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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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des
erstarrten Flusses und nahm sich eine Auserwählte mit. In der
Unterwelt lebte der große »Schlafende«. Es handelte
sich bei ihm offensichtlich um ein monströses Wesen, das die
menschliche Vorstellungskraft sprengte. Weder Bolonophom noch
Macabros konnten sich ein Bild von ihm machen.
    Und der Priester mit Namen Kophas, den Macabros überlistet
hatte und als Gefangenen vor sich herführte, hatte sich unter
Druck bereit erklärt, sie an die Stelle zu führen, wo die
Opfer dargebracht wurden.
    Kophas war ein großer Mann mit heller, an Kaffeesahne,
erinnernde Haut. Die Eingeborenen, zu deren Volk er gehörte,
waren gedrungener, dunkler und gut zwei Köpfe kleiner.
    Beobachtungen, die Bolonophom und Macabros gemacht hatten,
ließen den begründeten Verdacht zu, daß die Priester
einer anderen Rasse entstammten und vor langer Zeit
möglicherweise von den Sternen gekommen waren. Sie waren
Nachkommen jener Sternenfahrer und besaßen eine offensichtliche
Verwandtschaft zu dem geheimnisvollen Schlafenden in dem Schwarzen
Fluß.
    Die Priester und der Menschenopfer fordernde Götze
gehörten einem Volk an. Kophas selbst hatte dies indirekt
bestätigt.
    Durch die gräßlichen Opfer wurde der
»Schlafende« zufriedengestellt, und er lieferte dafür
offenbar eine Art biogenetischer oder magischer Energie, die die
Priester unter anderem in die Lage versetzten, über dem Erdboden
zu schweben oder mit reiner Geisteskraft Halluzinationen entstehen zu
lassen.
    Jede Art von Veränderung unterdrückte Macabros damit,
indem er das Henker-Schwert des von ihm überrumpelten Priesters
hautnah am Nacken seines Gefangenen liegen hatte.
    Kophas fürchtete die Klinge.
    »Wie lange dauert es noch?« stellte Macabros
unvermittelt die Frage. »Wann sind wir am Ziel?«
    Er spürte noch keine Müdigkeit, aber sein Gefühl
sagte ihm, daß sie seit mindestens zwei oder drei Stunden
unterwegs waren.
    »Es dauert noch seine Zeit«, erhielt er zur Antwort.
    Kophas warf aus den Augenwinkeln einen Blick auf den großen
blonden Mann an seiner Seite. Der Fremde war ihm unheimlich. Zweimal
war er dem sicheren Tod entgangen, war sogar unverletzt
geblieben.
    »Wir könnten bestens zusammenarbeiten«, sagte
Kophas plötzlich. Er blieb stehen. »Wir haben beide Macht.
Vereinigte Kraft – ist doppelte Kraft…«
    »Ich möchte die meine nicht für Zwecke einsetzen,
die ich nicht gutheißen kann«, entgegnete Macabros. Er
dachte an Bolonophoms Rasse, die unter den Absichten der Priester und
der primitiven Traphilen große Verluste hinnehmen mußte.
Und es ging ihm auch nicht aus dem Sinn, daß sie nun schon so
lange unterwegs waren, ohne an die Stelle gestoßen zu sein, an
denen sie die Opferbereiten und den Zug der Kopflosen gesehen hatten.
Wie eine Fata Morgana waren diese Bilder offensichtlich durch die
Geisteskraft der sieben, Priester herbeigeholt worden, um sie
einzuschüchtern und zu verängstigen.
    Die wirklichen Ereignisse fanden fraglos viele Kilometer vom
Eingang des steinernen Götzen entfernt statt.
    Der steinerne Götze war ein Koloß, der rund
dreißig Meter hoch war und einen Durchmesser von zwanzig Metern
hatte.
    Dies alles mußte Schein sein. Die wirkliche Welt –
ungezählte Kilometer tief und breit – lag im Innern des
steinernen Zeugen aus einer fernen Zeit. Die Grenzen des Raumes
schienen hier im Innern aufgelöst…
    Vielleicht hatten sie längst eine andere Dimension erreicht,
ohne daß sie es bemerkt hatten.
    »Ich kann kaum noch gehen, wir müssen eine Rast
einlegen«, machte Kophas sich wieder bemerkbar. Man sah ihm die
Strapazen an, die der lange Fußmarsch durch die fremde Welt
bewirkt hatte.
    Macabros nickte. »Einverstanden. Wir werden die Zeit nutzen,
Kophas.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe noch einige Fragen an dich. Du bist bisher nicht
sehr mitteilsam gewesen…«
    Noch während Macabros sprach, gab er dem auf dem Llonoll
heranschwebenden Bolonophom ein Handzeichen.
    Mit sanftem Schenkeldruck beeinflußte Bolonophom sein
Reit-Flugtier. Die pantherähnliche Raubkatze spreizte weit die
fleischigen Flügel und kam auf Samtpfoten lautlos auf.
    Der Boden unter Macabros’ Füßen erzitterte leicht
beim Aufsetzen.
    Mit fester Hand klopfte Bolonophom an den Hals des Tieres, das ein
leises, zufriedenes Schnurren hören ließ.
    Dann gesellte sich der Mann vom Loark-Stamm zu Macabros und dem
Priester Kophas.
    »Das scheint ’ne größere Sache zu
werden«, meinte Bolonophom. »Soviel Zeitaufwand habe ich
mir nicht

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