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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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liebsten davongelaufen. Doch Neugier und Erwartung auf das, was
nachkommen mußte, hielten ihn fest. Schließlich hatte er
einen Auftrag erfüllt. Und so, wie die Dinge momentan lagen,
konnten sie nicht bleiben. Spätestens morgen nach Tagesanbruch,
wenn die Friedhofsgärtner ihre Arbeit aufnahmen oder die
Besucher kamen, würde man das geschändete Grab entdecken
und feststellen, daß eine Leiche fehlte.
    Unwillkürlich stahl sich ein teuflisches Grinsen auf seine
Lippen, als er sich die Gesichter derer vorstellte, die zuerst auf
das leere Grab stießen.
    London hatte mal wieder eine Sensation!
    Es bereitete Cooner satanische Freude, daß er derjenige war,
der dies alles ausgelöst hatte.
    Er wollte Schrecken und Unheil verbreiten und den Tod… Dieser
Gedanke stand obenan, als er besonders an seinen früheren Chef,
Ronald Myers, dachte.
    Cooner empfand bei keinem seiner Gedanken irgendeinen Skrupel.
    »He? Was soll denn das? Was machen Sie denn da?« Die
Stimme war hinter ihm, und Cooners Kopf flog herum.
    Ein Lichtstrahl flammte auf und stach in seine Augen.
    Schützend hielt Marvin Cooner eine Hand gegen die Stirn und
riß mit der anderen den Spaten hoch, bereit, auf den Mann
loszugehen, der ihn bei seinem nächtlichen Tun überrascht
hatte.
    Der Friedhofsverwalter ließ nicht locker.
    »Mann, sind Sie denn von Sinnen? Was soll der Unsinn? Weshalb
schaufeln Sie das Grab auf, wieso…«
    All das hörte Cooner noch, während er zwei Schritte
vorging.
    Doch weiter kam er nicht.
    Er wurde am Arm gepackt und zur Seite gestoßen.
    Der Grabschänder taumelte.
    Die Leiche aus dem Grab!
    Sie handelte wie ein Roboter.
    Der Friedhofsverwalter stand wie erstarrt; sein Gesicht glich
einem Fragezeichen.
    »Nein«, brach es aus seiner Kehle hervor, und seine
Augen weiteten sich vor namenlosem Erschrecken. »Ich
träume… Das… gibt es doch… nicht…«
    Der Regen prasselte auf die gelbe Kapuze und den Mantel, den er
trug.
    Die Taschenlampe in seiner Hand zitterte.
    Vier, fünf Sekunden war der Mann wie gelähmt.
    Dann warf er sich herum, und ein langgezogener, verzweifelter
Schrei hallte über den nächtlichen Friedhof und wurde vom
Prasseln des Regens geschluckt.
    William Marsh verstand die Welt nicht mehr. Was er in diesen
Sekunden an Grauenvollem erlebte, sollte sein Geheimnis bleiben.
    Die ehemalige Leiche sprang – und während sie das tat,
veränderte sich ihre Form, ihre äußere
Gestalt…
    Sie wurde zu einem langgestreckten, dunklen Schemen.
    Aus etwa drei Metern Entfernung wurde Marvin Cooner Zeuge eines
Vorganges, den er ebensowenig begriff, wie all die anderen Dinge, die
sich an diesem Tag ereignet und bei denen er als ein Handwerkszeug
der bösen Macht mitgewirkt hatte.
    Wie ein Pfeil von der Sehne schnellte die dunkelgewordene Leiche
durch die Luft.
    Das war aber nicht mehr der Mann, den er aus dem Sarg befreit
hatte. Das war ein fauchendes Raubtier mit Krallen und messerscharfen
Zähnen.
    Die Dinge ereigneten sich so schnell, daß Cooner nachher
nicht mehr zu sagen vermochte, wie sie sich im einzelnen abgespielt
hatten.
    Ein markerschütternder Schrei erfolgte!
    Dann war der schwarze, geschmeidige Leib über dem
Friedhofsverwalter, der nur einen einzigen Schritt auf seinem
Fluchtweg zurücklegte.
    Pranken rissen den Mann zu Boden, und der Panther, zu dem der
untote Billy Sheridan geworden war, schlug sein mörderisches
Gebiß in den Nacken des Unglücklichen.
    Der stürzte wie vom Blitz gefällt zu Boden und
rührte sich nicht mehr…
     
    *
     
    Damit war der Alptraum, der nächtliche Spuk auf dem Friedhof
jedoch nicht zu Ende.
    Der Panther richtete sich auf, stellte sich auf die Hinterbeine
und war um einige Köpfe größer als Marvin Cooner, der
den Atem anhielt, den Spaten mit beiden Händen umklammerte und
bereit war, sich gegen die Bestie zur Wehr zu setzen, wenn sie auch
ihn anfiel, um ihm in die Kehle zu beißen.
    Ein tierisches Knurren drang aus der Kehle der Bestie. In den
schwarzen Augen funkelte Mordgier, Blut floß von den Lefzen.
Das Blut des Friedhofsverwalters William Marsh…
    »Bleib’ mir vom Leib…«, stieß Cooner
heiser hervor, als der aufgerichtete Panther wie ein Mensch auf ihn
zuging.
    »Du hast wenig Zutrauen zu mir«, meldete sich da die
Geisterstimme wieder in seinem Bewußtsein. »Glaubst du,
ich würde dich auf diese Weise umkommen lassen, nachdem du
meinen Auftrag zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt
hast?«
    »Was ist er nun?« hörte Cooner sich sprechen, und
seine eigene

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