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Macabros 104: Höllenspuk

Macabros 104: Höllenspuk

Titel: Macabros 104: Höllenspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vogel war ihre
Lieblingsgestalt.
    Daß die Geisterwesen, die im Hotel Fraque ihr Unwesen
trieben, als Vögel in Erscheinung traten, war sicher kein
Zufall. Wurde damit Rha-Ta-N’my nur geehrt – oder steckte
sie selbst hinter den Verwandlungen und Tarnungen?
    Danielle de Barteaulieé hatte zur Dämonengöttin
ein ganz persönliches Verhältnis. Rha-Ta-N’my hatte
ihr den Tod geschworen. Sie sah Danielle als ihr Eigentum an, denn
Danielle war ihr als Helferin versprochen. Durch einen geschickten
Vertragsbruch des Comte de Noir, Danielle de Barteaulieés
Vater, war Rha-Ta-N’my dieser Sieg genommen worden. Nun sann sie
auf Rache.
    Danielle wußte nur zu gut, daß sie ständig Gefahr
lief, von Rha-Ta-N’my in eine Falle gelockt und vernichtet zu
werden. Die Fähigkeiten, über die sie verfügte und die
sie zum Wohl der Menschen einsetzte, waren dämonischen
Ursprungs. Sie hatte sie in das Gegenteil verkehrt.
    Mit dem rechten Fuß verteilte sie den grauen Staub und
wirbelte ihn auf. Die restlichen flaumigen Federn, die nicht zu Staub
zerfallen waren, segelten schwerelos durch die Luft.
    Danielle sah sich angespannt um.
    Weit und breit war keine Krähe mehr zu sehen.
    Aber sie waren in der Nähe, verbargen sich in Bäumen und
Büschen oder hockten irgendwo in einem schattigen Winkel unterm
Dach des Hauses, des Hotels… Sie war auch überzeugt davon,
daß nur ein Teil der Krähen in jene Kategorie
gehörte, die Madame Fraque unterstützte. Viele
natürliche Tiere waren darunter, die die
›Geistervögel‹ nicht registrierten, nicht als
Fälschungen witterten… Nur so war es verständlich,
daß eine so große Ansammlung von Krähen stets hier
stattfand. Es war kaum anzunehmen, daß alle von einem unseligen
Geist aus gesteuert wurden…
    Die junge Französin hatte sich ihren Schlachtplan
zurechtgelegt.
    Sie wollte die Dinge sofort in Angriff nehmen.
    Noch mal kehrte sie auf die Insel Marlos zurück.
    Dort berichtete sie von ihrem Vorhaben, von den Ereignissen.
    Inzwischen war auch Alan Kennan wieder eingetroffen. Er hatte Tina
Morena und Anke Sörgensen-Belman, zwei weitere Eingeweihte des
Inseldaseins und Hellmarks Vertraute, unterrichtet. Anke war sofort
mitgekommen und wollte die Suche nach Hellmark unterstützen.
Gemeinsam mit Tina Morena, die sich mitten in den Dreharbeiten zu
einem neuen Film befand, war sie ein Doppelmedium. Ihre und Tinas
Kräfte ergänzten sich, und gemeinsam konnten sie in eine
bestimmte Dimension reiben und von dort Nachrichten empfangen und
weitergeben, in die andere keinen Zugang hatten.
    Tina wollte umgehend nachkommen. Das Schicksal Carminias und
Björns ging ihr nahe. Welche Möglichkeiten sie eventuell
zur Rettung beitragen konnten, darüber wollten sie alle
gemeinsam sprechen.
    Von Marlos aus war inzwischen eine weitere Aktion gestartet
worden. Alan, Jim und Pepe unternahmen Versuche mit dem Geistspiegel
des Hestus. Dieses Gebilde, das wie ein See eingebettet in einem
Palmenhain lag, ermöglichte es jedem, die verschiedensten Punkte
in der Welt aufzusuchen, die jemals von Dämonen oder deren
Helfershelfern als Stationen des Grauens eingerichtet worden waren.
Auf diese Weise hoffte man, eventuell neue Wege beschreiten zu
können und den im Ewigkeits-Gefängnis Schmachtenden
gewissermaßen »durch eine Hintertür« zu Hilfe zu
eilen. Ob die Versuche eine Chance boten, blieb abzuwarten.
    Danielle kehrte auf den Hügel mit dem Hotel zurück.
    Sie hatte die drei Manja-Augen bei sich, die sie aus der im
Antiquitätenladen Monsieur Henris zurückgelassenen Kleidung
Ranis genommen hatte. Dies war ein erster Schutz. Als nächstes
hatte sie sich mit einem Schwert bewaffnet, bereit, jedem
dämonischen Feind gegenüberzutreten, der ihren Weg kreuzen
sollte. Hauptwaffe aber waren ihre Hexenkräfte. Inwieweit sie
durch massive Dämonen-Magie beseitigt werden konnten, das
allerdings wußte sie noch nicht. Dies war das erste Mal,
daß sie so weit vorstieß und ihre Feinde praktisch
herauslockte.
    Sie bedachte gründlich die Erkenntnisse, die Rani und sie
gemeinsam über Madame Fraque in der kurzen Zeit gesammelt
hatten, und die bei weitem nicht ausreichend waren. Es gab noch
zuviele Unbekannte.
    Und eben die galt es herauszufinden…
    Sie ging kurzerhand ins Wohnhaus, wo am Morgen Rani als Clochard
vorgesprochen hatte. Die Haustür war nicht verschlossen. Madame
Fraque war also noch zu Hause. Aber sie war nirgends zu finden.
    Das Haus sah aus, als wäre es gerade eben erst verlassen
worden. Alle

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