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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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großer Kampf – aber auch
der erste große Sieg auf Xantilon gewesen.
    Er hatte die sieben außerirdischen Priester, die den
Dämonen-Keimling von der Welt Etak auf die Erde geschleppt
hatten, für sich gewonnen und Frieden zwischen den Eingeborenen
der Wildnis um den Fluß Ondur sowie den Bewohnern von Aggars
Wüstenzone gestiftet. Zwei verfeindete Völker waren sich
näher gekommen – und die Legende vom ›Gott‹, den
man in Macabros sah, hatte begonnen.
    Daß man ihn mit einem Gott verglich, hatte seine Bedeutung
darin, weil dieser Körper unverletzbar und scheinbar ohne
jeglichen Kräfteverschleiß immer und in jedem Element
einsetzbar war.
    Kein Schwert konnte Macabros teilen, kein noch so gewaltiges Feuer
verbrennen, keine Kugel ihn zerfetzen, kein Monster ihn
besiegen…
    Macabros’ Körper bestand aus einer ätherischen,
feinstofflichen Substanz, die durch den Geist aus Hellmarks
Bewußtsein geschaffen wurde.
    Wo normale Waffen nicht wirkten, konnte möglicherweise die
geistige Kraft, die ein anderer, ein ›sterbender Gott‹
entgegenschleuderte, ihm zum Verhängnis werden.
    Der ›Schlafende Gott‹ der Traphilen oder auch der
›Tschonn‹, wie er manchmal mit einem anderen Namen
bezeichnet wurde, hatte den Zeitfluch ausgesprochen.
    Dieser Fluch bewirkte, daß Macabros praktisch seiner eigenen
Vergangenheit davon- und in die Zukunft Xantilons hineinlief.
    Mit jeder Meile, die er von der Wildnis der Traphilen und dem Ort,
wo der Steinerne Götze verehrt worden war, zurücklegte,
wurde der Abstand zu seiner Vergangenheit größer. Je
weiter südlich er sich begab, desto jünger wurde die Zeit,
desto mehr näherte er sich dem ›Zeitpunkt‹, an dem
Xantilons Untergang beschlossene Sache war.
    Die drei Zauberinnen aus dem rätselhaften Lande Un hatten ihn
wissen lassen, daß er räumlich und zeitlich große
Wege zurücklegte.
    Dem mußte Einhalt geboten werden, wollte er nicht an seiner
eigenen Chance, das ›Singende Fahsaals‹ doch noch zu
entdecken, vorbeilaufen…
    Die Lösung des Rätsels lag in Etak. Von dort war der
gläserne Dämon Tschonn gekommen, ein Wesen, das die Zeit
überbrücken und manipulieren konnte, und dessen
erklärte Absicht es gewesen war, Xantilon in Besitz zu nehmen,
sich alle Völker Untertan zu machen und als ›Gott‹
eine einmalige Stellung einzunehmen. Dazu würde es wohl aufgrund
des Eingreifens von Macabros nicht mehr kommen. Aber die Rache des
›Schlafenden‹, die Rache des Tschonn wirkte weiter und
stellte sich Macabros und seinen Absichten in den Weg, vorausgesetzt,
es stimmte, was er bei den drei Zauberinnen von Un erfahren
hatte.
    Und das nachzuprüfen, würde nicht schwer sein.
    Macabros und Harry Carson kamen aus Un.
    Das dunkle Land, das wie in einer Klammer zwischen den beiden
Flüssen Set und Santar umschlungen wurde, lag weit hinter
ihnen.
    Die violetten Felsen ebenfalls. Macabros und Harry Carson
forcierten ihr Tempo, um so wenig Zeit wie möglich für die
Rückkehr zu benötigen.
    Macabros wäre es möglich gewesen, Tag und Nacht ohne
jegliche Unterbrechung auf den Beinen zu bleiben.
    Sein Körper verbrauchte direkt keine Energie, und er
mußte auch keine zuführen.
    Er war abhängig vom Leben und dem Zustand Hellmarks. Solange
er existierte konnte er hier in der Vergangenheit seiner Aufgabe
nachgehen.
    Harry Carson mußte Pausen einlegen, mußte essen,
trinken und schlafen, wie es für einen Menschen aus Fleisch und
Blut notwendig war.
    Als der Tag sich dem Ende zuneigte, und das rätselhafte Licht
über den Spitzen und Kuppen des Schattengebirges wie violette
Schleier von der Luft emporgetragen wurden, rasteten sie ein letztes
Mal in der steppenartigen Ebene auf der Westseite des Flusses Ondur,
dessen Verlauf sie von hier aus jedoch noch nicht sehen konnten.
    Die Luft war still, als halte die Natur den Atem an.
    Diese Steppe spielte in einer ferneren Zeit ebenfalls eine Rolle.
Ebenso das Schattengebirge, das zu einem Ort des Unheils und des
Grauens werden würde.
    Hier würde Molochos mit seinen Schwarzen Priestern seine
erste Heimat finden, und das ganze Gebiet auf der Westseite des Ondur
würde zu Molochos’ Nordreich werden, einschließlich
der Grauen Sümpfe ganz oben im Norden, einschließlich der
Wildnis, die nun vor ihnen lag und im Licht der untergehenden Sonne
wie ein Scherenschnitt wirkte.
    Auch der Ondur und seine Seitenarme, auch die bizarr geformten
Bruchstücke einer Inselkette jenseits der Mündung des’
Ondur-Deltas im Nordosten des

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