Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
jeden
einzelnen.
    Keine Antwort erfolgte. Es blieb alles still.
    »Da ist etwas passiert.« Rani Mahay ballte unruhig die
Hände zu Fäusten und blickte sich mißtrauisch um.
    »Björn!« wisperte es, und im gleichen Augenblick
erblickten auch der Herr von Marlos und Carminia Brado die Gestalt,
die auf dem schmalen Waldweg auf sie zukam.
    Danielle de Barteaulieé!
    Sie bewegte sich, als würde sie wie ein Roboter
ferngesteuert.
    Von Jim und Pepe sahen sie keine Spur.
    Hellmark hielt das Schwert in der Hand, wartete, bis Danielle de
Barteaulieé auf Reichweite herangekommen war und berührte
ihre Schulter dann leicht mit der Waffe.
    Wenn es die richtige Danielle war und keine
Dämonennachbildung, würde nichts geschehen. War der
Körper dämonischen Ursprungs, würde er schon bei
dieser Berührung vergehen.
    Das erstere war der Fall.
    An der Französin veränderte sich nichts.
    »Was ist geschehen?« fragte Rani schnell. »Wo sind
die beiden Jungen?«
    »Dort, woher ich komme.« Sie sprach wie in Trance.
    Danielles Frisur war zerzaust. An ihrem Hals und ihren Händen
gab es rätselhafte Blutspuren.
    »Ich bin gekommen, um euch zu ihnen zu führen«,
antwortete sie abwesend wie eine Traumwandlerin. »Es ist der
Traum, der hier neu begonnen hat, durch den Gnom, der nicht will,
daß die Atmosphäre dieses Ortes verlorengeht. Und –
Rha-Ta-N’my will es auch nicht… sie hat Jim und Pepe in
ihrer Gewalt.«
    Hellmarks Augen verengten sich.
    Danielle war nicht bei sich. Sie war wie die beiden Jungen
offensichtlich überrumpelt worden.
    Nun erfüllte sie so etwas wie einen Botendienst.
    Rha-Ta-N’my, die Unheimliche, war noch lange nicht besiegt!
Und unter den gegebenen Umständen war es fraglich, ob es
überhaupt dazu kam.
    Aus der Luft über sich vernahmen Björn und seine Freunde
einen unterdrückten Fluch.
    Der kam von Doc Shadow, der sich die ganze Zeit über sehr
still verhalten hatte.
    »Ich möchte euch so gern helfen«, ließ er
sich vernehmen.
    »Dein Spezial-Gebiet sind die ›Omegas‹«,
entgegnete Björn. »Mit ihnen haben wir es aber im Moment
nicht zu tun. Rha-Ta-N’my hat vorgesorgt. Im Moment sitzt sie am
längeren Hebel. Lassen wir uns überraschen, wie sie uns
gegenübertritt und welche Vorschläge oder Bedingungen sie
uns unterbreiten will.
    Sie scheint sich ihrer Sache noch immer ziemlich sicher zu sein
und demonstriert durch Danielle ihre Macht. Danielle ist zu ihrer
Botschafterin geworden, und so kommt die Dämonengöttin noch
mal – was unsere Freundin betrifft – zu einem späten
Triumph.
    Es ist ihr gelungen, Danielles Hexenkraft zu beschneiden. Es
muß alles so schnell gegangen sein, daß niemand mehr eine
Chance hatte, die Gefahr zu erkennen und nach Marlos zu fliehen. Aber
das werden wir erst nachprüfen. Rani, wirf mal einen Blick auf
die Insel…«
    Die Worte des blonden Hünen waren noch nicht verklungen, da
verblaßte die Gestalt des breitschultrigen Freundes schon. Er
verschwand, und fauchend stürzte die Luft in das entstehende
Vakuum.
    Der Koloß von Bhutan erstand im gleichen Augenblick Tausende
von Meilen entfernt neu.
    Mit lauter Stimme rief Rani die Namen der beiden Jungen.
    Hinter einer der nahen Blockhütten zeigte sich Marga Koster.
Sie hatte eine buntkarierte Schürze umgebunden und hielt
Kräuter in der Hand.
    »Sie sind beide nicht hier, Rani«, rief die Frau ihm
zu.
    »Stimmt nicht!« meldete sich im selben Moment aus
luftiger Höhe Pepes jungenhaft frische Stimme. »Ich
halt’ gerade meinen Mittagsschlaf.«
    Mahay warf sofort den Kopf herum und starrte nach oben.
    Zwischen den großen Blättern einer Kokospalme tauchte
eine winzige Gestalt auf, die von unten kaum zu erkennen war.
    »Hallo, Glatzkopf!« ertönte es respektlos weiterhin
mit Pepes Stimme, obwohl die Gestalt dort oben alles andere als Pepe
war.
    Der die Stimme perfekt imitierte, war niemand anders als
Blobb-Blobb, der kleinste und frechste Marlos-Bewohner.
    »Bleib so!« jauchzte es von oben. »Der Kopf ist
prima. Er eignet sich hervorragend als Landeplatz. Ich setze zum
Sturzflug an…«
    »Na warte!« murrte Rani, dem in diesem Moment nicht zum
Scherzen zumute war.
    Vom Blatt der Palme löste sich etwas Dunkles und jagte wie
eine übergroße Hornisse auf ihn zu.
    »Ohren angelegt, das Fahrgestell eingefahren und… ab
geht die Post!« jubelte Blobb-Blobb unverändert mit Pepes
Stimme.
    Da versetzte sich Rani Mahay in das Wäldchen in der Camargue
zurück.
    Seine prächtige Glatze verschwand mitsamt dem

Weitere Kostenlose Bücher