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Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Titel: Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nicht
mehr bedurft, um den schweren Körper wegzuschleudern.
    Wie ein Stein rutschte der Hund von seiner Brust, während das
Gebilde aus seinem Kopf noch immer an der gleichen Stelle
schwebte.
    Die »Omega-Seele«!
    Björn Hellmark war der erste Mensch, der ein solches Gebilde
vor Augen bekam.
    Die helle, dampfähnliche Substanz wurde in atemberaubender
Schnelligkeit heller und blähte sich auf.
    Dabei wurde die Konzentration immer dünner. Die Wände,
bestehend aus dem nebelhaften Gespinst, wurden völlig
durchsichtig, der formlose Ball riesengroß, nahm im
nächsten Moment das ganze Zimmer ein und stürzte dann in
sich zusammen.
    Es kam zu einer lautlosen Implosion.
    Das alles geschah innerhalb einer einzigen Sekunde. Und in dieser
Sekunde erfolgte auch der schmerzhafte Aufschrei von John Smith.
    Doc Shadows Spezialgriff!
    Nun wurde klar, weshalb ihn die Menschen mit den
»Omega-Seelen« so fürchteten.
    Er war der einzige Lebende, der einen Teil ihres Geheimnisses
kannte und imstande war, ihnen ernsthaft gefährlich zu
werden.
    Mit – einem einzigen Handgriff.
    Der Cockerspaniel war ein »Omega-Hund«…
    Die Seelen aus einer rätselhaften Ecke des Universums konnten
Menschen und Tiere in Besitz nehmen.
    John Smith fiel über das Seitenteil des Sofas und landete mit
dumpfem Plumpsen auf dem Teppich.
    Über dem Haupt des Alten zeigte sich eine helle
Dunstwolke.
    »Neeeiiinnn!« stieß Smith hervor. »Tu’s
nicht!«
    Seine Stimme klang grauenerfüllt.
    Doc Shadow hatte seinen Griff schon wieder gelockert.
    Schweratmend lag Smith am Boden und starrte mit aufgerissenen
Augen auf seinen Hund.
    »Tekko! Du hast es also erkannt,
›Jäger‹.«
    »Ich habe ein feines Gespür für euch, gleich in
welcher Gestalt ihr auch auftretet.«
    Smith wirkte entkräftet.
    Doc Shadow in Carminia Brados Gestalt kniete halb über
ihm.
    »Wie kommt ihr auf die Erde? Wo steht eure Wiege?«
    Hellmark warf einen letzten Blick auf den schlaffen Körper
des Hundes, der alle viere von sich streckte.
    Dann ging der Herr von Marlos neben seiner Begleiterin in die
Hocke.
    John Smith blickte abwechselnd von einem zum anderen.
    »Ich darf es nicht sagen«, kam es rauh über seine
Lippen.
    »Dann werde ich die Dunstglocke über deinem Kopf ein
wenig vergrößern.«
    Spannung kam in Carminias Finger.
    Der dämonische Feind bäumte sich auf.
    »Nicht… ich will es dir sagen… laß mir meine
Existenz.«
    Da ließ Shadow los.
    Der Alte kam mühselig auf die Beine und wischte sich mit
einer fahrigen, sehr menschlich wirkenden Geste über die
schweißnasse Stirn.
    Er ging um den Tisch herum und wankte zu einem kostbaren
Sekretär, den er aufklappte.
    »Erlaubt mir einen Schluck«, bat Smith kleinlaut.
»Dann werde ich euch sagen, was ihr wissen wollt.«
    Der Sekretär war als Barschrank eingerichtet, der gut
bestückt war. Smith erwies sich als Kenner eines guten
Tropfens.
    Doc Shadow nickte.
    Björn und der Geist der Schattenwelt ließen Smith keine
Sekunde unbeobachtet. Sie ließen besonders dessen Hände
nicht aus den Augen.
    Smith goß sich einen doppelstöckigen Whisky ein und
stürzte ihn mit einem Schluck hinunter.
    Das Zittern seiner Hände ließ nach.
    Die leichte Dunstwolke, die sich bereits zu bilden begonnen hatte,
hatte sich nicht weiterentwickelt.
    Sie wurde nicht größer, verschwand aber auch nicht. Sie
schien wie ein selbständiges Lebewesen in Wartestellung zu
verharren.
    »Die Welt heißt Okk…«, kam es dann über
Smith’s Lippen, so leise, als befürchtete er, unliebsame
Lauscher in der Nähe zu wissen, die das nicht hören
durften.
    »Kurz und bündig und knallhart. So wie ihr… Wie
habt ihr die Menschen entdeckt?« Mit Carminias Stimme sprach
Shadow zumindest ebenso leise.
    »Sie wurden uns… zugewiesen.«
    »Von – wem?«
    Schweigen.
    Smith schluckte und goß sich noch mal ein.
    Hellmarks Aufmerksamkeit wuchs.
    Das Verhalten des Alten schien darauf hinauszugehen, als wolle er
Zeit gewinnen.
    Erwartete er Hilfe?
    Damit war zu rechnen. Ihre bisherigen Erfahrungen mit den
»Omegas« hatten gezeigt, daß diese untereinander
Kommunikationen betrieben, ohne unbedingt zusammenzutreffen. Es war
nicht ausgeschlossen, daß andere Omegas schon längst
über die Situation hier Bescheid wußten.
    Die Frau mit der gelben Einkaufstüte schien davon jedenfalls
nicht betroffen zu sein.
    Björn beobachtete sie nach wie vor mit seinem
Zweitkörper, und über die Bewußtseinsbrücke
erfuhr er durch diesen jeweils den neusten Stand der

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