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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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anderen Wasserfahrzeuges und die
schemenhafte Gestalt der Frau wahr und registrierte gleichzeitig eine
Bewegung aus dem rechten Augenwinkel.
    Macabros’ Kopf flog herum, gleichzeitig duckte er sich
unwillkürlich.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah er etwas Längliches
zwischen den dichten Blättern verschwinden.
    Etwas zischte über ihn hinweg, verfehlte ihn aber wegen
seiner Eigenbewegung um Haaresbreite.
    Den Luftzug spürte er noch.
    Dann sah er, wie die Gestalt der kleinen Frau im Boot vor ihm nach
vorn kippte, wie das flache Wasserfahrzeug durch die Bewegung und
Gewichtsverlagerung kenterte.
    Da gab es für Macabros keinen Grund mehr zur
Zurückhaltung.
    Mit einer scharfen, ruckartigen Bewegung tauchte er das Paddel ein
und versetzte dem Boot, in dem er saß, einen Stoß nach
vorn.
    Noch ehe er im einzelnen wußte, was sich ereignet hatte,
stieg schon ein bestimmter Verdacht in ihm auf.
    Auf ihn war aus einem Blasrohr ein Pfeil abgeschossen worden, der
die kleine Frau an seiner Stelle getroffen hatte.
    Er war neben dem gekenterten Boot, aus dem die Fahrerin
herausrutschte.
    Arme, Kopf und Schultern waren schon im Wasser verschwunden, der
Korb mit dem Gemüse und den Früchten klatschte in den Kanal
und ließ das Wasser aufspritzen.
    Macabros war da, packte zu und zog die reglose, schlaffe Gestalt
in sein Boot.
    Die Augen der kleinen Frau waren weit aufgerissen, ihr Gesicht
verfärbte sich.
    Sie bekam keine Luft mehr!
    Der Puls schlug noch, aber so schwach, daß Macabros ihn kaum
fühlte. In dem Moment, als er ihn ertastete erlosch er
sogar.
    Die Frau war tot!
    Wie eine Puppe lag sie in seinen Armen.
    Links in ihrem Hals steckte ein etwa zehn Zentimeter langer,
streichholzdünner Dorn.
    Der Pfeil, offensichtlich vergiftet…
    Macabros zog ihn heraus. Er war etwa fünf Zentimeter tief in
den Hals der Thailänderin eingedrungen. Die Spitze war seltsam
gestaltet. Wie das Ende der Schwanzspitze eines Skorpions…
     
    *
     
    Während Macabros den Pfeil betrachtete, der dem Leben der
Frau ein so jähes Ende bereitet hatte, surrte das zweite
Geschoß heran.
    Diesmal verfehlte es ihn nicht.
    Macabros war das Ziel.
    Der lange Dorn drang ihm mitten in den Nacken.
    Wäre Björn Hellmark im Boot gewesen, hätte das Gift
an der Spitze auch ihn sicher in kürzester Zeit
gefällt.
    Seinem Doppelkörper aus feinstofflicher Substanz jedoch
machte das nichts aus.
    Macabros ließ die Tote in ihr Boot zurückgleiten, das
er ebenfalls wieder aufgerichtet hatte.
    Er zog den Pfeil aus dem Nacken, und Björn Hellmark, der
inzwischen rund zwei Meilen vom Ort des Geschehens durch die geistige
Verbindung zu seinem Zweitkörper über alles informiert war,
unterdrückte in Carminias Nähe einen Fluch. Gleichzeitig
versetzte er die ätherische Kopie seines Körpers in die
Büsche am Uferrand, wo der heimtückische Mordschütze
lauern mußte.
    Er schlug sich durch das Dickicht und suchte gründlich die
Umgebung ab. Aber seine Suche nach dem Mordschützen blieb
erfolglos.
    Björn Hellmark tat sogar noch etwas mehr.
    Er drehte sich kurz ab und zog die Dämonenmaske
über.
    In seiner Hand noch wirkte sie wie ein unscheinbares Stück
Stoff, am ehesten vergleichbar mit einem abgeschnittenen
Damenstrumpf.
    Auf seinem Kopf aber gewann sie ein makabres, unheimliches
Aussehen.
    Auf Björn Hellmarks Schultern erschien ein Totenkopf, dessen
tiefliegende Augenhöhlen unheilvoll und gespenstisch
glühten.
    Zwei Meilen weiter – nahm sein Doppelkörper das gleiche
Aussehen an.
    Hellmark wollte Gewißheit haben.
    War es ein menschlicher Feind, der ihn aus dem Weg räumen
wollte – oder ein dämonisches Wesen, das sich unerkannt
unter den Menschen bewegte und das auch mit dem Tod des
Thailänders in der Rajawong Road etwas zu tun hatte.
    Die Dämonenmaske bewirkte auf menschlichen Augen einen
Schrecken. Auf dämonischen – den Tod.
    Aber in Macabros’ Nähe geschah nichts.
    Weder schrie ein Mensch erschreckt auf, noch löste ein
Dämon sich in einer schwefelgelben Wolke auf.
    Es blieb alles still.
    Der geheimnisvolle Schütze schien sich in Luft aufgelöst
zu haben.
    Mensch oder Dämon?
    Beides war möglich.
    Ein Mensch konnte ein geheimnisvolles Versteck aufgesucht haben,
das er im Halbdunkel und im Dickicht nicht fand. Ein Dämon
konnte ins Unsichtbare verschwunden sein, ehe die Dämonenmaske
zum Einsatz gekommen war.
    Björn Hellmark stand im Schatten neben einem Verkaufsstand
und hatte den Kopf von der Straße weggedreht, damit ihn

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