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Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Titel: Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vormachte.
    Er war gemeint! Und das Beweismaterial hatten die Men in Black
bereits sichergestellt.
    Culmer hatte kein gutes Gefühl. Er dachte an die
Ungereimtheiten, die allein auf der Erde im Zusammenhang mit den
Männern in Schwarz passiert waren.
    Sie schreckten vor Mord und Totschlag nicht zurück. Sie
gingen dabei so geschickt zu Werke, daß man einen gewaltsamen
Tod seitens der irdischen Behörden ausschloß. Auch
dafür gab es Beweise. Sie befanden sich ebenfalls in der
Tasche.
    Culmers Blick fiel unwillkürlich darauf, und er verfluchte
den Augenblick, in dem er sich entschlossen hatte, die Bilder zu
sammeln und Interviews mit Leuten zu führen, die angaben, etwas
zu wissen, dies aber nur unter strengster Geheimhaltung mitteilten.
Es war schwer gewesen, gewissermaßen Augenzeugen seltsamer und
unerklärlicher Vorkommnisse noch lebend anzutreffen. Offenbar
waren diese Augenzeugen den Men in Black selbst nicht alle bekannt,
weil sie sie nicht entfernt hatten. Durch das Material in der Tasche
aber würden die Unheimlichen in Schwarz auch über jene
Personen etwas erfahren.
    Das durfte nicht sein!
    Er konnte sein Versprechen nicht brechen…
    Bei Jerome Culmer setzte jegliches Denken aus, und er handelte
– wie er meinte – blitzschnell.
    Seine Rechte zuckte nach vorn.
    Der Mann in Schwarz, der die Tasche hielt, war auf diesen Angriff
offensichtlich nicht gefaßt.
    Er war noch einen Schritt von der dunklen Mauer des runden
Gebäudes entfernt, und es sah so aus, als wolle er geradewegs
durch diese Wand gehen…
    Culmer fühlte den Griff der Tasche, riß daran und warf
sich herum. Ungeachtet seiner Schmerzen und seines lädierten
Körpers riskierte er den Ausfall.
    Er wußte, daß er nicht weit kommen würde.
    Von dieser unheimlichen, beklemmenden, mondartigen Welt gab es
kein Entkommen. Nur die Men in Black kannten den Weg hierher, das
›Tor‹, das möglicherweise in Dimensionen, andere
Räume oder gar Zeiten führte. Soviel wurde gemutmaßt,
aber Genaues wußte niemand.
    Culmer kam es darauf an, einen Moment Verwirrung zu stiften und
einige Schritte weit zu laufen, ohne aufgehalten zu werden.
    Das gelang ihm auch.
    Noch zwei Schritte weiter! Da war der Rand eines Kraters…
    Jerome Culmer wußte, daß er sein Leben riskierte. Aber
seiner Meinung nach hatte er sowieso keine Chance mehr, mit heiler
Haut aus diesem Abenteuer herauszukommen. Der Karren steckte schon zu
tief im Dreck. Jetzt konnte er nur noch etwas für die
unschuldigen Personen tun, deren Identität es zu schützen
galt.
    Er merkte, daß der zweite Mann in Schwarz schon hinter ihm
war und nach ihm griff. Da holte Culmer mit Schwung aus. Mit aller
Kraft, zu der er fähig war, schleuderte er die Tasche über
den Rand des Kraters, stolperte und konnte seinen eigenen Schwung
nicht mehr bremsen, so daß er der Länge nach
hinschlug.
    Die Steine waren scharf und spitz wie Messer. Er spürte sie
durch seine Kleidung durch. Seine Haut wurde an mehreren Stellen
aufgerissen.
    Der Mann in Schwarz warf sich auf ihn.
    »Zu spät!« keuchte Culmer. »Nun zieht ihr doch
den kürzeren.« Er atmete schnell und schwer. »Die
Tasche ist im Krater und…«
    Er starrte über den zerklüfteten, niedrigen Wall, der
grau-weiß und wie ein Schweizer Käse durchlöchert
war.
    Culmer stöhnte.
    »Hier, Culmer, bestimmen wir, was geschieht. Und dir bleibt
nichts weiter übrig, als die Dinge so zu nehmen, wie sie sind.
Diese Anstrengung hättest du dir ersparen können«,
sagte der Schwarze, der ihn eingeholt hatte und nun ruckartig
emporriß.
    Jerome Culmer konnte seinen Blick nicht vom Kraterrad wenden.
    »Aber das… das gibt es… doch nicht«,
hörte er sich sagen.
    »Wie du siehst, gibt es das doch…«
    Allen Naturgesetzen zum Trotz verschwand die Tasche mit seinen
Fotos und Notizen nicht in dem schwarzen, gezackten Loch, sondern
schwebte lautlos und wie von unsichtbarer Hand emporgetragen
über den Rand zurück.
     
    *
     
    Welche Kräfte es waren, deren sich die Männer in Schwarz
auf dieser merkwürdigen Welt bedienten, wußte er nicht.
Seltsamerweise interessierte es ihn auch nicht. Er sah die Wirkung.
Dies genügte ihm.
    Er taumelte am Arm seines Widersachers weiter, während der
zweite wortlos die Tasche wieder entgegennahm, als wäre sie ihm
ausdrücklich zugeworfen worden.
    Wieder ging es zu der großen, glatten Wand.
    Culmer erhielt einen Stoß in die Rippen, daß er
vorwärts taumelte.
    Direkt auf die Mauer zu!
    Instinktiv riß er die Hände hoch, um den

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