten schwarze Hüte auf dem Kopf. Ich
kam mir vor, als wäre ich in eine Trauergesellschaft geraten.
Einige Zeit davor hatte ich von einem Freund – er war Reporter
– gehört, daß die Männer in Schwarz wirklich
existieren und schlimme Dinge mit der Menschheit im Sinn haben. Ich
war durch Zufall mitten in eine Art Besprechung von ihnen geraten.
Sie sprachen über Zeitphänomene, über
Veränderungen, die herbeigeführt werden sollten…
Weiteres konnte ich nicht erfahren. Sie entdeckten mich. Einen Moment
sah es so aus, als wollten sie mich auf der Stelle töten. Dann
nahmen sie mich mit. Ich hatte das Gefühl, den Boden unter den
Füßen zu verlieren, in einer seltsamen Mischung aus Licht
und Dunkel in bodenlose Tiefe zu fallen.
    Dann verlor ich das Bewußtsein. Als ich wieder zu mir kam,
lag ich in einem Wald. Ich dachte, daß es der gleiche sei, vor
dem ich mein Auto hatte stehen lassen und machte mich auf den Weg
hinzugehen. Ich kam nie an. Ich geriet immer tiefer in die Wildnis,
die es rings um Denver nicht gibt. Und Eingeborene, von denen ich
entdeckt wurde, lebten dort auch nicht.
    Ich dachte schon sehr schnell an eine räumliche Versetzung.
Vielleicht war ich durch irgendwelche, nicht alltägliche
physikalische Erscheinungen auf unserer Erde, in einen anderen
Erdteil versetzt worden. Nach Afrika zum Beispiel… oder nach
Südamerika, in den Urwald von Yucatán… Aber nach und
nach kam ich dahinter, daß ich offenbar in eine andere Zeit,
eine ferne, vergangene Welt – oder auf einen fremden Stern
geraten war.«
    »Wie lange ist das her, seitdem du hier bist,
Harry?«
    »Keine Ahnung. Ich habe mir abgewöhnt, die Tage zu
zählen… Sieh’ mich an, Björn! Für wie alt
hältst du mich?«
    Macabros musterte sein Gegenüber eine Zeitlang schweigend.
»Wenn ich von den komischen Lichtverhältnissen absehe und
davon, daß du nicht besonders gut rasiert bist, würde ich
dich auf vierunddreißig, fünfunddreißig Jahre
schätzen…«
    Carson nickte. »Schon möglich. Ich war achtzehn, als ich
an jenem Abend meine Schwester besuchen wollte. Demnach lebe ich seit
sechzehn oder siebzehn Jahren in den Wäldern…«
    Macabros erfuhr mehr darüber.
    Carson war von den Eingeborenen, die ihn gefunden hatten und
offenbar nicht mit den Traphilen identisch waren, aufgenommen und
vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft geworden. Er lebte in den
Wäldern, erlernte die Sprache, das Jagen, den Umgang mit Speer,
Pfeil und Bogen… Wie einst der legendäre Tarzan lernte er,
sich in einer neuen Welt zurechtzufinden und zu überleben.
    Die Odyssee dieses Mannes klang unglaubwürdig. Aber sie
stimmte!
    Auch Macabros erzählte seine Geschichte. Ausführlich, so
weit er sie vertreten konnte, ohne Harry Carsons Weltbild zu
verschieben, der seit nunmehr siebzehn Jahren in den Wäldern
hauste, in denen verschiedene Eingeborenenstämme lebten.
    Er berichtete, wie er Bolonophom vom Stamm der Loarks
kennengelernt hatte, und führte seine Anwesenheit hier im
früheren Xantilon auf einen unglückseligen Zufall
zurück, wie er in der Natur hin und wieder vorkam. »Die
Risse und Spalten zwischen den Dimensionen, zwischen Raum und Zeit,
sind nicht immer eng und dicht«, murmelte er. »Ich bin
Opfer eines solchen Unfalls. Man hört manchmal davon, daß
Menschen spurlos verschwinden und nie wieder auftauchen. Sie sind
dann in einen solchen Spalt zwischen den Dimensionen gerutscht. Ich
bin einsolches Opfer…«
    »Und wie lange bist du schon hier?«
    »Ein paar Tage.«
    Harry Carsons Augen verengten sich. »Für die Kürze
der Zeit kennst du schon erstaunlich gut die Sprache, die man hier
spricht…«
    »Ich habe mich seit jeher mit alten Sprachen
beschäftigt«, beeilte sich Macabros zu erklären.
»Das kam mir zugute. Sprachen aus der Anfangszeit der
Zivilisation waren mein Hobby.«
    »Und schon weißt auch du über das ›Singende
Fahsaals‹ Bescheid…«
    »Bolonophom hat mit mir darüber gesprochen.«
Macabros erwähnte noch, daß er alles daransetzen wollte
freizukommen,

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