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Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Verwandte, Bekannte und Freunde hatten ihm das
letzte Geleit gegeben. Das Geld für einen Kaufplatz war nicht
aufzutreiben gewesen, und so war für ihn ein Reihengrab
ausgehoben worden.
    Hiller blickte sich in der trüben, regnerischen Luft um.
    Niemand war in der Nähe, und doch wurde der Mann das
Gefühl, beobachtet zu werden, nicht los.
    Er sah unter dem schattigen Wipfel der Weide nach.
    Dort stand niemand.
    Knirschende Schritte kamen schnell näher.
    Alice Hiller tauchte auf.
    »Hast du etwas entdeckt?« fragte sie atemlos. Sie war
gerannt.
    »Nein! Kein Mensch weit und breit. Jedenfalls nicht hier in
der Nähe. Aber der Schrei kann auch von woanders gekommen
sein…«
    Sie gingen die nächsten Pfade ab und hielten Ausschau nach
Friedhofsbesuchern, stießen jedoch auf niemand.
    Wie magnetisch angezogen, kehrte Hiller mit seiner Frau wieder an
das frische Grab zurück, auf dem die Blumen zu verwelken
begannen und die Schleifen an den Kränzen vom Regen und der
feuchten Erde in Verschmutzung übergingen.
    Plötzlich stutzte Alice Hiller.
    »He, James…« sagte sie mit belegter Stimme.
»Schau dir das an…« Sie deutete auf eine Stelle
zwischen zwei Kränzen. Dort schimmerte bedrucktes, nasses Papier
durch.
    Hillers Augen verengten sich, als er entdeckte, worauf seine Frau
ihn aufmerksam machte.
    Er bückte sich – und zog eine Banknote zwischen den
Kränzen hervor.
    »Ein Tausend-Doller-Schein!« sagte der Verwalter
fassungslos. »Ich hab’ noch gar nicht gewußt,
daß die Leute, die den armen Dichter hier beerdigten, so
kostbare Grabbeigaben machen«, versuchte er zu scherzen, was ihm
gründlich mißlang.
    »Hier stimmt etwas nicht, James«, murmelte Alice Hiller.
»Ich habe Angst… Erst das mit dem Mädchen… jetzt
wieder dieser Schrei, für den wir keine Ursache finden konnten,
den wir aber beide gehört haben… und nun dieser Fund hier
auf dem Grab… Hier spukt’s, James!«
    »Unsinn!« zischte er unbeherrscht.
    Er hatte damit begonnen, die Kränze, Blumengebinde und
Buketts auf die Seite zu räumen, um im strömenden Regen die
Fundstelle der Dollarnote näher in Augenschein zu nehmen.
    Da fand er noch etwas.
    »Schecks… Alice! Sieh dir das an!«
    Vier Schecks und eine weitere Tausend-Dollar-Note lagen auf dem
Grabhügel.
    »Da scheint einer sich das Grab als Versteck auserkoren zu
haben«, murmelte er nachdenklich. »Lauf ins Haus
zurück und verständige die Polizei… vielleicht haben
die in jener Nacht auch nicht aufmerksam genug gesucht. Hier scheint
mehr passiert zu sein, als offenbar alle Beteiligten wahrhaben
wollten.«
    Aber selbst wenn das so war, erklärte es noch längst
nicht den furchtbaren Schrei von vorhin.
    Alice Hiller lief los, und der Verwalter setzte seine Suche nach
eventuellen weiteren Fundstücken fort.
    »Helfen… ihr müßt… mir helfen«,
wisperte es da fern und unendlich leise im Wind, der durch die Weide
fuhr.
    Hillers Herzschlag stockte.
    »Ist da jemand?« fragte er sich
zusammenreißend.
    »Ich… holt mich… zurück… ich will…
dort nicht bleiben…«
    »Wer sind Sie? Wo… halten Sie sich versteckt?«
Verwirrt blickte er hinter Bäume, Büsche, Grabsteine, ob
sich dort jemand verborgen hielt.
    »Holen… mich holen…«, wisperte die
Geisterstimme, ohne auf die Fragen einzugehen, die Hiller gestellt
hatte.
    Die Stimme – kam aus dem Grab von nebenan! So jedenfalls
schien es ihm.
    Vorsichtig näherte sich der Verwalter dem einfachen,
schlichten Kreuz, auf dem Name, Geburts- und Sterbetag standen. Auf
dem Grabhügel stand eine flache Blumenschale. Nichts weiter. An
der Beisetzung dieses Mannes hatte nur eine Handvoll Menschen
teilgenommen.
    Der Name des Toten lautete Shawn Addams.
    Es handelte sich um jenen Mann, der ein halbes Leben auf der Insel
einer Zauberin im fernen Griechenland verbracht hatte, die meiste
Zeit davon in der Gestalt eines – Raben!
    Aber von alldem wußte James Hiller nichts.
    Die Stimme aber, und das erkannte er, schien eindeutig aus diesem
Grab zu kommen…
     
    *
     
    Bis sie den Weg zum Haus zurückgelegt hatte, war sie
außer Atem. Doch Alice Hiller blieb kein einziges Mal
stehen.
    Sie lief über die Treppe nach oben und löste dabei die
Plastikhaube, die sie in der Eile um ihren Kopf gebunden hatte, um
sich vor der ärgsten Nässe zu schützen.
    Die Frau schüttelte ihren Kopf, um ihr
zusammengedrücktes Haar zu lockern.
    Das Telefon stand in der kleinen, schummrigen Diele. In ihr roch
es nach Suppe und Kohl.
    Alice Hiller griff zum

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