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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und
Schatten auf der winzigen, schwimmenden Behausung oder dem
schwimmenden Laden zu halten, waren die meisten Boote mit bunten
Sonnenschirmen aus reiner Seide ausgestattet. Blau, rot und gelb
waren die vorherrschenden Farben.
    Die kleine Frau fuhr ein Paddelboot mit einem blauen
Regenschirm.
    Gewandt benutzte sie das Paddel, schnell und kraftvoll, was man
ihrer ausgemergelten Figur kaum anmerkte.
    Macabros konnte es sich selbst nicht erklären, was ihn
veranlaßte, dieser Frau nachzugehen und nachzusehen. Es war ihr
unlogisches Verhalten.
    Sie war offensichtlich mit dem Boot gekommen, hatte den Korb mit
dem Gemüse und den tropischen Früchten von dort mitgebracht
und schleppte ihn nun wieder zurück.
    Offensichtlich hatte sie Obst und Gemüse woanders hinbringen
wollen, aber der grausame Tod des Thailänders hatte ihre
Pläne umgeworfen.
    War die kleine Frau verwandt mit dem Toten? War er ihr Mann? Oder
ein Freund, ein Bekannter?
    Fürchtete sie die Konfrontation mit der Polizei?
    Unbequeme Fragen… Wenn das letztere zutraf, mußte sie
direkt mit dem Tod des Thailänders zu tun haben.
    Der Korb mit Obst und Gemüse – nur eine Tarnung?
    War damit vielleicht der Skorpion an den Einsatzort gebracht
worden? Und nun – nach vollendeter Tat – brachte die Frau
ihre Hilfsmittel wieder zurück?
    Macabros war entschlossen, am Ball zu bleiben, um die seltsamen
Widersprüche, die ihm auffielen, zu klären.
    Instinktiv fühlte er, daß da einiges nicht in Ordnung
war. Hellmark hatte es gelernt, seinen Intuitionen nachzugehen. Ob
mit Macabros oder ohne…
    Mit seinem Zweitkörper, der mehr als eine Meile entfernt von
ihm agierte, nahm er wahr, wie die kleine dürre Frau im blauen
Kittel mit ihrem Paddelboot hinter einer Abzweigung verschwand, um in
einen der schmalen Seitenkanäle vorzustoßen.
    Tiefherabhängende Palmblätter und niedriges Dickicht am
nahen Uferrand nahm sie auf.
    Hellmark reagierte augenblicklich, versetzte seinen
Zweitkörper jenseits des Ufers auf die andere Seite des Flusses
und beobachtete durch das Dickicht das vorbeigleitende Boot, das im
schattigen Bereich der überhängenden Zweige und Äste
weiterfuhr.
    Nur eine Steinwurfweite entfernt entdeckte er ein flaches, kleines
Paddelboot, in dem eine abgewetzte Schultasche und ein paar
Kleidungsstücke lagen. Von dem Besitzer des Bootes war weit und
breit nichts zu sehen.
    Hellmark machte für Macabros das Bestmöglichste aus der
Situation.
    Macabros löste sich auf und erstand in nächsten Moment
neu in dem flachen kleinen Boot, das vertäut am Uferrand unter
überhängenden Zweigen dümpelte.
    Die Schaukelbewegung des Bootes nahm kaum zu, als der große
blonde Mann darin materialisierte.
    Er griff die Paddel, löste das Tau und fuhr los.
    Zwischen den vielen Booten auf den Klongs schenkte man ihm nicht
mehr oder weniger Beachtung als den anderen auch.
    Nach wenigen hundert Metern schon steuerte die kleine Frau ihr
Wasserfahrzeug nach rechts.
    Dort stand eine armselige Holzhütte, deren Dach zu einem
Drittel wie ein Überbau über das schmutzigbraune Wasser
ragte.
    Die Frau verschwand mit ihrem kleinen Boot im Schatten unter dem
Dach.
    Macabros folgte ihr gleich darauf. Das Dach hing so tief,
daß er unwillkürlich den Kopf einzog, weil er
anzustoßen glaubte.
    Die anderen Boote blieben zurück.
    Der Wasserweg war schmal und düster, und im ersten Moment sah
es so aus, als würde ein künstlich geschaffener Seitenkanal
direkt in die gute Stube des Hauses führen.
    Der hölzerne Boden des Hauses spannte sich wie eine
Brücke über das Wasser. Fliegen und andere Insekten
umsummten die Bootsfahrer, eine große Libelle umschwirrte einen
nassen, moosbewachsenen Baumstamm, der modrig und faulend aus dem
Wasser ragte.
    Der Boden des Hauses, der genau über dem schmalen Kanal lag,
schluckte die Sonne.
    Dies hier schien so etwas wie eine private Zufahrt zu sein, weil
außer der dünnen Frau und ihm niemand sonst auf dieser
Wasserstraße fuhr.
    Macabros bewegte das Paddel so leise wie möglich und richtete
seinen Rhythmus nach dem der Frau im Boot vor sich aus, um durch ein
andersartiges Geräusch nicht auf sich aufmerksam zu machen.
    Das leise Plätschern, das entstand, wenn das Paddel ins
Wasser getaucht wurde, war das Signal, nach dem er sich richtete.
    Plötzlich – Stille…
    Macabros hielt sofort in der Bewegung inne.
    Sein Paddel schwebte über der Wasseroberfläche, und
lautlos glitt das Boot weiter in das Halbdunkel vor.
    Macabros nahm die Umrisse des

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