Macabros 108: Haus der grausamen Druiden
eleganten Schwung in die Luft katapultierte.
Auch Whiss wollte noch etwas sagen, doch die Worte blieben ihm im
Hals stecken.
Zwei Dämonen!
Sie kamen um den Mauervorsprung herum und wuchsen vor ihnen auf
wie Pilze aus dem Boden!
*
Auch Mahay registrierte die Bewegung, noch ehe er die
Ankömmlinge sah.
Er löste sich von Danielle und wandte den Kopf.
Rani stand genau zwischen Björn Hellmark und den beiden
Ungeheuern aus Gigantopolis.
Die Monster rissen die gezackten Doppelschwerter hoch.
Weiter kamen sie nicht.
Rani stand ihnen zu nahe, und die Dämonenmaske wirkte auf
sie, noch ehe sie einen Laut von sich geben konnten.
Eine lautlose Explosion.
Zwei schwefelgelbe Wolken stiegen an der Stelle auf, an der die
beiden Ungeheuer eben noch gestanden hatten. Klirrend fielen die
Schwerter zu Boden.
Mahay atmete tief durch, sein breiter Brustkorb hob und senkte
sich.
»Ich muß ja scheußlich aussehen«,
schüttelte der Inder den Kopf. »Sie haben eine
merkwürdige Art, auf die Dämonenmaske zu reagieren…
Immer diese Schwefelwolken… Ich schätze, ich werde damit
noch ein bißchen rumlaufen. Das reißt Löcher in ihre
Reihen…«
*
Er hörte die Schritte, die rasch näher kamen.
Macabros regte sich nicht.
Er lauschte und spähte vorsichtig in die Dunkelheit und sah
die Gestalten, die sich kaum von ihr abhoben.
Männer in Schwarz… er hatte es geahnt!
Sie waren zu zweit. Und beide waren bewaffnet.
Der eine ging dem anderen zwei Schritte voran und hielt die
Maschinenwaffe gesenkt. Die Mündung war auf Macabros
gerichtet.
Macabros überlegte blitzschnell.
Etwas hatten sie übersehen. Entweder wußten sie nicht,
daß ein feinstofflicher Körper auf diese Weise nicht zu
vernichten war – oder sei glaubten Björn Hellmark aus
Fleisch und Blut vor sich zu haben. Dies wiederum bedeutete,
daß sie nicht wußten, was wirklich gespielt wurde…
Hatten sie keinen Kontakt zu Molochos und den Dämonen? Agierten
sie unabhängig von ihnen – und waren auch Feinde der
Menschheit?
Macabros nahm sich vor, ein Exempel zu statuieren.
Er sah die schwarzglänzenden Schuhe des einen
Ankömmlings vor sich auftauchen.
Er brauchte nur zuzugreifen…
Und er tat es!
Seine Rechte schnellte nach vorn. Wie von einem Katapult in die
Höhe geschleudert kam er hoch.
Er schlug dem Überraschten die Waffe nach oben. Der hatte den
Finger am Abzug und drückte ab.
Eine Salve zerriß die Stille der Nacht. Glühende
Projektile sausten in die Dunkelheit und fanden irgendwo ihr
Ziel.
Macabros und der Schwarze lagen sich in den Haaren.
Macabros ging kein Risiko ein. Wie war es mit dem Mann in Schwarz?
Riskierte er sein Leben – oder würde er das Weite suchen,
wenn er erkannte, daß sein Gegner nicht zu überwinden,
nicht zu verletzen war? Erst wenige Stunden lag es zurück, da
hatte er erlebt, daß sie bereit waren, ihr Leben zu opfern,
wenn es darum ging, die eigene Identität zu wahren…
»Loslassen!« brüllte der zweite Mann in Schwarz und
kam einen Schritt näher, während Macabros und der andere
wild miteinander kämpften. Der Gegner hielt die Maschinenpistole
noch immer in der Hand und ließ sie sich nicht entwinden,
versuchte sogar im Gegenteil, die Mündung Macabros
entgegenzudrücken. Offenbar war er der Meinung, daß die
Salven vorhin ihr Ziel verfehlt hatten.
»Lassen Sie los – oder ich schieße!« hallte
die Warnung durch die Luft.
Macabros kümmerte sich nicht um diese Drohung.
Der zweite Mann in Schwarz würde es nicht wagen zu
schießen, weil er Gefahr lief, seinen Begleiter zu treffen. Und
ihm, Macabros, machte ein Kugelhagel nichts aus…
Der Mann in Schwarz, mit dem er kämpfte, verfügte
über viel Kraft. Zwar lag er am Boden, aber er gab nicht auf,
und es gelang ihm plötzlich, die Maschinenpistole
herumzureißen.
Macabros umklammerte den Lauf und drückte ihn weg, als die
Waffe Feuer zu spucken begann.
Die Salve traf den seitlich stehenden zweiten Mann. Die Projektile
zerrissen ihm Jackett und Hemd und bohrten sich in seinen
Körper.
Der Mann in Black warf die Arme hoch und hielt die
Maschinenpistole noch umklammert, als er gurgelnd zu Boden
stürzte.
Die Feuersalve aus dem Lauf seines Begleiters erstarb. Und auch
die Bewegungen des Schützen erlahmten. Er lag da mit
schreckgeweiteten Augen und starrte auf den Toten.
Macabros war es ein leichtes, dem Gegner die Waffe zu
entreißen.
Er erhob sich und richtete die Maschinenpistole auf den Mann in
Schwarz.
»Auf die Beine«,
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