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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ging zu der weit offen stehenden Tür des Raumes,
in dem er die beiden Leichen entdeckt hatte. Er dachte daran, noch
mal nachzusehen, ob die andere Dogge auch wirklich dort lag. Aber
dann unterließ er es. Die Anstrengung war ihm zu groß. Er
mußte nach oben. Inspektor Hainley verständigen…
    Er fühlte sich schwach und ausgepumpt. Der Kampf mit dem
großen Hund hatte ihm zugesetzt.
    Jeder Schritt nach oben wurde zur Qual. Rücken und Beine
schmerzten. Offensichtlich hatte er sich beim Sturz doch schlimmer
verletzt, als er zunächst annahm. Wahrscheinlich eine
Verzerrung.
    Er war durch diesen zweiten Zwischenfall nun gewarnt. Dieses
seltsame stille Haus steckte voller Überraschungen. Er rechnete
mit weiteren Angriffen und hielt die entsicherte Pistole ständig
so, daß er sofort schießen konnte, wenn etwas
eintrat.
    Aber alles blieb still.
    Sheridans Ziel war die große Empfangshalle, von der aus eine
breite Treppe auf eine Galerie führte. In der Halle gab es einen
offenen Kamin, und an den Wänden hingen Jagdtrophäen.
    Bei seinem ersten Rundgang durch das leere Haus war Billy Sheridan
aufgefallen, daß in der Empfangshalle ein altmodischer
Telefonapparat stand.
    Er schleppte sich förmlich auf den letzten Metern dorthin,
preßte seine Rechte auf den verletzten, blutenden Unterarm, um
die Blutung zu stillen, und zog das linke Bein nach, das nicht so
recht wollte.
    Er ließ sich in den Ledersessel fallen, nahm den Hörer
ab und wählte Hainleys Privatnummer.
    Mehrere Male schlug der Apparat am anderen Ende der Strippe
an.
    Nach dem fünften Rufsignal wurde abgehoben.
    »Hainley«, meldete sich eine sonore Stimme.
    »Hallo, Tim… hier ist Billy…« Sheridan merkte,
daß ihm die Stimme zu versagen drohte.
    »Billy? Hey – was ist denn mit dir los? Ist etwas
passiert?«
    »Wenn jemand gegen Mitternacht anruft, dann tut er das
entweder, um den anderen zum Scherz aus dem Bett zu werfen oder
jemand zu ärgern. Es gibt noch einen dritten Grund… Da
braucht jemand Hilfe, Tim…«
    »Hat’s dich erwischt? Bist du verletzt? Von wo aus rufst
du an?«
    »Aus einem vornehmen Haus, Tim… Gestüt
Hampton…«
    »Wo liegt das?«
    »Farnham Common.«
    »Was machst du denn da?«
    »Komm schnell… bring ein paar Leute mit… es wird
offiziell… auch an einen Arzt solltest du denken… mich
hat’s ganz schön erwischt… es liegen zwei Leichen im
Haus… frag mich nicht, wie sie in diesen Zustand gekommen sind,
ich… weiß es nicht… Du mußt durch ganz
Farnham fahren, drei Meilen außerhalb an der
Hauptverkehrsstraße liegt das Gestüt. Du kannst – es
nicht verfehlen.«
    »Ich fahre sofort los, Billy. Halte die Ohren
steif!«
    Es knackte in der Leitung. Inspektor Hainley hatte aufgelegt.
    Sheridan war blaß. Schwindel erfaßte ihn. Vor seinen
Augen begann sich alles zu drehen.
    Er schloß die Augen und lehnte sich leise stöhnend
zurück.
    Er durfte jetzt nicht schlappmachen. Hier war etwas passiert,
für das er keine vernünftige Erklärung hatte. Im Haus
lauerte eine Gefahr. Er fühlte sie körperlich, ohne einen
Anhaltspunkt für sie zu haben.
    Mechanisch begann er, den unteren Teil seines Hemdärmels in
Streifen zu reißen und die böse aussehende Bißwunde
damit zu verbinden. Dazu mußte er seine zerrissene Jacke
völlig abstreifen.
    Jede Bewegung strengte ihn an.
    Zehn Minuten vergingen, immer wieder mußte er zwischendurch
eine Pause einlegen.
    Er war noch damit beschäftigt, den Verband straff zu ziehen,
als er von der Tür her eine Bewegung wahrnahm.
    Er fuhr zusammen und griff sofort nach der Pistole, die vor ihm
auf dem Telefontisch lag.
    Sheridan fielen fast die Augen aus den Höhlen.
    Er erstarrte.
    Das alles war ein Alptraum, eine andere Erklärung kam nicht
in Frage.
    Von der Tür her näherten sich zwei Männer.
    Der eine war Alec Hampton, der andere – Stuart Mayburry!
     
    *
     
    Sie wollte nicht wahrhaben, daß es keinen Ausweg mehr
gab.
    Schließlich hatte es eine Möglichkeit hierher in diese
Dimension gegeben, also konnte man auch die Tür nach
draußen wieder aufstoßen.
    Molochos war fort.
    Carminia Brado richtete sich zu voller Größe auf.
    Das Halbdunkel war überall. Der Himmel schien sehr tief zu
hängen und hatte eine schmutzigbraune Farbe.
    Alles ringsum war in die gleiche Farbe getaucht.
    Selbst die Menschen, die sie sah und die sich nicht um sie
kümmerten, waren lehmbraun wie Boden und Himmel.
    Vorsichtig setzte die Brasilianerin sich in Bewegung.
    In der lehmbraunen Ebene standen

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