Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz
drei Männer in dem schwarzen Cadillac erfaßten
sofort die veränderte Situation.
Mitten auf der Straße stand ein hellbeleuchteter
Polizeiwagen, und über der Unfallstelle traf in diesem Moment
ein Rettungshubschrauber ein.
Jack Rustons Unfallfahrzeug war von der Polizeistreife entdeckt
worden.
Der Notarzt machte ein bedenkliches Gesicht, als man Ruston an
Bord des Helikopters schaffte.
»Sieht ziemlich böse aus«, hallte die Stimme des
Doc durch die Nacht. »Sein Herz schlägt noch, aber schwach.
Ob er durchkommt ist fraglich.«
Der Helikopter startete zwei Minuten später und verschwand
mit blinkenden Positionslichtern Richtung Innenstadt, während
die Polizisten damit begannen, den Wagen näher in Augenschein zu
nehmen.
Die beiden Männer in Schwarz auf dem Rücksitz des
Cadillac sahen sich stumm an.
Der Fahrer des Unfallautos lebte noch?
Der eine Schwarze nickte. Worte bedurfte es nicht. Sie verstanden
sich auch so.
Der Chauffeur fuhr so weit die Straße vor, bis er hinter dem
Streifenwagen zum Stehen kam.
*
Er bewunderte die Ausdauer seiner Begleiter.
Längst wäre es Zeit gewesen, eine Ruhepause einzulegen,
aber keiner wollte etwas davon wissen.
Sie hielten durch und hatten nur den einen Wunsch, so schnell wie
möglich jene Stelle zu erreichen, über der das
rätselhaft violette Licht trichterförmig stand.
Ihnen allen war indessen klargeworden, daß die
geheimnisvolle Kraft offenbar die gesamte Wüstenzone in
Mitleidenschaft gezogen hatte.
Sie verließen mehr als einmal den kerzengerade nach Osten
führenden Weg, um in den unterirdischen Städten nach
Überlebenden der unheimlichen Katastrophe zu sehen. Überall
war es wie in Monar…
Dann näherte sie sich der ›Stadt der schlafenden
Götter‹.
Sie war ein Novum für die Loark.
Diese Stadt war ein Heiligtum unter freiem Himmel, nichts weiter
als ein riesiger Open-Air-Tempel, eine Stadt mitten in der
Wüste.
Und just in dem Moment, als sie die Silhouette der Bauwerke aus
der Ferne erkannten, geschah etwas Unvorhergesehenes.
Der aus dem Himmel stechende Lichtstrahl verschwand, und in einer
gewaltigen Höhe sahen sie einen winzigen glänzenden Punkt
davonziehen, der bald aus ihrem Blickfeld entschwand.
*
»Sieht aus wie ein Ufo!« Harry Carson war es, der
aussprach, was auch Macabros dachte.
Die Loark in ihrer Begleitung konnten sich unter diesem Begriff
nichts vorstellen.
Aber Erscheinungen in der Luft waren auch ihnen nicht unbekannt,
wie sich herausstellte.
Götter von Nirgendwo, Fremde von den Sternen… es gab
zahllose Berichte über derartige Vorkommnisse, die die junge
Geschichte Xantilons bereits erlebt hatte.
Auf der Insel gab es mindestens ein Wrack, wie Macabros selbst
wußte, das nicht von dieser Welt stammte und in dem Fremde von
einer anderen Welt eingetroffen waren. Auch die Priester der
Traphilen hatten von ihrer außerirdischen Herkunft
gesprochen.
Das Xantilon der fernen Vergangenheit, in der sie sich bewegten,
enthielt mehr als nur ein Rätsel.
Da waren die Priester des Steinernen Götzen… da hatte es
Krosh und den Tschonn gegeben… da existierten die drei
steingewordenen Zauberinnen von Un und eine vierte, die angeblich dem
Ruf eines Sterblichen folgte und unerwarteterweise Macabros als
Erscheinung begegnete, um ihm ein Schwert zu überreichen, das in
seinem Leben größte Bedeutung gewinnen sollte. Aber das
war noch nicht alles an Merkwürdigkeiten…
Der Zeitfluch erfaßte ihn und trug ihn auf seinen Wegen quer
durch Xantilon, gleichzeitig mehr und mehr in die Zukunft. Durch die
Zerstörung des Tores nach Etak waren die Einflüsse, die den
Zeitfluch nährten, unterbrochen.
Da nahm ein neues Geschehen seine ganze Aufmerksamkeit in
Anspruch. Es waren die Vorgänge in den Wüstenstädten,
für die bis jetzt jegliche Erklärung fehlte.
Nur eines schien deutlich erkennbar zu sein: etwas oder jemand
wollte die Loark ausrotten.
Kamen die Feinde aus einer anderen Welt?
Waren es Abgesandte der Dämonen, die einen ersten massiven
Angriff starteten, Feinde aus dem Kosmos oder eine natürliche
Umwelt – Katastrophe, deren Grund bisher nur niemand
erkannte?
Was vor allen Dingen bedeutete das violette Licht?
Warum hatte es solange über der ›Stadt der schlafenden
Götter‹ gestanden? Warum war es verschwunden, als sie
eintrafen? Ein Zufall?
Macabros hätte sich gewünscht, die einzige im
Wüstensand liegende Stadt unter anderen Umständen zu
sehen.
Die Loark waren so glücklich gewesen.
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