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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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rötliches
Glühen führte.
    »Ich kenne einen Ausgang. Ob wir allerdings durchkommen,
steht auf einem anderen Blatt«, sagte Carson einmal, der in
diesem gigantischen Labyrinth die Führung übernommen
hatte.
    »Sieht nicht so aus«, entgegnete Macabros. »Da vorn
sind welche…«
    Sie kamen von links. Eine Hundertschaft von Finsterlingen. Es war
die Richtung, die Carson ursprünglich einschlagen wollte.
    Er zerdrückte einen Fluch zwischen den Zähnen und wandte
sich in die entgegengesetzte Richtung.
    Eine dunkle, lebende Mauer, in der es unheilvoll grün
glühte, kam auch hier auf sie zu.
    Die Finsterlinge von Krosh!
    »Sie sind alarmiert. Sie wollen uns den Weg abschneiden.
Sieht nicht gut aus, old fellow!« knurrte Carson gereizt.
»Bleibt nur ein Weg, wenn wir uns nicht niederwalzen lassen
wollen: immer geradeaus schnurstracks zwischen den beiden Quadern
entlang…«
    »Noch haben sie uns nicht gesehen, vielleicht ist das unsere
Chance«, wisperte Macabros.
    Sie liefen unwillkürlich geduckt weiter und beeilten sich,
die Quader zu erreichen. Die Finsterlinge, die von drei Seiten nun
auf sie zurückten, marschierten im gleichen Tempo weiter.
    Das rötliche Glühen hüllte die beiden
Flüchtlinge ein. Die Quader hatten mindestens eine Länge
von hundert Metern.
    Sie ragten links und rechts neben den klein wirkenden Gestalten
auf wie zwei Berge.
    Auf der anderen Seite des durch die Quader gebildeten Tores dehnte
sich eine nicht minder riesige Halle aus. Aber sie war anders als
die, aus der sie kamen.
    Carson und Macabros blieben wie vor einer unsichtbaren Wand
stehen.
    Was sie sahen, klärte schlagartig ein Rätsel, machte sie
aber gleichzeitig auch bekannt mit der vollen Grausamkeit, zu der die
Priester und ihre schlafende Gottheit fähig waren.
    Schatten und geheimnisvolles rötliches Licht, das aus den
Wänden zu dringen schien, ließ die Szene noch
unglaublicher, noch gespenstischer erscheinen…
    Die Schatten waren wie lange, schmale Bahnen, schwarzes Licht, das
strahlenförmig oberhalb der hinteren Wand in die Halle fiel. In
der schwarzen, strahlenförmigen Bahn waren menschliche Gestalten
zu erkennen. Kopflos! Das waren die Loarks, die von den Priestern mit
den Schwertern aus einer anderen Welt enthauptet worden waren!
    Wie Marionetten bewegten sich die Loarks auf den langen,
strahlenförmigen Schatten. Diese Schatten führten eine Art
Eigenleben. Von der inneren Seite her stiegen wie Rauchfahnen schmale
Streifen empor, bewegten sich auf die eintretenden Kopflosen zu. Die
Schatten umhüllten jeweils einen Enthaupteten. Die seltsamen
Schattenarme – und wieder wurden Carson und Macabros an Tentakel
erinnert – formten am Körper und hielten sich besonders
lange an der Schulterpartie auf. Macabros und Harry Carson wurden
Zeugen, daß aus dem Nichts heraus dicke, mit Auswüchsen
versehene Kugeln glitten. Wie in einem Scherenschnittfilm bekamen
Macabros und Carson mit, daß während des Passierens des
Schattens am Halsstumpf Tentakel entstanden waren, die von diesem
Schattenarm mit den Tentakeln an der Kugel verbunden waren.
    Dann ragte ein anderer Zweig des Schattens hervor, und als der
Loark daraus hervorkam, war er ein gepanzerter Finsterling!
    Macabros schloß zwei Sekunden die Augen…
    Er begriff mit einem Mal alles.
    Die Loarks waren auserwählt als »Grundmaterial«.
Sie wurden enthauptet mit einem Schwert, das sie nicht vollends
tötete. Die Priester schickten sie in das Innere des
Götzen, und hier wurden sie umfunktioniert, zu Finsterlingen
präpariert, durch – ein Schattenwesen aus einer anderen
Dimension…
    Es wurde geistig tätig, bearbeitete Materie und schuf sich
eine Armee von Abhängigen. Technik und okkulte Praktiken gingen
hier eine Symbiose ein.
    Der Schlafende war bereits aktiv, vielleicht nur im Traum oder im
Unterbewußtsein. Wie würde seine grauenvolle Herrschaft
erst aussehen, wenn er erwachte?!
    Macabros graute davor, sich dies vorzustellen, und er war nur noch
von einem Gedanken besessen: diesem Spuk ein Ende zu bereiten.
    »Das ist nur möglich, indem wir die Priester in unsere
Gewalt bringen«, sagte er unvermittelt und setzte voraus,
daß durch Harry Carsons Hirn gleiche Überlegungen gegangen
waren. »Sie sind der Schlüssel zu allem. Wenn sie nicht
mehr aktiv werden können, sind die Eingeborenen des
Traphilen-Stammes schwach, dann werden keine Loarks mehr versuchen,
sich in ein tödliches Abenteuer zu stürzen und Loark-Frauen
werden nicht mehr den lautlosen Hypnoseruf

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