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Macabros 104: Höllenspuk

Macabros 104: Höllenspuk

Titel: Macabros 104: Höllenspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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er
wußte, was mit den Geretteten aus den Spiegel-Gefängnissen
wirklich geschehen war, sobald er wußte, wer hinter dem
gräßlichen Massaker steckte, wollte er
zurückkehren.
    Als er sich hinter Bolonophom, der einen Llonoll sicher besser
lenken konnte als er, auf den Sattel schwang, warf er noch einen
letzten Blick in die Runde.
    Da standen sie wie eine Ehrenformation: Harry Carson und
fünfzehn Loark-Frauen, Sogar Vela hatte sich so weit wieder
erholt, daß sie aus eigener Kraft stehen konnte.
    »Na ja«, murmelte Macabros leise. Auf der stillen
Anhöhe war jedoch jedes seiner Worte zu verstehen. »Wenn
ich dich so zwischen deinem Harem sehe, frage ich mich, ob wir es
wirklich wagen können, dich mit fünfzehn jungen Frauen
allein zu lassen…«
    Harry Carson kam gar nicht zur Antwort. Bolonophom kam ihm zuvor.
»Ach was!« winkte er salopp ab. »Langweilig
wird’s ihm bestimmt nicht. Da braucht er nicht mal angestrengt
nachzudenken – und schon fällt ihm etwas ein, was er alles
mit ihnen machen kann…«
    »Übernimm dich nicht, Harry!« ermahnte Macabros
noch den Zurückbleibenden.
    »Ich werd’s überstehen, Björn«, sagte er
unwillkürlich, da die menschliche Art des großen blonden
Mannes neben dem braungebrannten, dunkelhaarigen Bolonophom ihm so
sympathisch war.
     
    *
     
    Sie wurde unruhig.
    Die Zeitspanne, die Rani Mahay für seine Rückkehr
angegeben hatte, war längst überschritten.
    Was hielt ihn davon ab, sich hier sehen zu lassen? Brauchte der
Umtausch so lange? Oder war in Paris irgend etwas geschehen, das ihn
über Gebühr lange aufhielt?
    Wenn dies der Fall sein sollte, dann gab es einen Grund für
die lange Wartezeit. Auf Rani war Verlaß.
    Und Danielle war der Typ Mensch, der einem Gefühl nachging.
Sie wollte Gewißheit haben.
    Sie verließ ihren Beobachtungsplatz. Das blatternarbige
Mauerwerk des alten Hotels verschwand vor ihrem Blickfeld, als sie
sich in Gedanken auf Marlos konzentrierte und sich dorthin
teleportierte. Ihr Aufenthalt währte nur solange wie ihr
nächster Gedanke.
    Kaum schälten sich die vertrauten Umrisse des
palmbesäumten weißen Strandes aus den schimmernden
Nebelschleiern, die sie umgaben, da dachte sie an die kleine
Straße abseits der Champs-Elysees, wo der
Antiquitätenladen Monsieur Henris lag. Und wieder verwischten
die Eindrücke, die sie eben noch empfing. Aus dem Palmenstrand
wurde eine kleine Straße mit schmutzigen grauen
Häusern.
    Und genau vor ihr stand mitten auf der Straßenecke das Haus
mit dem Geschäft, in dem Rani ein Zirkuskostüm gegen die
Kleider eines Clochards eingetauscht hatte.
    Es war auch Danielle de Barteaulieé trotz ihrer
Hexenkräfte nicht möglich, von einem Punkt zu einem anderen
zu teleportieren. Immer war es notwendig, den Ausgang von Marlos aus
zu nehmen. Marlos war Fix- und Drehpunkt der Teleportation all derer,
die sie durch ihr Leben auf der Insel erworben hatten.
    Die hübsche Französin ging schnurstracks auf das
Geschäft zu und öffnete die Tür. Hell bimmelten die
Glöckchen.
    Hinter der Verkaufstheke stand der Antiquitätenhändler
und schrieb etwas in ein Buch.
    Danielle erfaßte mit einem Blick, daß sonst niemand im
Laden war. Hinten an der Tür hingen noch das Glimmerjackett und
die violette Hose! Ranis Kostüm!
    War er noch gar nicht hier gewesen?
    »Voilà, Mademoiselle – was kann ich für Sie
tun? Suchen Sie etwas Bestimmtes?« fragte Monsieur Henri
mechanisch, als ihm das Schweigen zu lange dauerte.
    »Ja, natürlich, ich…« Sie unterbrach sich, sah
noch etwas.
    Neben der Tür zum hinteren Raum stand der handgefertigte
Jutesack aus Marlos! In ihm befanden sich die Kleidungsstücke,
mit denen Mahay sich in einen Clochard verwandelt hatte…
    Rani war also hier gewesen.
    »Ich bin Danielle«, fuhr sie rasch fort und kam zwei
Schritte näher. »Ich war schon mal hier… mit einem
Freund, einem Inder. Er hat diese Kleider dort gebracht.«
    Monsieur Henris Miene hellte sich auf. Er faßte sich an den
Kopf. »Oui, natürlich. Ich entsinne mich wieder. Sie kamen
mir gleich so bekannt vor, Mademoiselle. Bitte, entschuldigen Sie,
daß ich Sie nicht gleich erkannt habe. Das
Gedächtnis… die Augen… alles läßt nach. Ich
bin ein alter Mann.«
    »Mein Freund war hier. Ich sehe es an diesem Sack. Er wollte
die Kleider wieder umtauschen, wie es mit Ihnen abgesprochen
war«, ging sie ohne Umschweife auf ihr Ziel los. »Warum hat
er sein Eigentum hier zurückgelassen?«
    Der Franzose atmete einmal tief durch. Dann

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