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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gebilde.
    Es hatte die Farbe von Blut.
    Und was sie darin sah, ließ ihr Herz schneller schlagen und
trieb den Schweiß auf die Stirn.
    Vor ihr lag – ein riesiges Siegel, das einen Durchmesser von
mindestens drei Metern hatte.
    Deutlich waren an den groben, aufgetriebenen Rändern noch
Ecken und Kanten zu erkennen, und auf der mattschimmernden
Oberfläche erblickte sie wilde Szenen, die noch im Werden
begriffen waren.
    »Oh, mein Gott!« entfuhr es ihren Lippen, als ihr klar
wurde, was sie da vor sich sah.
    Traumgestalten und dämonische Wesenheiten zeigten sich auf
der mattschimmernden Oberfläche. Sie waren nicht nur Bilder,
starr und reglos – nein, sie lebten!
    Monsterhafte Geschöpfe lösten sich aus Gebilden, die
aussahen wie überdimensionale Blutstropfen, die vom Himmel
herabregneten.
    Sie erkannte Gesichter fremdartiger Wesen, die auf einem fernen,
unbekannten Stern zu Hause sein mußten.
    Bestien tauchten auf aus brackigen Seen und reckten lange,
ekelerregende Glieder nach ihr aus, so daß sie
unwillkürlich einen Schritt zurück machte.
    Riesige Vögel lösten sich aus blutigen Blasen und
stürzten sich auf junge, fast entblößte Frauen, die
den furchtbaren Schnabelhieben nicht entkommen konnten. Doch da gab
es auch heldenhafte Kämpfer. Sie trugen geflügelte Helme
und warfen sich mit ihren Schwertern todesmutig auf die grauenhaften
Horror-Gestalten, um die Gefährdeten den Zugriffen der Monster
zu entreißen.
    Es gelang in den seltensten Fällen.
    Zu den verwirrenden Eindrücken auf der siegelartigen
Fläche kamen die Geräusche.
    Es waren die einzigen Geräusche im Totenreich.
    Sie waren laut und schienen Carminia von innen heraus zu erreichen
und zu überfluten.
    Sie wußte, was hier entstand, was sie sah und
hörte.
    Es war das Blutsiegel des Molochos!
     
    *
     
    Er hörte das leise Zirpen, ohne zu begreifen, was es sein
könnte.
    Doch seit seinem Rundgang mit Björn Hellmark und den anderen
hatte sein Unterbewußtsein gespeichert, welche Geräusche
natürlich waren und welche nicht.
    Gefahr!
    Instinktiv ahnte Arson sie, und er handelte, noch ehe er erkannte,
woher sie kam und wie sie aussah.
    Er ließ sich nach vorn fallen.
    Das rettete ihm das Leben.
    Da war der Pfeil heran. Mitten ins Herz hätte er ihn
getroffen. So ritzte die Spitze nur seine Schulter und bewirkte an
seinem geschundenen Körper eine Verletzung mehr.
    Der Mann mit der Silberhaut sah sie kommen: den Dämon mit dem
Morgenstern, den anderen mit dem Schwert, den dritten mit dem
Bogen.
    Sie eilten heran und waren zwei Schritte von ihm entfernt, noch
ehe Arson wieder auf die Beine kam.
    Der teuflische Bogenschütze legte erneut auf ihn an, diesmal
aus allernächster Nähe.
    Arson wußte, daß er nicht flink genug sein würde,
aufzuspringen und sich auf den Dämonischen zu stürzen.
    Hellmarks Schwert!
    Er warf sich nach vorn, kaum daß er sich halb aufgerichtet
hatte.
    Es zu ergreifen und hochzureißen, dazu hätte es einer
außergewöhnlichen Kraftanstrengung bedurft, die viel Zeit
in Anspruch genommen hätte. In Hellmarks Hand war das
›Schwert des Toten Gottes‹ leicht wie eine Feder. Aber
für seine Hand war es auch geschaffen.
    Er warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen den Griff.
Dazu hatte er noch die Zeit.
    Das Schwert rutschte über die abgelegten Kleidungsstücke
– die Spitze kam gerade so weit nach vorn, daß sie den
rechten Fuß des Bogenschützen eben noch berührte.
    Doch das reichte.
    Der Teuflische war dämonenblütig.
    Er hatte den Pfeil schon auf der Sehne, doch dazu, ihn
abzuschießen, kam er nicht mehr.
    Sein Körper löste sich blitzartig auf in eine
schwefelgelbe Wolke. Der Pfeil schnellte von der Sehne, der Bogen
selbst fiel klappernd auf den Steinboden.
    Der Teuflische war nicht mehr. Das ›Schwert des Toten
Gottes‹ hatte ihn völlig eliminiert.
    Aber die beiden anderen existierten noch.
    Der Unheimliche mit dem sichelförmigen Breitschwert war schon
heran, ehe Arson sich auch ihm zuwenden konnte.
    Das Schwert kam von der Seite.
    Nicht die Schneide traf ihn, sondern die Breitseite der
Klinge.
    Der Schlag war mit solcher Wucht geführt, daß Arson
nicht mehr hochkam.
    Es wurde schwarz vor seinen Augen. Er kippte nach vorn.
    Die Platzwunde auf seinem Hinterkopf begann sich rot zu
färben…
    Die beiden Dämonen gingen an ihm vorüber. Für ihn
interessierten sie sich nicht.
    Das Bad zwischen den sieben Säulen war ihr Ziel.
    Björn Hellmark lag darin, hatte die Augen geöffnet und
konnte doch

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