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Macabros 116: Die Droge der Götter

Macabros 116: Die Droge der Götter

Titel: Macabros 116: Die Droge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Hellmark,
»jetzt bin ich zugänglich für das, was du mir
über das Schicksal meiner Freunde Danielle und Rani zu sagen
hast. Du hast ihnen das Leben gerettet? Wie? Wo befinden sie sich
jetzt?«
    »In Sicherheit. Allerdings in einem Zustand, den du nicht als
Leben bezeichnen wirst. Sie sind beide im Geist der
Pflanze.«
    »Im Geist der Pflanze?« echote Hellmark. Er konnte sich
beim besten Willen nichts darunter vorstellen.
    »Ein Teil des Dschungels untersteht meinem Willen, ein
anderer Teil – dem der Geister. Dämonischer Geister, die
Rha-Ta-N’my gehorchen. Von ihnen wurdest du angegriffen. Es gibt
rings um diesen Ort viele Dämonenpflanzen, die jedes Leben, das
sich diesem Platz zu nähern versucht, vernichten. Bisher ist es
keinem Eindringling gelungen, mit einem Toten-Floß über
die Strömung des Skorokka zu jagen und die Grenze zur
Jenseits-Region zu überschreiten. Die dämonischen Geister
in den Pflanzen waren schneller. Du bist ihnen entgegengetreten, mit
dem Schwert. Und so konntest du das Floß
erreichen…«
    Sie sprach mit klarer, ruhiger Stimme. Aber ihr Gesicht
drückte Trauer aus und hellte sich nicht auf, als sie weiter
berichtete.
    »Mein Volk ist an seinem eigenen Untergang schuld. Es war als
Erbauer der Toten-Flöße auserkoren, einen neuen hohen,
geistigen Stand zu erreichen. Durch die Anbetung Rha-Ta-N’mys
und der okkulten Praktiken, die hier stattfanden, fiel die Rasse auf
die Stufe der Barbarei zurück. Noch eine Chance hat sie. Den
Neubeginn. In Stein hat die Existenz begonnen, dann wurde sie
Pflanze, dann Tier, dann Mensch… in der Pflanze können wir
nochmal starten. Die Seelen und Geister meines Volkes, die im
Totenland auf ihre Rückkehr warten, erhalten durch dich die
Möglichkeit, hierher zu kommen. Dein Eindringen in das
Totenland, beweist es. Noch ein Schritt ist allerdings notwendig, um
den bösen Zauber, der seit der Einflußnahme
Rha-Ta-N’mys über diesem Land liegt, abzuschwächen
oder gar ganz zu beseitigen.«
    »Was für ein Schritt ist das?«
    »Das Öffnen des Vorhangs, der das Reich der Toten von
dem der lebenden trennt. Um in deine Freunde wieder den Hauch des
Lebens einzublasen, ist es unerläßlich, einen Ersatzgeist
für die Pflanze zu beschaffen.
    Das kann nur eine Seele aus dem Totenland sein, die auf eine
Wiedergeburt wartet.
    Geh’ ein paar Schritte weiter, schau dir deine Freunde an,
damit du siehst, daß ich die Wahrheit sage…«
    Mit gezücktem Schwert ging Hellmark zwischen den Hütten
durch, näherte sich den Büschen und Farnen, den eigenartig
geformten Pflanzen, die aussahen wie überdimensionale
Bohnen.
    Zwei Schoten senkten sich raschelnd herab, und so wurde er gezielt
auf sie aufmerksam.
    Die Schoten legten sich auf den Boden und öffneten sich, als
erhielten sie einen geheimnisvollen Befehl der grünen
Priesterin.
    »Danielle! Rani!« entfuhr es Björn, als er die lang
ausgestreckten, nackten Gestalten sah.
    Die Kleidung war durch den Pflanzensaft offensichtlich
aufgelöst worden, um die hauchdünnen Fäden des
Schoteninnern in direktem Kontakt mit der Hautoberfläche der
beiden Menschen zu bringen.
    Danielle und Rani lagen in den Schoten wie Puppen.
    »Ihre Organfunktionen sind auf ein Minimum
heruntergesetzt«, hörte er die Stimme der grünen
Priesterin hinter sich. »Die Pflanze hat das Leben beider
übernommen, gibt es frei, wenn – wie ich dir schon sagte
– Ersatz kommt. Die Pflanzen sind auf die Wiederkehr der Seelen
aus dem Totenland eingerichtet…«
    Björn ging neben den Freunden in die Hocke.
    Ihr Atem schien stillzustehen, Herz und Puls arbeiteten so
langsam, daß er sie nicht fühlen konnte.
    Aber er bezweifelte die Angaben der grünen Priesterin nicht.
Die Haut war unversehrt, wies keine Schäden oder gar
Verwesungsmerkmale auf.
    »Dieser Ort wurde von den Dämonen Rha-Ta-N’mys
verdammt und unter einen bösen Zauber gestellt. Auch ich wurde
von dem Fluch getroffen, der auf eine Schuld meines Volkes
zurückgeht.
    Befreiung für deine Freunde, für die Seelen aus dieser
Stadt und für mich ist nur möglich, wenn du ein zweites Mal
den Weg über den Skorokka nimmst – und mich durch den
Jenseits-Vorhang bringst, damit mein Volk mich
erkennt…«
     
    *
     
    Nachdenklich kehrte er auf den Platz zurück und faßte
die grüne Priesterin ins Auge, die ihm diesen Vorschlag
unterbreitet hatte.
    Und noch ehe er Fragen stellen konnte, gab Vunar weitere
Auskunft.
    »In diesem Dorf, dieser Urwald-Region, gibt es Gutes und
Böses. Die

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