Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits
der
gläsernen Dämonen, Etak, doch nicht vollständig
beseitigt worden!
Je weiter südlich er sich im Lande Xantilon bewegte, desto
mehr würde er in die Endphase der Auseinandersetzung zwischen
den Menschen Xantilons, den Priestern der Schwarzen und Weißen
Kaste und den Dämonenheeren Rha-Ta-N’mys geraten. Die
Verwirrung im Zeitablauf war durch den Tschonn eingeleitet worden.
Nach seiner Rückkehr aus Etak war Macabros nicht mehr dazu
gekommen, Kontakt aufzunehmen mit den versteinerten Zauberinnen.
Andere Ereignisse hatten ihn in Bann gezogen und daran gehindert, das
sicher wichtige Gespräch dort wieder aufzunehmen. Zuviel war im
unklaren geblieben…
Er verdrängte die Gedanken, die sich mit vergangenen
Problemen befaßten. Die für ihn momentane Gegenwart wies
Schwierigkeiten genug auf.
Trotz des großen Sieges über die Stadt blieb der
Triumph aus.
Es gab zu viele Wermutstropfen in diesem Sieg.
Da war Carminias Entführung, die ihm zusetzte.
Bis jetzt führte kein erkennbarer Weg zu ihr.
Den kannte nur Molochos. Der hatte sein Faustpfand an einem
sicheren Ort.
Hellmark wußte, daß der Dämonenfürst ihn auf
irgendeine Weise erpressen würde. Nur das Wann und Wie kannte er
noch nicht…
Sanft setzte die Stadt wieder an der Stelle auf, von der sie
gestartet war.
Da vernahmen sie den Lärm außerhalb der offen stehenden
Fenster des Thronsaals.
Rani stürzte augenblicklich auf eins zu und blickte nach
draußen.
Jeder dachte in diesem Moment dasselbe: Whiss. Der kleine Kerl
wollte die Umgebung erkunden und war bis jetzt nicht wieder
zurückgekommen. Hatte der plötzlich entstehende Krach etwas
mit ihm zu tun?
*
»Hey, Billy?« sagte Stuart Mayburry erschrocken, als er
den Privatdetektiv im Sessel sah. »Wie kommen Sie denn hier
herein? Und…«, erst dann schien er seinen wirklichen
Zustand wahrzunehmen. »Billy! Um Himmels willen! Was ist denn
passiert? Wie sehen Sie denn aus?«
»Mister Mayburry? Wieso… leben Sie?«
Sheridans Stimme klang schwach. Er fing an seinem Verstand an zu
zweifeln.
Mayburry lachte leise. »Ja, sollte ich denn tot sein, Billy?
Wie kommen Sie denn darauf?«
Mayburry stand dicht vor ihm, auch Hampton kümmerte sich um
ihn.
»Sie haben ohne meine Erlaubnis mein Haus betreten«,
sagte er rauh. »Die Hunde haben Sie angefallen, nicht wahr?
Daß sie von Ihnen abgelassen haben, war Ihr Glück. Die
beiden hatten Sie zerreißen können… sie sind darauf
abgerichtet, keinen Fremden mehr herauszulassen, der ohne meine
ausdrückliche Erlaubnis hereingekommen ist. Ein besseres Mittel
gegen unwillkommene Gäste und Einbrecher gibt es wohl
nicht…«
Alec Hampton holte Verbandszeug.
Sheridan schüttelte den Kopf und setzte zweimal zum Sprechen
an, ehe ein Ton über seine Lippen kam.
»Das alles… ist ein Irrtum, Mister Mayburry… ich
war im Keller…«
»In welchem Keller, Billy?«
»In dem Sie und Mister Hampton… lagen«, berichtete
er stockend.
»Wir lagen… in… einem Keller?«
Sheridan schluckte. »Aber Mister Mayburry… wissen Sie
denn… nichts davon? Bitte…, geben Sie mir Ihre Hand…
ich möchte Sie berühren…«
»Aber Billy…, was soll denn das?«
»Ich will wissen, ob Sie wirklich vor mir stehen, oder ob
ich… phantasiere.«
»Also diesen Eindruck habe ich fast auch… Sie reden so
merkwürdige Dinge…«
Billy Sheridan zuckte zusammen, als er die Hand fühlte.
Stuart Mayburry war kein Geist!
»Aber ich habe Sie gesehen… Sie waren tot… ich habe
fast eine Stunde gewartet, ehe ich riskierte… ins Haus
einzudringen… Ich wunderte mich schon, daß die von Ihnen
erwähnten Doggen sich nirgends zeigten… aber dann, als ich
den Keller verlassen… wollte… tauchten sie plötzlich
auf… Ich habe sie mir nur mit… Waffengewalt vom Hals halten
können…«
»Billy! Wollen Sie damit sagen, Sie haben die… Tiere
erschossen?« fragte Mayburry entsetzt.
»Es blieb mir nichts anderes übrig… sie hätten
Hackfleisch aus mir gemacht. Nachdem Sie tot waren…«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Billy. Sie sind
völlig verwirrt… Sie haben Fieber… Ihre Stirn
fühlt sich heiß an. Und Sie stehen unter einem Schock.
Kein Wunder nach dem, was Sie erlebt haben…«
Sheridan blickte auf die gegenüberliegende Tür, hinter
der Hampton verschwunden war, um Verbandszeug zu holen.
»Sie müssen… die Kadaver doch gesehen haben,
Mayburry… sie liegen unten vor der Treppe, Sie kamen doch aus
dem Keller.«
»Wir waren in keinem Keller,
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