Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt
gemacht!
Von mehreren Zeugen wurde diese unglaubliche Tatsache
übereinstimmend behauptet.
Richard Patricks Cadillac, der nur noch ein einziger Blechhaufen
war, wurde von einem Abschleppfahrzeug aus dem Treppenaufgang gezogen
und verladen. Spezialisten sollten sich das Wrack so schnell wie
möglich ansehen.
Richard Patrick und Björn Hellmark beobachteten noch den
Abtransport dessen, was von dem Fahrzeug des Verlegers übrig
geblieben war.
»Es war ein schöner Wagen«, bemerkte Patrick
trocken, während er sich durch das schon schütter werdende
Haar fuhr. »Irgend jemand scheint es heute auf mich abgesehen zu
haben… Es gibt noch andere Feinde außer Rha-Ta-N’mys
Schergen, die es auf mein Leben abgesehen haben. Offenbar ist es gar
nicht so gut, sich in diesen Stunden in meiner unmittelbaren
Nähe aufzuhalten, Björn.«
Patrick war nachdenklich geworden und bezog die gespenstischen
Angriffe auf seine eigene Person.
Er hatte allen Grund dazu.
Die rätselhaften Männer in Schwarz, die in der
Geschichte der Menschheit schon so oft und auf mysteriöse Weise
eingegriffen hatten, waren auch Richard Patrick nicht gut gesonnen.
Sie hatten ihn, Mahay und auch schon Björn Hellmark an den Rand
des Todes gebracht. Ihr Leben hatte durch die rätselhaften Men
in Black mehr als einmal an einem seidenen Faden gehangen.
Steckten sie hinter den Anschlägen? Hatten sie sich etwas
Neues ausgedacht?
»Vielleicht gibt es in der Zwischenzeit auch einen Feind, von
dem wir bisher noch nichts wissen, Rich«, sinnierte der Herr von
Marlos. »Mir geht die Sache mit dem Schattenmann, der
kürzlich New York verunsicherte, nicht mehr aus dem Kopf.
Außerdem ist mir etwas aufgefallen.«
»Und was ist das?«
»Immer dann, wenn wir entschlossen waren, den Weg zum
Sanatorium einzuschlagen, in dem Linda Tanner sich befindet, kam es
zu einem Zwischenfall. Sieht fast so aus, als wollte uns etwas oder
jemand daran hindern… Aber dem schieben wir jetzt einen Riegel
vor, Rich. Wir gehen einfach dorthin, und zwar auf unsere spezielle
Art…«
Gesagt, getan.
Die beiden Männer standen außerhalb des Hochhauses auf
dem Gehweg nahe einer Straßenkreuzung.
Zahllose Passanten waren um die Mittagsstunde unterwegs, um die
kurzen Geschäftspausen zu nutzen, irgendwo einen Imbiß zu
sich zu nehmen, oder auf die Schnelle nach Hause zu fahren, falls sie
in der Nähe wohnten.
In all dem Gedränge auf der Straße fiel plötzlich
eine weitere Gestalt nicht auf.
Sie stand wie aus dem Boden gewachsen hinter den beiden
Männern und ähnelte Björn Hellmark wie dessen
Zwillingsbruder.
»Wenn du mir jetzt genau sagst, wo das Sanatorium liegt,
steht unserer Ankunft nichts mehr im Weg…«, meinte
Björn Hellmark.
Patrick nannte den genauen Standort.
Da legte sich von hinten Macabros’ Hände auf die
Schultern der beiden Männer, und im nächsten Augenblick
waren sie alle drei verschwunden.
Einige Passanten registrierten die Luftbewegung, als die Stellen,
die noch eben von den drei Personen ausgefüllt waren, vom
fauchenden Luftstrom ersetzt wurden.
Drei, vier Leute blieben auch stehen…
Sie hatten die Männer eindeutig wahrgenommen.
Kopfschüttelnd gingen diese Menschen dann aber weiter, denn
sie waren überzeugt davon, daß sie sich doch
getäuscht hatten.
Die drei Personen, die sich auf jene seltsame Art mitten aus New
York versetzt hätten, materialisierten in der gleichen
Formation, rund fünfzehn Meilen von der Millionenstadt
entfernt.
Vor den Toren eines Nervensanatoriums, in dem Linda Tanner sich
seit drei Tagen aufhielt.
Hellmark löste seinen Zweitkörper auf, nachdem er seine
Pflicht erfüllt hatte.
Beide Körper zur gleichen Zeit lebendig und aktiv zu
erhalten, erforderte große Energie.
Die wollte er sich aufheben für schwierigere und notwendigere
Einsätze.
Das Tor zur Anstalt stand weit offen, um Krankenwagen und
Privatfahrzeuge passieren zu lassen.
Mitten in einem großzügigen, parkähnlichen
Gelände stand ein altes Backsteingebäude, dessen massige
Mauern durch einen grünen Blättervorhang schimmerten.
Mehrere gepflegt angelegte Spazierwege führten in den Park.
Hinter dem Gebäude befand sich ein umzäunter Garten, in dem
die Patienten untergebracht waren, bei denen es zu riskant war, sie
frei und unbeaufsichtigt herumlaufen zu lassen.
An der Anmeldung erkundigte sich Richard Patrick nach der jungen
Patientin.
Er hatte sich bereits telefonisch angemeldet, und so wußte
man Bescheid, welches Interesse er an
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