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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Umfang der Zeit betraf, den Amona nannte, mußte
Macabros ihre Angaben im stillen bestätigen.
    »Erzählt mir mehr von und über euch«, bat
Macabros, der ein großes Geheimnis ahnte. Die Wahrheit
mußte um vieles schlimmer sein als die Gerüchte, die
über die drei Zauberinnen im Umlauf waren.
    »Sag’ uns erst, was du über uns weißt und was
dich veranlaßt hat, nach Un zu kommen…« hakte Amona
nach.
    Macabros faßte kurz die Geschichte zusammen, die ihm bekannt
war.
    Ein leises Lachen ertönte aus Amonas und Beranas Mund, als
sie von dem einsamen Wanderer hörten, der angeblich über
sie berichtet hätte, obwohl sie ihn zum Schweigen verpflichtet
hatten.
    »Oh nein«, sagte Amona, als er geendet hatte. »Wir
verdammen und verfluchen niemand. Es gibt kein ›Opfer‹, das
von uns dazu verurteilt wurde, bis zum Ende der Zeiten auf
Wanderschaft zu sein, ziel- und ruhelos durch die Welt zu wandern und
Daiyana zu suchen. Es stimmt allerdings, daß sie uns verlassen
hat. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, sie hat nichts mit dem
zu tun, was wir heute sind und wie wir sind… Alles was über
unsere Taten berichtet wird, ist eine einzige große
Lüge…«
    »Aber warum wurden diese Lügen in Umlauf
gebracht?«
    »Ich will es dir erklären… jeder soll
geängstigt werden, nach Un zu kommen. Denn es könnte der
seltene und wunderbare Fall eintreten, daß einer uns helfen
könnte. Wir tun niemand etwas. Über Un weht der Hauch des
Todes, ausgestoßen aus dem Mund der Großen Mutter, der
Dämonin, die die ganze Herrschaft haben will…«
    Amona sprach von – Rha-Ta-N’my?!
    Macabros stand wie angewurzelt und starrte in das junge,
hübsche Gesicht ohne Augen, in dem sich nur die grauweißen
Lippen bewegten.
    »Es ist der Fluch, der uns bindet, der uns unfrei macht…
wer das ›Singende Fahsaals‹ sucht, kommt nach Un. Denn
hier, inmitten blühender Gärten, war es einst zu
finden…«
    »Ich habe vernommen, es soll auf dem Grund eines Sees
liegen«, erwiderte Macabros.
    »Es ist die Version, die durch finstere Mächte in Umlauf
gebracht wurde und am gebräuchlichsten ist«, fuhr Amona
fort. »Die Wirklichkeit ist anders. Das ›Singende
Fahsaals‹ ist erst dann zu finden, wenn Un wieder voll
erblühen wird, wenn die Einflüsse des Bösen von hier
schwinden!«
    »Man sagt, daß Daiyanas Abwesenheit damit
zusammenhängt…«
    »Nein, auch das stimmt nicht. Wir vermissen Daiyana, aber wir
zürnen ihr nicht, daß sie zu den Sterblichen gegangen
ist… Vielleicht wird sie eines Tages zurückkehren,
vielleicht werden wir sie nie wiedersehen. Durch ihre Entscheidung,
einem sterblichen Mann zu gehören, hat sie sich auch selbst
für die Sterblichkeit entschieden. Wir sind so alt wie die
Welt… und doch niemals gealtert. Daiyana kann ihre Jugend und
Schönheit auch über lange Zeiträume erhalten, aber sie
wird dies nicht für die Ewigkeit erreichen können. Eines
Tages wird Daiyana sterben – während es uns noch geben
wird. Obwohl sie fern von uns ist, an einem unbekannten Ort, ist sie
doch mitten unter uns. Wir haben ihr Ebenbild geschaffen, und es ist
so schön, wie ihre wahre Erscheinung…«
    Amonas Worte waren noch nicht verklungen, da ereignete sich
etwas.
    Die Wand, vor der die drei versteinerten Zauberinnen standen,
glitt lautlos auseinander. Sanfter Lichtschein fiel in die halbdunkle
Tempelhalle.
    Macabros’ Aufmerksamkeit richtete sich auf den sich
verbreiternden Spalt. Das Licht war angenehm und tat dem Auge
wohl.
    Die halbrunde Wand öffnete sich um mehr als drei Meter.
Dahinter lag ein Raum, der einer Königin würdig war.
    Er war in Rot und Gold gehalten. Im sanften Schein eines Lichts,
dessen Quelle Macabros nicht ausmachen konnte, schimmerten die
seidigen Wandbezüge, der Boden, der aussah wie künstlerisch
bearbeitetes Glas.
    Der Raum war so schön, daß man ihn nur in einem
kostbaren, exklusiven Palast zu finden erwartete…
    Mitten in dem Raum stand eine Statue. Das Standbild einer
Frau.
    Langsam ging Macabros darauf zu.
    Die Frau war schön wie eine Göttin und stand da, als
halte sie den Atem an. Sie trug ein langes halbdurchsichtiges
Seidengewand, das kunstvoll wie ein indischer Sari um Schultern und
Hüften geschlungen war.
    Die schmalen Füße steckten in goldfarbenen Sandalen,
die Fußnägel schienen aus Perlmutt.
    An den schlanken, bronzefarbenen Armen schimmerten Bänder aus
Gold und mit kostbaren Perlen besetzt.
    Ein unendlich schönes Lächeln spielte um die Lippen, die
leicht

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