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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Gefahr nicht wahrnehmen, die durch das unerwartete
Auftauchen dieser Dämonen entstanden war.
    Die Moleküle und Schwingungen hüllten seinen Körper
ein und errichteten den Kontakt zwischen der Psyche und Materie der
Stadt, die in das Bewußtsein vieler als die
›Alptraumstadt‹ eingegangen war.
    Was er erlebte, sah und hörte, spielte sich in einer anderen
Sphäre ab. Seine ›normalen‹ Sinne waren
ausgelöscht. Er war quasi bewußtlos, ohne dies jedoch zu
erkennen.
    Und damit ein leichtes, ungeschütztes Ziel für die,
deren Jäger er stets gewesen war.
    Zwei Monstern aus der Alptraumstadt war es gelungen, sich zu
verbergen, die allgemeine Flucht aus Gigantopolis nicht mitzumachen
und durch einen Unfall in diesen Teil des unterirdischen Labyrinths
zu stoßen, in dem Björn Hellmark die Herrschaft über
Gigantopolis übernehmen wollte.
    Der Morgenstern wurde in die Höhe gerissen, er zielte genau
auf Hellmarks Kopf und würde ihn zerschmettern, wenn die
scharfen Metallzacken ihn trafen.
    Als wäre es damit nicht genug, riß auch der andere
Monströse seine Waffe empor. Das sichelförmige Schwert
sauste auf Hellmark herunter, um ihn zu teilen…
     
    *
     
    Sie hatte es nie gesehen und wußte doch auf Anhieb,
daß es das Blutsiegel war.
    Nicht das gleiche, das Björn Hellmark seinerzeit in
größte Schwierigkeiten gebracht hatte.
    Eine Kopie, die im Entstehen begriffen war!
    Mit dem Blutsiegel war vieles möglich, es enthielt viele
Komponenten.
    Jeder, der mit ihm in Berührung kam, wurde krank oder durch
die Zeiten gehetzt!
    Björn hatte davon berichtet, von ihm wußte sie dies
alles.
    Wer direkt mit ihm in Kontakt kam, der ging ein in eine andere
Welt, in eine andere Zeit, verschwand irgendwo an einem fremden Ort
und tauchte nie wieder auf!
    Die stummen Menschen, denen sie hier im Jenseits begegnet war!
    Sie kamen aus dem Blutsiegel… Auf eine ihr noch
unerklärliche Weise gerieten sie damit in Berührung.
    Sie kamen – der Art ihrer Kleidung, der Gestalt ihres
Körpers nach – aus der gleichen Zeit, aus der auch Carminia
Brado stammte.
    Nach diesem Gedankengang war es keine große Schwierigkeit
mehr, noch einen Schritt weiterzugehen.
    Molochos hatte einen Weg gefunden, Menschen aus der Gegenwart in
die ferne Vergangenheit zu schleusen, wo eine Patt-Situation zwischen
ihm und seinem ärgsten Gegner, Björn Hellmark, entstanden
war.
    Er warf ihre Seelen in eine Welt, die für sie ein Traum war,
ein Alptraum, mit dem sie nicht zurecht kamen und in dem sie sich
nicht mal verständigen konnten. Wahrscheinlich nahmen sie
einander wahr, aber jeder war auf sich fixiert, isoliert,
unfähig, an seiner eigenen Situation etwas zu
verändern.
    Mit weitaufgerissenen Augen wurde Carminia Zeuge der
›Ankunft‹ eines Geist-Körpers.
    Blutiger Nebel löste sich wie eine Protuberanz aus dem
Siegel. Der Nebel hatte die Form einer menschlichen Gestalt, die
über den Rand getrieben und praktisch ausgestoßen
wurde.
    Es handelte sich um eine Frau in mittleren Jahren.
    Verwirrt blickte sie sich um. Sie schien nicht zu wissen, wo sie
war und was sie hier sollte.
    Ihre Lippen bewegten sich. Wieder war ihre Stimme lautlos.
    Sie fuhr zusammen und blickte sich im Kreis um.
    Jetzt stand sie der Brasilianerin genau gegenüber und
mußte sie wahrnehmen, aber sie schien durch sie hindurchzusehen
wie durch einen Nebel.
    Für sie war Carminia Brado nicht existent!
    Weil sie lebte? Weil sie sich anders bewegte? Weil sie auf einer
anderen, körperlichen Wahrnehmungsstufe stand?
    Die Neuangekommene tat einen ersten, vorsichtigen Schritt, als
müsse sie sich erst an die ungewohnten Umweltbedingungen
gewöhnen.
    Zeitlupenhaft langsam und schwebend entfernte sie sich von dem
Blutsiegel.
    Carminia sah ihr nach, wie sie in der fahl-braunen Umgebung
zwischen den fremdartigen Bäumen verschwand.
    Wieder war sie allein.
    Sie hatte eine entsetzliche Ahnung.
    Molochos war in eine Lage gedrängt worden, die ihn
veranlaßte, alles zu riskieren, alles auf eine Karte zu
setzen.
    Durch das Blutsiegel rief er offensichtlich Unbeteiligte in eine
Region des Jenseits.
    Er führte etwas mit ihnen im Schild.
    Und da Molochos die treibende Kraft war, konnte es nichts Gutes
bedeuten.
    Es ging etwas vor.
    Carminia erkannte es in Umrissen, aber da war niemand, der sie
unterstützen und beraten konnte.
    Sie war auf sich allein gestellt, hermetisch abgeriegelt vor der
Außenwelt, und ihr wurde bang, wenn sie an die Zukunft
dachte.
     
    *
     
    Es hörte sich an,

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