Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Wasser
spritzte, gebärdete sich vor den Augen dieser Menschen wie ein
tollwütiger Stier.
    Er schüttelte sich, löste sich von der Wand und krachte
mit dem bereits eingebeulten Heck gegen ein anderes geparktes
Fahrzeug.
    Der Cadillac nahm seine Amokfahrt auf, und niemand konnte sie
stoppen.
    Es drehten sich an ihm keine Räder mehr. Sie waren durch die
verbogenen Metallteile total blockiert. Dennoch rutschte der
unansehnliche Wagen mit ungeheurer Geschwindigkeit über die
Betonbahn, schwankte hin und her und jagte auf den Treppenaufgang zu,
wo die meisten der bleichen Beobachter sich versammelt hatten und
nicht glauben wollten, was sie erblickten.
    Dort kam es zu einem letzten, erschreckenden Höhepunkt der
gespenstischen Amokfahrt.
    Das demolierte Fahrzeug glitt in den engen Treppenaufgang.
    Die Menschen flohen schreiend nach oben.
    Ein ohrenbetäubendes Kratzen und Krachen erfüllte die
Tiefgarage, als Metall und Betonwand aneinander gerieten.
    Funken sprühten, als das Metall sich an der granitharten
Mauer rieb.
    Das löste eine grauenvolle Kettenreaktion aus.
    Die Funken entzündeten das Benzin, das aus dem geplatzten
Tank gelaufen war, das Teile des Motors und der Versorgungsleitungen
benetzt hatte.
    Flammenzungen liefen über die klaffende Kühlerhaube,
spielten um die Reifen, hüllten sie ein und ließen sie wie
Feuerräder erscheinen.
    Dichter Rauch und Qualm zog in breiten Schwaden aus dem Autowrack
in den Treppenaufgang und zwang die dort stehenden Menschen, weiter
nach oben zu eilen.
    Björn Hellmark stand noch am weitesten vorn. Er war der
letzte, der sah, was sich in den Sekunden vor dem mit Gewalt
ausbrechenden Feuer noch mit dem Wrack ereignete.
    Einen Augenblick schien es, als versuche das Fahrzeug, sich durch
den engen Gang auf der Treppe nach oben zu schieben.
    Das Dach platzte auseinander, teilte sich in der Mitte, und dann
sah es aus, als würden zwei unsichtbare Hände mit ebenfalls
unsichtbaren, riesigen Dosenöffnern die beiden Dachhälften
einrollen.
    Sie drehten sich nach innen, der Cadillac wurde schmaler, aber er
kam nur die drei vorderen Stufen hoch.
    Dann brach das Feuer mit Gewalt aus.
    Es erfaßte nicht nur das schrottreife Fahrzeug, das durch
Geisterkraft so geworden war, sondern lief auch die Benzinspur
zurück, die der Wagen bei seiner Amokfahrt hinterlassen
hatte.
    Eine lange, feurige Linie raste durch die unterirdische Garage und
erfaßte die Benzinlachen, die überall zwischen den
Säulen und den Parkflächen schimmerten, die von dem Wagen
angesteuert worden waren.
    Mehrere Brandherde entstanden.
    Eine Katastrophe kündigte sich an, denn wenn das Feuer andere
parkende Fahrzeuge erreichte, brach das Inferno los…
     
    *
     
    »Bye, Frank!« sagte die hübsche, dunkelhaarige
Bankangestellte, und winkte ihrem Kollegen.
    Sie hatte es eilig. Draußen vor dem Haupteingang stand schon
der Wagen ihres Freundes, der sie regelmäßig um die
Mittagszeit abholte, um gemeinsam mit ihr zum Essen zu fahren.
    Frank Haymes nickte nur mechanisch und bekam das, was um ihn herum
geschah, nicht mit.
    Er hatte gepackt.
    Fünfzigtausend Dollar steckten in der schwarzen Aktentasche.
In Tausend- und Hundert-Dollarnoten. Außerdem hatte er
sämtliche Schecks eingesteckt. Was der andere damit wollte,
blieb ihm ein Rätsel. Sie ’waren wertlos, sobald man den
Diebstahl entdeckte, und konnten augenblicklich gesperrt werden.
    Außerdem waren Schecks verräterisch.
    Über sie ließ sich leichter eine Spur
zurückverfolgen als über eine Banknote, wenn sie nicht
präpariert war.
    Die meisten Kollegen hatten die Bank schon verlassen. Entweder
durch den Haupteingang oder durch die Hintertür.
    Haymes hielt sich einige Minuten länger an seinem
Arbeitsplatz auf. Das war nichts Ungewöhnliches. Er erledigte
noch einen Kontoeintrag, um dann zu gehen.
    Da tauchte an seinem Schalter Pete Shilling auf.
    Der Kollege ging oft mit ihm zur Mittagsstunde in eine
Hamburger-Station vorn an der Ecke.
    Shilling war groß und hager, trug am liebsten dunkle oder
schwarze Anzüge, und obwohl er schon Ende Zwanzig war, wirkte er
darin stets wie ein Konfirmand.
    »Du bist verdammt ehrgeizig, Frank«, hörte Haymes
die Stimme des älteren Kollegen, der jedoch ebenso jung wirkte
wie er. »Wenn du so weitermachst, schaffst du es noch zum
Bankdirektor.«
    Mit diesen Worten trat Shilling drei Schritte vor.
    Dabei stieß er gegen die prallgefüllte schwarze
Aktentasche, die neben der Schwingtür stand.
    »Oh, sorry!« Shilling bückte

Weitere Kostenlose Bücher